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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Stunden jemanden umgebracht?«
    Selbst unter diesen Umständen machte es Logan nichts aus, DC Irvines Fragen zu beantworten. Seltsam, wenn man bedachte, wo sie sich befanden und was ihm heute noch bevorstand.
    »Nein«, sagte er. »Aber gestern Abend hat einer seiner Männer ein Mitglied der Bande erschossen, die Ellie in ihrer Gewalt hat.«
    Irvine reagierte nicht.
    »Als der Bursche mich gerade mit einem Messer abstechen wollte.«
    Sie sah Cahill an, der ebenfalls keine Gemütsregung zeigte,
und dachte dann an den grobschlächtigen Kerl, den sie auf dem Toilettenfußboden hatte liegen sehen, sein Kopf in einer Blutlache.
    Sie ahnte, dass Logan die Wahrheit sagte, doch darüber hinaus empfand sie nichts als Ratlosigkeit, war hin- und hergerissen zwischen ihrem logischen Verstandesdenken, das sie ermahnte, ihre Pflichten als Polizeibeamtin nicht zu verletzen, und der Stimme ihres Herzens, die wollte, dass sie das Leben eines kleinen Mädchens rettete – koste es, was es wolle.
    Als sie sich wieder Logan zuwandte, war sie fast erschrocken über die Intensität, die in seinen Augen lag. »In einer Bar an der West Nile Street?«
    »Ja.«
    »Und was soll ich Ihrer Ansicht nach nun mit dieser Information anfangen?«
    »Das überlasse ich Ihnen.«
    Sie öffnete die Fahrertür und stieg aus, entfernte sich ein paar Schritte weit von dem Wagen und drehte sich dann wieder um.
    »Was denkst du?«, fragte Logan Cahill.
    »Ich denke, sie hat angebissen.«
    »Das glaube ich auch.«
    Sie sahen zu, wie DC Irvine vor dem Wagen auf und ab lief und eine weiße Atemwolke in die Luft blies.
    »Falls alles reibungslos über die Bühne geht – wäre sie nicht was für dich?«, fragte Cahill.
    Diesmal war es Logan, der Hitze in seinem Gesicht aufsteigen fühlte.
    »Aber vorher gibt es noch eine Menge zu tun«, sagte er. »Überhaupt – hast du nicht den Ehering an ihrem Finger gesehen?«
    »Natürlich habe ich das«, sagte Cahill gedehnt. »Aber sie ist die ganze Nacht unterwegs und hinter uns her gewesen. Auch dir dürfte aufgefallen sein, dass sie keinen Partner bei sich hat, also hat sie uns in ihrer Freizeit verfolgt. Das tut doch kein Mensch aus bloßer Hingabe an seinen Job.«
    Auch Logan war all das bereits durch den Kopf gegangen. Er spürte, wie seine Wangen immer heftiger glühten, während er die Logik hinter Cahills Worten erkannte.
    »Vielleicht ist sie noch nicht so weit, es zuzugeben«, fuhr Cahill fort, »aber sie ist persönlich in den Fall involviert, und das hat mit Ellie und mit dir zu tun. Ich verstehe was von Körpersprache und merke doch, was zwischen euch vorgeht.«
    Logan konnte sich nur schwer vorstellen, eine Beziehung zu führen, wenn er sich gleichzeitig um Ellie kümmern sollte, um ihr dabei zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten.
    »Hör zu«, sagte Cahill. »Wir bringen das jetzt hinter uns, aber dann musst du wieder anfangen zu leben. Penny ist nicht mehr da, und du wirst jede nur denkbare emotionale Unterstützung benötigen, damit Ellie sich nach dem, was sie durchgemacht hat, wieder fängt.«
    »Bei dir hört sich das an, als wäre es ein Kinderspiel«, sagte Logan. »Positives Denken ist wahrlich eine deiner Stärken. Das war übrigens als Kompliment gemeint.«
    »Positiv denken, gewissenhaft vorausplanen und tun, was zu tun ist. Auf viel mehr kommt es eigentlich nicht an.«
    DC Irvine kam zum Wagen zurück, stieg ein und schloss hinter sich die Tür.
    »Es gibt da ein Problem«, sagte sie.
    »Was für eins?«, fragte Cahill.
    »Einer der Türsteher des Pubs hat zwei Männer gesehen, die gemeinsam die Bar verlassen haben, kurz nachdem«, sie
suchte nach dem passenden Ausdruck, »kurz nachdem es passiert ist. Er kann sich erinnern, dass sie in Richtung St Vincent Street verschwunden sind.«
    »Und?«, fragte Logan.
    Cahill lehnte sich in seinem Sitz zurück. Er ahnte sogleich, worauf Irvine hinauswollte.
    »Das Zentrum von Glasgow wird sieben Tage in der Woche vierundzwanzig Stunden lang durch Videokameras überwacht«, sagte sie. »Es wird also auch eine Aufnahme davon geben, auf der Sie und Ihr Freund«, sie zeigte mit dem Finger auf Cahill, »sein Bürogebäude betreten. Übrigens hat selbst das Pub am Eingang eine Kamera, also ist es durchaus möglich, dass Sie beide schon dort gefilmt wurden.«
    Logan sah seine Felle davonschwimmen. »Jetzt kriegen sie uns am Arsch«, sagte er. »Sie werden mich und Bails schnappen, ohne dass wir es verhindern können.«
    »Stopp«, fuhr Cahill dazwischen.

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