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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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ein«, erklärte Washington. »Sie verursachen eine Menge Lärm und flackerndes Licht, um den Gegner vorübergehend zu blenden und zu verwirren, damit wir ihn plattmachen können. Flash! Bang! Er ließ seine Hände zucken, indem er sie in rascher Folge zu Fäusten ballte und sogleich wieder öffnete.
    »Sie sind wirklich scheißgrell und scheißlaut«, fügte Hardy hinzu – eine überflüssige Bemerkung, wie Logan fand.
    »Nicht dass du das miterleben würdest«, sagte Cahill. »Wir erledigen die Drecksarbeit, während du im Auto wartest.«
    »Ist mir nur recht. Trotzdem hätte ich jetzt gerne die Waffe bei mir.«
    Cahill griff hinter den Rücksitz und holte die kompakte Neun-Millimeter-Pistole hervor, mit der Logan seine Übungsschüsse abgefeuert hatte. Diesmal steckte sie in einem schwarzen Vinylhalfter ohne Gürtel.
    »Zieh deinen Gürtel aus der Hose, und befestige das hier daran«, sagte Cahill. »Und dann hör mir gut zu.«
    Logan nickte. Er kam sich vor wie ein Schuljunge, dem etwas erklärt werden musste.
    »Unter keinen Umständen lässt du dich von denen auf irgendeine Weise durchsuchen«, ermahnte ihn Cahill. »Wenn sie Anstalten dazu machen, sagst du ihnen einfach, dass du eine Waffe hast, sie aber nur zu deinem eigenen Schutz trägst, und du nicht vorhast, sie in eine Schießerei zu verwickeln.«
    Wiederum nickte Logan.
    »Sei trotzdem auf der Hut«, fuhr Cahill fort. »Wenn alles schiefläuft, schießt du zuerst und rennst dann, als wäre der beschissene Teufel hinter dir her. So wie Tam O’Shanter. Verstanden?«
    Beeindruckt davon, dass Cahill während seiner Zeit in Schottland offenbar etwas von der hiesigen Kunst der Balladenerzählung aufgeschnappt hatte, brachte es Logan nicht übers Herz, ihn darüber aufzuklären, dass es die Hexe und nicht der Teufel gewesen war, die Tam verfolgt und die arme Meg beim Schwanz gepackt hatte.
    »In diesem Fall seid ihr sofort zur Stelle?«, fragte er.
    »Nein. Sollte das passieren, wird es viel zu schnell gehen, und dann bist du auf dich allein gestellt. Bails und Carrie werden sich so nahe wie möglich bei dir aufhalten, aber deinen Arsch musst du schon selbst retten.« Er zog ein winziges Mikrofon aus der Tasche und befestigte es am Kragen von Logans Polohemd. Dann steckte er einen kleinen Stöpsel in sein Ohr.
    »So kann ich dich hören«, sagte er. »Du selbst kannst leider keinen solchen Ohrstöpsel tragen, den würden sie sofort sehen, und alles würde aufliegen.«
    Logan presste die Lippen aufeinander und nickte noch einmal.

    Sie warteten ungefähr eine halbe Stunde lang in dem warmen Wagen und redeten wenig. Lediglich das Autoradio unterbrach die Stille. Schließlich erklärte Cahill, es wäre nun Zeit. DC Irvine stieg aus, damit Logan hinter ihr den Wagen verlassen konnte. Er hatte vollkommen verdrängt, wie kalt es war. Selbst aus ihren Nasenlöchern entstiegen kleine Dampfwolken, die sich in der Luft über ihren Köpfen miteinander vermischten und sich dann auflösten. Irvine zog den Reißverschluss von Logans Fleecejacke hoch, während der sich seine Aktentasche mit dem Vertrag darin über die Schulter hing.
    »Seien Sie vorsichtig«, ermahnte sie ihn.
    »Das kann ich nicht«, sagte er. »Meine Sicherheit steht erst an zweiter Stelle. Wenn ich vor die Wahl gestellt werde, entweder vorsichtig zu sein oder sie zurückzubekommen, werde ich alle Vorsicht über Bord werfen.«
    Sie ließ die Arme sinken und stand ein wenig verlegen da.
    »Dann gehen Sie jetzt wohl besser«, sagte sie.
    Logan entfernte sich von dem Wagen und lief in Richtung Park. Überdeutlich spürte er das Gewicht der Waffe, die unter dem Fleece an seinem Gürtel hing. Er sah gerade noch, wie Irvine zurück zu Cahill in den Wagen stieg und sich die Hände mit ihrem Atem wärmte.
    An der Straße blieb er dem Tor gegenüber auf dem Fußweg stehen und wartete auf eine Lücke im morgendlichen Berufsverkehr. Offenbar waren ausschließlich gut betuchte Berufstätige in teuren Autos deutscher Marken unterwegs.
    »Mein Gott, nichts als BMWs, Merzis und Porsches«, sagte er leise in seinen Kragen, damit Cahill es hören konnte, und musste dabei grinsen. »Wir haben uns ganz schön weit von Kansas entfernt, mein Freund.«
    Bei der ersten Gelegenheit überquerte er eilig die Straße und betrat den Park. Hier umrundete er entgegen dem Uhrzeigersinn den Teich, um zu dem Weg zu gelangen, der zu der Brücke in der nördlichen rechten Ecke des Parks führte. Ein leichter, aber beharrlicher Nieselregen

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