Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot

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sich umgedreht, war ins Badezimmer gerannt und hatte die Tür zugeknallt.
    Das war das Ende.
    Als Samuel ein paar Tage später im Pool des Nachbargrundstücks ertrunken war, hatte Alex nicht an einen Zufall glauben können. Aber alles, worauf er sich stützen konnte, war Samuels Klage, Darrin sei gemein zu dem Hund gewesen. Die Polizei behandelte beide Todesfälle als Unfall, doch in Alex sträubte sich alles gegen diese Theorie. Er brachte einen von Darrins Zigarettenstummeln zu einem Freund ins staatliche Polizeilabor von Oregon. Mithilfe der DNA auf dem Zigarettenstummel wurde Darrin schließlich mit den Morden an sechs Pflegeheimbewohnern in verschiedenen Staaten und mit den Vergewaltigungen und der Ermordung von vier Krankenschwestern in Verbindung gebracht.
    Nach einiger Zeit hatte Besand ein Dutzend weitere Morde gestanden.
    Alex hatte die Polizei auf die Spur eines Serienkillers gebracht. Aber die Morde an Rosa und Samuel ließen sich mithilfe des Beweisstückes und der DNA darauf nicht nachweisen. Es gab keinenHinweis auf Fremdverschulden – deshalb blieb die Polizei bei der Unfalltheorie. Das Wasser in Samuels Lunge deutete darauf hin, dass er im Pool ertrunken war. Er hatte keinerlei Kampfspuren im Gesicht oder am Hals. Genau wie Rosa. Und Darrin Besand weigerte sich, die Morde an Alex’ Bruder und Rosa zuzugeben.
    Aber Alex wusste auch so Bescheid.
    Als Paul Whittenhall der Abschrankung, hinter der die Medienvertreter warteten, etwas zu nahe kam, hatte er sofort ein paar Mikrofone unter der Nase.
    »Sir, hat irgendwer den Absturz überlebt?«
    »Gibt es etwas Neues von der Suchmannschaft?«
    »Anscheinend ist inzwischen bestätigt, dass Darrin Besand im Flugzeug saß. Möchten Sie dazu etwas sagen?«
    Bei der letzten Frage zuckte Paul zusammen. Sein Blick bohrte sich in die Augen der Frau, die sie gestellt hatte: Regan Simmons, die Nachrichtenreporterin von Channel 5. Die anderen Medienleute froren, waren müde und gereizt. Viele von ihnen hatten eine Nacht in ihren Autos hinter sich. Aber Regan strotzte nur so vor Energie und scharrte buchstäblich mit den Hufen. Sie und Paul hatten die Nacht im selben Hotel verbracht. Das wusste er deshalb so genau, weil sie sich das Zimmer und das Bett geteilt hatten.
    Dabei hatte sie auch erfahren, dass Besand in dem Flugzeug gesessen hatte. Whittenhall hatte sie gebeten, die Information zunächst vertraulich zu behandeln. Und jetzt hielt ihm diese Frau das Mikrofon ins Gesicht. Sie lächelte vielsagend und starrte ihn aus ihren blauen Augen herausfordernd an.
    Paul wusste, dass er reingelegt worden war.
    Regan hatte sich am Vorabend an der Hotelbar an ihn herangemacht. Kecke Brüste, schimmerndes Haar, perfekte Zähne. Sie hatte über seine Witze gelacht, seine Bedenken wegen ihrer Jobs vom Tisch gefegt und geflüstert, sie müsse ein bisschen Dampf ablassen und fände, er sähe aus, als ginge es ihm genauso. Sie hatte Recht gehabt.
    Geredet hatten sie nur das Nötigste. Sie hatte ihn nicht über den Fall ausgefragt und Besands Namen erst fallenlassen, als sie sich angezogen hatte, um zu gehen. Aus irgendeinem Grund hatte er nicht gewollt, dass sie schon ging und ihr ein paar Informationen versprochen, wenn sie noch eine Stunde blieb. Unter der Bedingung, dass sie die Informationen noch eine Weile für sich behielt.
    Hinterhältige Schlampe.
    Jetzt stand sie breit grinsend im eisigen Schnee, leckte sich wie zufällig die Lippen und zwinkerte. Paul hasste seinen Körper für die unwillkürliche Reaktion darauf. Regans geschwungene, perfekt in Form gezupfte rechte Augenbraue hob sich genauso wie sein Pimmel. Nur langsamer und provokativer. Stumm ließ sie ihn wissen, dass sie wusste, was in seiner Hose passierte.
    Gestern hatte er versucht, gegenüber den Medien alle Gerüchte über Besand zu zerstreuen. Er hatte die übliche Erklärung abgegeben, man müsse vor der Öffentlichkeit erst die Angehörigen der Vermissten informieren. Dann hatte er die Reporter in die Irre geführt, indem er andeutete, der Transport sei bereits abgeschlossen gewesen, und die Maschine wäre auf dem Rückweg abgestürzt.
    Damit hatte er das Unvermeidliche lediglich hinausgezögert. Sobald Regans Sender Besands Namen nannte, würden es alle anderen auch tun.
    »Darrin Besand?« Einer der Reporter verschluckte beinahe seinen Kaugummi. »Als wir gestern nach ihm gefragt haben, behaupteten Sie, das sei ein Gerücht.«
    »Gibt es nun eine Bestätigung oder nicht?«
    »Hat sie grade Besand