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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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seine linke Schulter. In der Tasche eines der Piloten hatte er ein Röhrchen Vicodin gefunden – etwas, das kein halbwegs vernünftiger Pilot einnehmen sollte, wenn er flog. Darrin hatte sofort zwei davon eingeworfen und mit Wasser aus einer der Trinkflaschen hinuntergespült. Seiner Schulter ging es inzwischen viel besser. Genau wie seinem Kopf – solang er keine allzu abrupten Bewegungen machte.
    Wann zieht dieser Rettungstrupp endlich ab?
    Er wollte raus aus dem Wald. Er würde der Gruppe folgen, sich für Alex Kinton eine Strategie überlegen, sie in die Tat umsetzen und dann verschwinden, bevor die Mannschaft das Basislager erreichte. Hatte der Flugzeugabsturz großes Medieninteresse erregt? Sicher warteten im Tal unten jede Menge Kameras und Reporter auf die Rückkehr der Helden. Einen Moment lang dachte er darüber nach, einfach mitten in die Medienmeute zu spazieren. Sich im Fernsehen zu sehen, war ein echter Kick. Was für eine Sensation, wenn der einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes aus dem Wald spaziert kam.
    Nein. Er musste weg. Auf ihn warteten in Mexiko Geld und ein neues Leben.
    Sobald er mit Kinton fertig war, musste er verschwinden.
    Darrin hob das Fernglas. Die Suchmannschaft machte nicht den Eindruck, als hätte sie es eilig, die Absturzstelle zu verlassen. Im Augenblick gab es offenbar Streit. Die drei in den roten Parkas der Rettungswacht schüttelten die Köpfe und schienen mit einem Vorschlag, den Kinton machte, überhaupt nicht einverstanden zu sein. Darrin grinste breit. Wenn Kinton sich etwas in den Kopf setzte, war er stur wie ein Esel.
    Wer hatte Kinton von dem Flugzeugabsturz erzählt?
    Dass ein U.S. Marshal an dem Sucheinsatz teilnahm, hätte Darrin nicht überrascht. Schließlich war ein Agent an Bord gewesen, und die Marshals waren für den Transport verantwortlich.Aber anstatt eines echten Behördenvertreters war nun ein Kerl hier, der schon seit über einem Jahr kein U.S. Marshal mehr war. Von dem Flugzeug durfte Kinton genau genommen gar nichts wissen.
    Eigentlich sollte er am Flughafen in Hillsdale stehen und Darrin wie üblich anstarren, wenn er aus dem Flugzeug stieg. Bisher war Kinton bei jedem einzelnen Transportflug erschienen – und Darrin war häufig geflogen, weil in drei verschiedenen Staaten an Mordanklagen gegen ihn gearbeitet wurde. Irgendwie wusste Kinton immer, wann und wo Darrin bei der Rückkehr landen würde. Dann stand Kinton wortlos und starr an der Sicherheitsschleuse und beobachtete Darrin mit hartem Blick und einem Gesicht voller Hass. Wie ein wütender Superheld, dem die Hände gebunden waren.
    Darrin erwartete das vertraute Gesicht inzwischen schon bei jeder Landung in der Umgebung von Portland. Dann nickte er grinsend und grüßte Alex sogar manchmal. Er freute sich darauf, den A-Man zu sehen.
    Nicht Batman oder Superman. Den A-Man.
    Der die Supermacht besaß, Darrin zu unterhalten.
    Wie war Kinton so schnell hierhergekommen? Er konnte unmöglich von der Flugplanänderung erfahren haben, wonach er auf einem winzigen Flughafen in Granton hätte landen müssen, wo es kaum Sicherheitsvorkehrungen gab. Darrin hatte sich schon darauf gefreut, sich von seinem von der Regierung gestellten Begleiter trennen zu können und in den Wagen zu springen, der mit ihm nach Süden durch Kalifornien und dann über die Grenze fahren würde.
    Darrin knirschte mit den Zähnen und trat wütend in den Schnee.
    Verdammter Schneesturm
. Der hatte ihm seinen perfekten Plan vermasselt.
    Darrins Brauen schossen in die Höhe, als Kinton sich plötzlich vor die weibliche Rettungskraft stellte, als wollte er sie vor den Worten des kleineren Mannes aus der Mannschaft schützen.
    Interessant.
    Der Alex Kinton, den Darrin kannte, hatte für Frauen nichts übrig. Der Mann hatte sich an seiner Exfrau mächtig die Finger verbrannt und seit der Scheidung nicht ein einziges Date gehabt. Darrin war über Kintons Privatleben bestens informiert. Es war gut, seine Feinde zu kennen. Seine Kontakte draußen hatten den ehemaligen U.S. Marshal für ihn im Auge behalten.
    Woran sollte ein Knacki sich sonst erfreuen, wenn nicht an der Planung für Kintons regelmäßige Besuche? Wenn Kinton zum Grab seiner Eltern ging, wusste Darrin Bescheid. Als Kinton sich für ein Vierteljahr in einem Häuschen am Meer verschanzt hatte, war Darrin der Erste gewesen, der es erfuhr.
    Darrin wünschte sich, die weibliche Rettungskraft würde endlich die Kapuze absetzen. Was er bisher von ihr gesehen hatte, sah

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