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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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die Klinge an seinen Rippen abrutschte und tief eindrang.
    Während die drei Männer noch das Blut auf Pauls weißem Hemd anstarrten, rannten die Sicherheitsleute durch die Tür und stürzten sich von hinten auf Kinton. In dem kleinen Büro entstand ein Tumult aus schreienden Männern. Paul war ohnmächtig geworden.
    Bei der Anhörung eine Woche später hatte Kinton seine Handlungen und sein Verhalten nicht verteidigt. Aber entschuldigt hatte er sich auch nicht.
    Paul hatte keine Anzeige erstattet. Er wollte die Angelegenheit so schnell wie möglich zu den Akten legen. Wer konnte ahnen, was eine Untersuchung alles zutage fördern würde? Zum Glück hatte außer Kinton niemand den Mumm, Fragen über Besands Transporte zu stellen. Falls den anderen Agenten irgendetwas auffiel, behielten sie es für sich. Auf eine Untersuchung der Ursachen für Kintons Auftritt war Paul nicht scharf. Zum Glück hielt Kinton sich von jetzt an vom Büro fern, und es gelang Paul, Besand weiterhin mit nur einem Bewacher reisen zu lassen. So würde sich irgendwann eine Gelegenheit ergeben, Besands geheime Forderung zu erfüllen.
    Paul warf einen Blick über die Schulter. Sheriff Collins versuchte, die Medienmeute mit einer beschwichtigenden Geste zu beruhigen. Paul war froh, dass er dieses Problem dem Sheriff hatte zuschieben können. Im Augenblick war er so aufgeregt, dass ihmvielleicht etwas herausrutschte, das er nicht sagen sollte. Mit Regan Simmons musste er am Abend unbedingt ein ernstes Gespräch führen. Er entdeckte ihren blonden Schopf in der Menge und sah, wie ihre Lippen sich bewegten, als sie dem Sheriff eine Frage stellte.
Was, wenn sie auf eine Fortsetzung der vergangenen Nacht drängte?
Einen Sekundenbruchteil lang dachte er über dieses Dilemma nach. Eine weitere Nacht mit ihr würde er überstehen. Aber diesmal würde er den Mund halten.
    Hoffentlich fand die Rettungsmannschaft ein verkohltes Wrack voller kross gebratener Skelette. Dann wäre er sein größtes Problem los. Der spitze Dorn in seinem Fleisch wäre gezogen, und es könnte wieder ganz normal weitergehen. Alle Geheimnisse wären sicher. Keine losen Enden. Darrins Anwalt würde den Flugzeugabsturz sicherlich als höhere Gewalt bewerten und nicht von einer Manipulation ausgehen. Bei schlechtem Wetter stürzten ständig irgendwelche Flugzeuge ab. Der Anwalt würde darin doch wohl nichts Ungewöhnliches sehen.
    Oder?

N EUN
    Die Frau stapfte den Hang hinauf, und er konnte sie nicht mehr sehen. Seufzend richtete Darrin das Fernglas wieder auf die drei Männer weiter unten und fragte sich, was die Frau vorhatte. Ihren Rucksack hatte sie zurückgelassen. Weit entfernen würde sie sich also nicht. Die anderen Männer starrten einander ein paar Sekunden lang an, dann zwängte sich der größte und kräftigste ins Cockpit, während Kinton und der kleinere redeten.
    Es ließ ihm immer noch keine Ruhe: Wie hatte Kinton erfahren, wo er war? Vielleicht war er ja nach dem Absturz länger ohnmächtig gewesen, als er glaubte.
    Nein. Einen vollen Tag hatte er nicht verloren. Das merkte er daran, wie hungrig er sich fühlte und wie viel er gepinkelt hatte.
    Stur. Anders konnte man Alex Kinton nicht beschreiben. Alex’ Bruder Samuel war ebenfalls stur gewesen. An Alex reichte er vielleicht nicht heran, aber er hatte Darrin keine Wahl gelassen.
    Dass er bei Samuel schlampig vorgegangen war, hatte sich gerächt.
    Doch eines hatte er dabei gelernt: Töte nie den Bruder eines Bundesagenten.
    Darrin feixte. Er stellte sich vor, wie er die Hände um den Hals einer Oma in einem Pflegeheim legte. »Ach übrigens: Sind Sie irgendwie mit einem Bundesagenten verwandt oder verschwägert?«
    Als er die Hand auf den Mund schlug, um ein Glucksen zu ersticken, entglitt ihm beinahe das Fernglas. Das war gefährlich, denn über den Schnee konnte der Schall leicht bis zu den Männern vordringen.
    Samuel hatte er keine Fragen gestellt.
    Samuel hatte ihn verfolgt, bedrängt. Ihm wegen Rosa und dem Hund die Ohren vollgeheult. Was mit dem Hund passiert war, schien ihn tiefer zu treffen als der Verlust der Frau. Erst als Samuel ihn beschuldigt hatte, Hero in den Pool geworfen zu haben, wurde Darrin klar, dass er den Mord an Rosa mit angesehen hatte. Zuerst hatte Darrin Rosa ertränkt. Dann war der kleine Kläffer dran gewesen. Wie eine Art Kirsche auf einem Eisbecher.
    Darrin hatte versucht, Samuel zu bestechen. Normalerweise war es nicht schwer, geistig Zurückgebliebene abzulenken oder ihnen

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