Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
Vom Netzwerk:
weiter. Jim hetzte zu ihr.
    »In welcher Richtung ist sein Kopf?«
    »Keine Ahnung. Moment.«
    Ryan und Thomas waren bereits bei ihr und gruben fieberhaft. Der blaue Fleck unter dem Schnee wurde größer; Brynn berührte den Stoff.
Danke, lieber Gott. Danke.
    »Das ist er nicht«, sagte Thomas in dem Augenblick, in dem auch Brynn klar wurde, was sie vor sich hatte. Ihr war, als hätte ihr jemand in den Bauch getreten.
    In dem Loch steckte einer der Rucksäcke. Erschöpft plumpsten sie alle in den Schnee. Kiana kratzte bellend an dem blauen Stoff.
    »Das ist meiner«, flüsterte Brynn. »Da ist Kianas Futter drin.« Heiße Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie hatten ihre Zeit und ihre Kraft verschwendet und an der falschen Stelle gegraben. Thomas stand auf, ging zu seinem eigenen Loch zurück und buddelte weiter. Ryan folgte ihm.
    »Brynn. Hol deinen Spaten aus dem Rucksack und hilf den beiden.« Jims Stimme klang müde. »Wahrscheinlich habe ich gesehen, wie der blaue Rucksack durch die Lawine gewirbelt wurde. Vielleicht hat Thomas dann Alex’ blaue Jacke gesehen. Verdammt!« Er rieb sich mit den Handflächen die Augen. »Ich hab’s vermasselt.«
    »Nein. Hast du nicht. Du hast die Stelle mit dem Rucksack genau gefunden. Wir werden ihn brauchen.« Brynns Stimme war ruhig, doch ihr Herz blutete. Sie tastete nach dem Klappspaten. »Vielleicht hilft der Spaten uns ja, ihn auszugraben. Geh schon mal rüber.« Sie zeigte auf die beiden anderen Männer. »Ich komme gleich.« Brynn zwang sich, gleichmäßig zu atmen.
    Jim stemmte sich hoch und joggte zu den anderen. Ryan klopfte ihm auf die Schulter und rückte ein wenig zur Seite, damit er neben ihm graben konnte. Die gequälten Gesichter der Männer gaben Brynn einen Stich ins Herz.
    Brynn zog den Spaten aus dem Rucksack und berührte dabei Kianas Futterbeutel. Sie zerrte ihn hervor und hielt der Hündin eine Handvoll Futter hin. »Hier. Für dich. Braves Mädchen.« Kiana stürzte sich schwanzwedelnd auf den Happen.
    Mit dem Spaten in der Hand ging Brynn zu den Männern. Stumm hielt sie ihn Thomas hin. Er nahm ihn wortlos entgegen und machte sich sofort über das größer werdende Loch her. Brynn fiel auf die Knie und grub. Ihr Rücken schmerzte.
    »Alex! Hörst du uns?«, schrie Ryan. Die anderen lauschten. »Alex!«
    Stille.
    »Ruf noch mal«, flüsterte Brynn. Der Kloß in ihrer Kehle war so groß, dass sie selbst kaum einen Ton herausbrachte.
Los, Alex. Wo bist du?
    »Alex!« Ryan hielt inne. »Rufen? Anrufen! Verdammt … Kennt jemand seine Handynummer? Vielleicht hören wir es klingeln.«
    »Wir haben hier kein Netz.« Thomas grub weiter.
    »Gelegentlich gibt es ein paar Minuten lang Empfang. Ich habe vorher kurz mit Collins gesprochen.«
    »Aber das war oben auf der Kuppe.« Brynn schöpfte ein klein wenig Hoffnung.
    »Einen Versuch ist es wert. Jim? Hast du seine Nummer?«
    Jim schüttelte den Kopf. Hoffnungsvoll drehte er sich zu Brynn. »Brynn?«
    Als sie ebenfalls den Kopf schüttelte, verzog Ryan das Gesicht. Die Mühe, Thomas zu fragen, konnte er sich sparen.
    »Augenblick. Collins hat mir die Nummer von Alex’ Boss gegeben, bevor Alex gestern Morgen im Basislager aufgetaucht ist.« Jim hatte einen seltsamen Ausdruck im Gesicht.
    »Du willst versuchen, ihn zu erreichen und ihn nach Alex’ Nummer fragen?«, fragte Brynn.
    »Nein.« Jim klopfte sich den Schnee von der Hose. »Ich glaube, die Nummer, die ich habe, gehört Alex. Der Anruf bei Collins gestern Morgen kam nicht aus der Dienststelle der U.S. Marshals. Das war Alex selbst. Er hat sich ins Team gemogelt.«
    Brynn starrte ihn an. »Und warum sollte er das tun?«
    Jim hatte bereits sein Handy gezückt und wählte. Ihre Frage ignorierte er. »Ich habe ein Signal. Ganz schwach. Einen Balken. Still jetzt.«
    Brynn schloss die Augen und lauschte angestrengt. Sie hörte Kianas Schwanz durch den Schnee wischen und das Knacken des Trockenfutters zwischen den mahlenden Hundezähnen. Aber ein Telefon hörte sie nicht klingeln.
    »So, wie ich ihn kenne, hat er es vermutlich auf Vibration gestellt«, murmelte Ryan. Sein Gesicht war eingefallen, die Augen rot.
    »Pst.« Brynn hörte, wie der Wind den Schnee von den Tannen wehte – aber kein Klingeln.
    Jim ließ das Klapphandy zuschnappen.
    »Versuch’s noch mal«, drängte sie ihn.
    Er wollte den Kopf schütteln, doch dann fing er ihren Blick auf. Sie sah ihn so flehentlich an, dass er noch einmal auf die Ruftaste drückte.
    Thomas hustete. Brynn wollte

Weitere Kostenlose Bücher