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Vereint

Vereint

Titel: Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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Ausdruck gebracht, dann wäre er mir auf die Nerven gegangen.
    Bevor ich das Gefühl, Rush im Rücken und seine Hände auf meinem Bauch zu spüren, so richtig genießen konnte, ließ ein schriller wütender Schrei, der – das war mir sofort klar – nur von Nan stammen konnte, uns beide innehalten. Hinter mir erstarrte Rush.
    »Nan?«, fragte ich, auch wenn ich die Antwort schon kannte.
    »Japp. Ich schätze, sie hat herausgefunden, dass ich schon da bin«, erwiderte er und drückte mir noch einen Kuss auf den Hals. »Dusch du in aller Ruhe weiter. Und ich sehe mal, inwieweit ich da jetzt Frieden stiften kann. Sie und mein Vater scheinen schon wieder aneinandergeraten zu sein.«
    Ich nickte und blieb unter dem warmen Wasser stehen, während er aus der Duschkabine stieg und sich von der Marmorablage eines von den großen flauschigen weißen Handtüchern nahm. Ich wäre gern mitgegangen, aber er hatte mich nicht darum gebeten. Typisch. Ständig machte er sich Sorgen, mir würde etwas zu viel.
    Auf Nans Schrei hin fing eine tiefe männliche Stimme zu brüllen an. Wer war das denn? So gut kannte ich Dean zwar noch nicht, ich hatte ihn aber noch nie so erregt erlebt, dass er auch nur die Stimme angehoben hätte. Ich drehte das Wasser ab, schnappte mir auch ein Handtuch und folgte Rush ins Schlafzimmer.
    »Wer ist denn sonst noch da?«, fragte ich. Er zog sich gerade hastig eine Jeans über den nackten Hintern und langte nach einem T-Shirt.
    »Ich tippe mal auf Kiro. Anscheinend findet gerade ihr Vater-Tochter-Bonding statt«, erwiderte er in frustriertem Ton.
    Kiro. Von diesem Rockgott hatte ich bislang bloß Fotos gesehen. Aber jetzt war er hier. In diesem Haus …
    »Bleib einfach hier. Ich bin ja deswegen hier. Damit ich mich mit ihr befassen kann. Sie haut mal wieder ordentlich auf den Putz, und Kiro kann nicht mit ihr umgehen. Sobald ich sie beruhigt und unter Kontrolle habe, können wir nach Rosemary zurück.«
    Ich nickte und hielt die Enden des um mich gewickelten Handtuchs fest umklammert. Rush ging auf die Tür zu, blieb dann aber stehen und drehte sich noch einmal zu mir um. Auf seinen Lippen erschien ein schiefes Grinsen, und er schlenderte zu mir zurück. Er fuhr mit den Händen in mein feuchtes Haar, umfasste meinen Kopf und sah zu mir herab. »Ich möchte einfach nur bei dir bleiben«, flüsterte er und näherte sich meinem Mund.
    Als sein Mund meinen sanft streifte und er dann ein wenig an meiner Unterlippe leckte, packte ich ihn an beiden Armen. Ich öffnete gerade den Mund, damit er mehr von mir kosten konnte, als unten ein weiterer schriller Schrei ertönte. Seufzend löste Rush sich von mir. »Verdammt, diese Familie treibt mich in den Wahnsinn!«, murmelte er.
    »Na, dann kümmere dich mal drum. Ich bleibe wohl wirklich besser oben.«
    Überraschend klopfte es an der Tür, und ich zog das Handtuch wieder fest um mich. Rush stellte sich vor mich, damit ich aus dem Blickfeld war.
    »Was ist?«, rief er.
    Ich linste zur Tür, die sich langsam öffnete, und bereitete mich seelisch darauf vor, dass Nan gleich hereingeplatzt käme. Stattdessen stand ein Mädchen, das ungefähr in meinem Alter war, in der Tür. Ich fand, dass sie in diesem verrückten Haus wie ein Fremdkörper wirkte. Ihr langes braunes Haar wellte sich sanft bis zu ihren Hüften und war an der Seite gescheitelt. Einen Pony hatte sie nicht, alle Haare waren gleich lang. Dunkle Wimpern umrahmten ihre riesigen haselnussbraunen Augen, doch sie war völlig ungeschminkt. Ihre gerade geschnittenen Shorts reichten ihr bis an die Knie, dazu trug sie eine blassrosa Bluse, die vorn geknöpft war. Schlicht und klassisch.
    »Hallo, Harlow!«, grüßte Rush sie und erstaunte mich damit noch mehr. »Ich bin schon auf dem Weg nach unten. Habe sie schon gehört.«
    Das Mädchen zog eine ihrer perfekt geformten Augenbrauen hoch. »Ich habe gehofft, ich könnte mich hier bei euch verstecken. Und du willst dir das wirklich antun und runtergehen?« Ihr Südstaatennäseln erstaunte mich. Wer war sie, und wieso sprach sie mit einem Südstaatenakzent? Immerhin befanden wir uns in Beverly Hills!
    »Deswegen bin ich ja hier. Um die Situation zu entschärfen«, antwortete Rush.
    Das Mädchen nickte, dann wanderte ihr Blick zu mir. »Du musst Blaire sein.«
    »Ja«, sagte ich und sah kurz zu Rush hinauf.
    Der zog mich nah an sich. »Blaire, das ist Harlow. Kiros andere Tochter. Harlow, das ist meine Verlobte Blaire.«
    »Ich weiß bestens über Blaire Bescheid.

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