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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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Jims offenen Blick. Jim war ein geradliniger, direkter Mensch. Jemanden wie ihn hätte Alex gern zum Freund gehabt, bevor sein Leben aus dem Ruder gelaufen war. Mit den Augen folgte Alex Brynn, die sich weiter oben am Hang nur noch als kleine rote Gestalt gegen den Schnee abzeichnete. Er hatte das dringende Bedürfnis,
irgendjemandem
die Wahrheit zu sagen und entschied sich kurzerhand für die Flucht nach vorn.
    »Ich beschäftige mich seit Jahren intensiv mit Darrin Besand. Er hat meinen Bruder ermordet.«
    Einen Moment lang starrte Jim Alex wortlos an. Seine blauen Augen sprangen zwischen Alex’ Augen hin und her. Mit angehaltenemAtem lauschte Alex dem Rauschen des Blutes in seinen Ohren.
    Würde Jim ihn nun einfach stehen lassen oder ihm helfen?
Schließlich erzählte einem nicht jeden Tag jemand, dass sein Bruder ermordet worden war.
    Jim sah hinauf zu Brynn und Ryan, dann schaute er sich nach Thomas um, der im Cockpit verschwunden war.
    Sich Jim anzuvertrauen, hatte gutgetan. Die Last auf Alex’ Schultern fühlte sich leichter an, sein Kopf schien klarer. Tief im Inneren wusste er schon lange, dass Besand eines Tages durch seine Hand sterben würde.
    Jim sah Alex erneut in die Augen. »Du bist hier, um den Kerl zur Strecke zu bringen.«
    Alex nickte.
    Jims Lippen wurden schmal. »Meine Aufgabe ist es, nach Überlebenden zu suchen und für die Sicherheit meines Teams zu sorgen. Erkennst du mein Problem?« Jims Stimme klang hart und gepresst.
    Alex schüttelte den Kopf.
    »Ich bin hier, um Leben zu schützen, nicht um jemanden ins Jenseits zu befördern«, erklärte Jim fest.
    »Wenn Besand lebendig hier rauskommt, sterben noch mehr Leute. Ich schütze ebenfalls Leben. Und ich sehe keinen Widerspruch.« Alex sprach mit ruhiger Stimme, fuhr sich aber mit der Hand durchs Haar. Jim war völlig anderer Meinung als er. Alex überlegte angestrengt, wie er ihn von seinem Standpunkt überzeugen konnte.
    Jim nickte steif. »Das müssen die Gerichte entscheiden. Ich glaube nicht an Selbstjustiz.«
    Alex zögerte. »Das ist noch nicht alles …«
    »Was gibt es denn noch?«
    »Irgendetwas stinkt zum Himmel. Ja, okay. Besand wurde verurteilt. Aber jemand hat versucht, ihn aus dem Knast zu holen.«
    »Ihn rauszuholen? Verdammt, wovon redest du?« Jim musterte ihn argwöhnisch und dachte dabei eingehend über jedes Wort nach, das Alex gesagt hatte.
    Alex trat von einem Fuß auf den anderen und antwortete bedächtig: »Die Sicherheitsvorkehrungen bei den Transporten sind immer viel zu lax. Einmal hat er beinahe einen Marshal umgebracht, weil er mit nur einem Bewacher unterwegs war anstatt mit zweien, wie es in seinem Fall angebracht wäre. Er ist ein brutaler Gewaltverbrecher und wird behandelt wie jemand, der wegen irgendeines Betrugs- oder Finanzdelikts verurteilt wurde. Und dieser Flug …«
    Alex brach ab. Noch hatte er nicht alle Teile des Puzzles beisammen. Er hatte während des gesamten Marsches darüber nachgedacht, aber noch war seine Theorie nicht wasserdicht. Er stieß geräuschvoll den Atem aus.
    »Was ist mit dem Flug?«, blaffte Jim.
    »Jemand hat nach dem Start den Flugplan kassiert. Er wurde für nichtig erklärt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe nachgefragt. Ich habe am Flughafen von Hillsdale auf Besand gewartet. Die Landezeit kam, aber nichts passierte.« Alex schlug im Takt seiner Worte die Faust in die Handfläche. »Ich wusste, wann und wo die Maschine landen sollte. Und als sie nicht kam, fragte ich nach und erfuhr, dass der Flugplan nicht mehr galt. Als ich wissen wollte, seit wann, sagte man mir, dass das sofort nach dem Abflug passiert sei. Marshals, die vorschriftsmäßig auf die Ankunft der Maschine warteten, habe ich am Flugplatz auch nicht gesehen. Die wussten also, dass die Kiste nicht dort landen würde.«
    »Augenblick mal.« Jims Augen verengten sich. »Warum hast du nicht deinen Boss angerufen und gefragt, wo der Transport landet?«
    Alex verzog den Mund. »Weil er nicht mehr mein Boss ist. Ich arbeite schon seit über einem Jahr nicht mehr als U.S. Marshal.« Abwartend sah er Jim an.
    Jim bekam einen roten Kopf. »Aber …« Er klappte den Mund zu. Seine Nasenlöcher weiteten sich.
    Alex zählte im Kopf bis drei.
    »Du hast dich nur als Marshal ausgegeben«, sagte Jim leise.
    Alex grinste schief. »Das ist nicht schwierig.«
    Brynn stapfte am Rand der Lichtung den steilen Hang hinauf.
    Idioten
. Wenn Alex tatsächlich glaubte, sie würden ihn allein auf die Jagd nach dem Verbrecher

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