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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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die Gentry-Buben zu Hause anzurufen. Aber es meldet sich niemand.«
    Patrick schloss die Augen. Das Herz rutschte ihm in die Hose. Nur Marilyn nannte dreißigjährige Männer »Buben«. »Hat er bei den anderen Landeplätzen nachgefragt?«
    »Hat er, Sir. In der letzten Stunde hat er alle durchtelefoniert, die ihm einfielen. Er hat auch versucht, die Jungs auf ihren Handys zu erreichen. Er macht sich große Sorgen, Sir. Anscheinend kennt er die Familie recht gut.«
    Genau wie Patrick. Musste er Liams und Tyrones Mutter jetzt mit auf die Liste der trauernden Frauen setzen? »Danke, Marilyn. Sag Al, ich kümmere mich darum.«
    Nach kurzem Schweigen fragte sie: »Soll ich jemanden zu Shirley Gentry rüberschicken, Sir?«
    »Jetzt noch nicht, Marilyn. Ich versuche erst noch, Liams Kommandanten zu erreichen. Offiziell ist er ihm unterstellt, nicht uns.«
    Marilyn ließ wieder erst einen Moment verstreichen. »In Ordnung, Sheriff. Kann ich sonst noch was tun?«
    »Ja. Behalten Sie die Sache erst mal für sich, okay?«
    »Selbstverständlich, Sir.« Sie schnaubte. »Ich weiß, dass ich mich auf Sie verlassen kann, Marilyn. Aber ich muss das sagen.«
    »Erkälten Sie sich dort draußen nicht, Sir.« Die Leitung klickte.
    Mit grimmig zusammengepressten Lippen gab Patrick seinem Deputy das Handy zurück. »Die Gentrys.«
    »Dachte ich mir schon.«
    Sie riskierten beide einen Blick auf die Medienleute. Viele Augen und einige Kameras waren auf sie gerichtet. Patrick fragte sich, ob jemand unter den Wartenden von den Lippen ablesen konnte. Für einen ehrgeizigen Reporter wäre das eine praktische Fertigkeit gewesen. »Erst mal kein Wort zu niemand.«
    Tim nickte.
    »Sag ihnen, wir geben die neuesten Informationen heraus … Und zwar in …«, er warf einen Blick auf die Uhr, »… fünf Stunden.«
    Tim joggte grinsend zu den Reportern, die ihm erwartungsvoll entgegensahen.
    Patrick rieb sich seufzend das Gesicht, bis seine Haut spannte. Verdammt, was war mit den Gentrys passiert? Ihr Hubschrauber musste bei diesem arktischen Wetter abgestürzt sein. Eine seiner Mannschaften war bereits dort draußen, und er wollte nur ungern eine zweite losschicken, solange er nicht wusste, was in den Bergen wirklich los war. Einer seiner Deputys hatte die Anweisung, stündlich mindestens einmal zu versuchen, die Teammitglieder auf ihren Handys zu erreichen. Collins hoffte, dass sie sich irgendwann in eine Gegend vorarbeiten würden, in der sie Empfang hatten. Der Deputy hatte bis jetzt nichts gesagt, also gab es auch keine guten Nachrichten.
    Patrick fühlte sich plötzlich sehr alt.
    Wie viele Menschen mussten wegen Darrin Besand noch sterben?
    Alex zwängte sich aus der Tür des Frachtbereichs und stolperte draußen fast über Jim, der sich die Schneeschuhe anzog. Sie hatten sich so leise wie möglich davongemacht. Die anderen drei im Wrack schliefen noch.
    »Entschuldige.« Schon nach zwei Schritten war Alex bis über die Waden eingesunken.
    Über Nacht musste es mindestens noch einmal zwanzig Zentimeter Neuschnee gegeben haben. Die Schneeschuhe würden sie also noch brauchen. Er setzte seine Kapuze auf und sah sich aufmerksam um. Schwere Flocken fielen. Die Sicht war bescheiden. Wenigstens hatte der Wind nachgelassen. Der Schnee rieselte jetzt in einem sanften Winkel von etwa zwanzig Grad, anstatt ihm von der Seite ins Gesicht zu peitschen.
    Wie wäre es wohl gewesen, bei diesem Schneetreiben in einem Zelt zu übernachten?
Alex tätschelte fast liebevoll die Außenhülle des Wracks. Wo immer sie die nächste Nacht verbrachten – es würde scheußlich werden.
    »Du glaubst, Besand hat im Cockpit geschlafen?«, fragte Jim leise.
    »Ich hätte es getan.«
    »Falls er noch hier ist.«
    »Falls er noch hier ist«, stimmte Alex zu. »Gestern …«
    »Gestern? Was?«
    Alex wischte sich über die Nase und starrte in den Schnee. »Ich hatte immer wieder so ein seltsames Gefühl. Kennst du das, wenn du dich umdrehst, weil du glaubst, es wäre jemand hinter dir? Aber dann ist nie jemand da? So ging es mir … Ich habe mich den ganzen Tag immer wieder umgeschaut. Bis … du weißt ja.«
    Das Gefühl, dass die Nackenhaare sich aufstellen, kannte jeder Cop. Jims Blick flog umher. »Das ist der Wald. Manchmal hört man leise Geräusche vom Schnee, vom Regen oder von den Blätternund glaubt dann, da wäre jemand.« Sein Ton passte nicht zu den gelassenen Worten. »Hier draußen geht es mir oft so. Schnall dir die Schneeschuhe an. Lass uns nachsehen. Bist

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