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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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ihn ohrfeigen für den Lärm, den er machte.
    Jim stand starr mit dem Telefon am Ohr da. Sein Gesicht war so weiß wie der Schnee.
    Los doch, Alex. Verrate uns, wo du bist
. Diesmal ließ Brynn die Augen offen und suchte den Schnee nach Bewegungen ab. Nach einem Farbtupfer.
    »Verdammt, Alex. Geh ran!«, sagte Jim in sein Telefon.
    Mit abgewandtem Blick klappte Jim das Handy zu, fiel auf die Knie und grub weiter. »Ich habe eine Mailbox erreicht. Aber wem sie gehört, weiß ich nicht.« Jims Stimme klang gepresst. Kiana trabte zu ihm und scharrte mit voller Kraft neben ihm im Schnee.
    »Diesmal gibt es nichts zu fressen, Mädchen.« Jim strich über den Pelz der Hündin.

E LF
    Mit einem Klumpen im Magen sah Darrin dem Team beim Graben zu. Als die Leute einen Rucksack aus dem Loch neben der Frau zogen, war er seltsam enttäuscht.
    Musste er nicht froh sein, wenn er diesen lästigen Exagenten endlich los war?
    Erstaunt stellte er fest, dass er der Rettungsmannschaft die Daumen hielt.
    Er wollte Alex Kinton noch einmal herausfordern.
    Ihn noch einmal an die Grenzen des Wahnsinns bringen, die Wut in seinen Augen und die gequälten Furchen in seinem Gesicht sehen. Darrin hätte schwören können, dass sich die Tiefe der Falten um Kintons Mund seit ihrem ersten Treffen verdoppelt hatte.
    Vor den »Unfällen« hatte er Alex ein- oder zweimal kurz in der Wohngruppe gesehen. Die Ähnlichkeit zwischen Alex und seinem zurückgebliebenen Bruder war verblüffend. Es war, als hätte der junge Mann aus dem Heim plötzlich eine Extradosis Grips verabreicht bekommen, sei von einem Personal Trainer auf Vordermann gebracht worden und beim Friseur gewesen. Richtig kennengelernt hatte Darrin Alex Kinton erst nach der Sache mit Samuel.
    Alex hatte die Wohngruppe nach dem Tod seines Bruders regelrecht aufgemischt, alle Bewohner durcheinander- und die Besitzerin zum Weinen gebracht. Kinton hatte einen beeindruckenden Anblick geboten. Die grauen Augen brannten wie glühender Stahl, die Sehnen in seinem Hals glichen straff gespanntenSeilen. Er hatte die Bewohner und Angestellten mehrfach befragt und den ermittelnden Detective dermaßen genervt, dass der Cop ihn schließlich von ein paar Uniformierten aus dem Heim hatte begleiten lassen.
    Als Alex Darrin zum ersten Mal in den Flur gedrängt und mit Fragen bombardiert hatte, hatte er Kintons Wut gespürt wie eine heiße Welle. Herrlich. Beinahe Nase an Nase hatten sie sich in dem engen Flur gegenübergestanden, und Alex hatte nach frischem Schweiß und brodelndem Zorn gerochen. Die beiden Männer waren sich gar nicht so unähnlich. Sie waren etwa gleich groß, aber Darrin war etwa zehn Jahre älter als der Agent, und Alex hatte deutlich mehr Haare auf dem Kopf.
    »Wo waren Sie gestern Abend nach neun?« Die Stahlaugen hatten sich in ihn gebohrt wie Dolche.
    Darrin hatte eine besorgte Miene aufgesetzt und sich den Nacken gerieben. »In meinem Zimmer. Wenn die Bewohner schlafen, sehe ich immer fern.« Er hatte langsam durch die Nase eingeatmet, um noch mehr von Alex’ Geruch abzubekommen. Pure angriffslustige Männlichkeit.
    »Und was lief im Fernsehen?« Die Frage kam wie ein Peitschenhieb.
    »Ähm. Etwas mit einem Typen im Dschungel. Die Realityshow, in der irgendein Kerl in Tarnklamotten irgendwo abgesetzt wird und sehen muss, wie er überlebt. Dann die Lokalnachrichten.«
    »Haben Sie Samuel an dem Abend in sein Zimmer gehen sehen?«
    »Ja, klar. Fürs Schlafengehen bin ich zuständig. Kathy kümmert sich nicht so gern darum, und mir macht das nichts aus. Ich habe gesehen, wie Samuel aus dem Bad kam und seine Zimmertür geschlossen hat.«
    Darrin hatte fasziniert beobachtet, wie Kintons Kiefermuskeln sich spannten, und in dem Moment beschlossen, ihm einen Köder vor die Nase zu halten. »So etwa um elf habe ich eine Tür gehört. Ich dachte, dass vielleicht noch mal jemand auf die Toilette musste.« Darrin runzelte die Stirn. »Das Geräusch kam aus der Richtungvon Samuels Zimmer. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich seine Tür war.«
    Kintons Kiefermuskeln traten noch stärker hervor. »Haben Sie gehört, dass die Tür wieder geschlossen wurde?«
    Darrin verzog den Mund. »Nein … Ich glaube nicht. Ich habe mehr auf den Fernseher geachtet.«
    »Warum haben Sie nicht nachgesehen? Warum haben Sie nicht sichergestellt, dass die Person wieder in ihrem Zimmer ist?« Alex hatte sich ein Stück vorgebeugt und dadurch noch größer gewirkt.
    Darrin war blinzelnd zurückgewichen, bis sein

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