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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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gehen lassen, hatte er nicht alle Tassen im Schrank. Und Jim war verrückt, wenn er dachte, Ryan könnte im Eiltempo ins Basislager zurückmarschieren. Das hatte sie ihm deutlich gesagt. Sie würden alle bis morgen hierbleiben. Eine andere halbwegs vernünftige Option hatten sie nicht.
    Sie würde Alex nicht einfach zurücklassen. Hier in den Wäldern war er verloren. Von GPS-Geräten und Kompassbenutzung hatte er keinen Schimmer. Vielleicht würde er den Verbrecher ja kriegen. Aber was dann? Sie konnten ihm schließlich keine Spur aus Brotkrumen hinterlassen. Brynn unterdrückte ein Grinsen. Wenn sie allein bei Alex bleiben würde, wären sie dank ihres eigenen legendären Orientierungssinns genauso verloren wie Hänsel und Gretel.
    Ryan winkte. Der Weg den Berg hinauf war länger, als sie ihn in Erinnerung hatte. Und steiler. Als sie schließlich oben ankam, ließ sie sich schnaufend neben Ryan fallen.
    »Was habt ihr gefunden?« Ryan runzelte die Stirn. »Jim hat gefunkt, es gäbe drei Tote.«
    »Einer fehlt.«
    »Fehlt?«
    Brynn blickte düster. »Anscheinend saß Darrin Besand in dem Flieger. Und ihn haben wir nirgends gesehen. Alex will hierbleiben und nach ihm suchen, während wir uns auf den Rückweg machen.«
    »Besand?« Ryan zog eine Grimasse. Er versuchte, sich zu erinnern, woher er den Namen kannte.
    »Hat in Portland etliche Leute umgebracht. In Idaho auch. Größtenteils Krankenschwestern und Bewohner von Pflegeheimen. Behauptet, das seien Gnadenakte gewesen.«
    »Ach! Daran erinnere ich mich. Übler Kerl«, sagte Ryan voller Abscheu. »Dann war es also gnädig von ihm, die Krankenschwesternumzubringen, nachdem er sie vergewaltigt hatte?« Ryans Gesicht wurde plötzlich leer, und Brynn wusste, dass ihm gerade eingefallen war, dass sie auch eine Krankenschwester war.
    »Wie geht es dir?« Sie wechselte das Thema.
    Er lächelte matt. Das übliche Blitzen in seinen Augen fehlte. »Ganz gut.«
    »Quatsch.«
    »Du hast Recht.« Vorsichtig betastete er seinen Bauch. »Mein Magen fühlt sich an, als hätte ich Säure getrunken. Meine Lunge ist dicht.«
    Brynn legte ihm die Hand auf die Stirn. Er kam ihr ziemlich heiß vor, aber ihre Finger waren halb taub. »Du rauchst doch nicht, oder?«
    Sein Kinn zuckte hoch. »Soll das ein Witz sein? Du weißt genau, dass ich nicht rauche.«
    »Irgendwelche chronischen Schmerzen, wegen denen du täglich Ibuprofen oder sonst ein Mittel nimmst?«
    Ryan schüttelte mit zusammengezogenen Brauen den Kopf.
    »Kein Magengeschwür, oder?«
    Er fing wieder an, den Kopf zu schütteln, hielt aber inne. Seine Augen verengten sich. »Ich habe seit ein paar Wochen andauernd Sodbrennen und nehme deshalb jede Menge von dem pinkfarbenen Saft.«
    »Das könnte auf ein Magengeschwür hindeuten. Und in dem pinkfarbenen Saft ist Salicylsäure. Die verdünnt dein Blut und führt möglicherweise dazu, dass du leichter blutest. Über einen längeren Zeitraum hinweg darfst du das Zeug eigentlich nicht nehmen.« Sie warf einen kurzen Blick auf den aufgewühlten Schnee auf Ryans anderer Seite. An zwei Stellen sah sie hellrote Flecken.
    »Immer noch blutig?«
    Er senkte den Blick. »Ja. Und ich habe ein Gefühl, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Ich bin anders müde als normalerweise bei einem Einsatz. Mir tut alles weh, und es ist, als hätte ich alle Reserven in meinen Körper aufgebraucht.«
    »Muskel- und Gelenkschmerzen?«
    Er nickte.
    »Hast du irgendeine Ahnung, wovon dir schlecht geworden sein könnte?«
    »Ich habe versucht, mich zu erinnern, was ich in den letzen vierundzwanzig Stunden alles gegessen habe. Nichts anderes als sonst, nichts Außergewöhnliches. Könnte es nicht einfach ein Virus sein?«
    »Dann würdest du kein Blut spucken. Entweder du hast eine Wunde in der Magenschleimhaut oder einen Riss in der Speiseröhre, ein Geschwür, von dem du nichts weißt oder …«
    »Oder was?«
    Brynns Blick wanderte hinunter zu der Gruppe von Männern weit unter ihnen am Berghang. »Das einzige, was sonst noch Blutungen dieser Art verursachen kann, ist Gift.«
    »Gift! Das ist doch Schwachsinn. Wenn ich ein Glas Lauge getrunken hätte, wüsste ich es.«
    Brynn zuckte die Schultern. Über Vergiftungen wusste sie nicht viel. Sie konnten zu blutigem Erbrechen führen – genau wie Geschwüre. Aber mit den Einzelheiten kannte sie sich nicht aus. »Hat dir irgendwer was zu essen gegeben?«
    »Grundgütiger! Mich will doch niemand umbringen!« Ryans Gesichtsausdruck schwankte zwischen

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