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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Baumreihe, hinter welcher der Wald begann. Inzwischen hatte Washington die Vorhut übernommen, und Hardy deckte ihn aus dem Schutz einer dünnen Birke. Das Wasser plätscherte beruhigend über das steinige Ufer des Sees, während vom Himmel immer mehr Schnee fiel, der auf der Erde liegen blieb und den Untergrund glitschig machte. Obwohl sie feste Stiefel mit robusten Gummisohlen trugen, kamen sie nur langsam voran.
    Washington gab Hardy ein Zeichen, sich als Erster vom Seeufer zu entfernen und über die leichte Anhöhe zu laufen,
die zum Wald hinaufführte. Hardy nickte und sprintete an Washington vorbei bis in den Schutz einer Kiefer auf halber Strecke des Anstiegs. Washington folgte ihm rasch, lief an Hardy vorbei und warf sich oben angekommen flach in den Schnee. Von hier aus winkte er Hardy zu, es ihm gleichzutun.
    Ein paar Sekunden lang lagen beide nebeneinander am Boden und schnappten nach Luft. Dann tippte Hardy mit dem Finger auf den Ohrstöpsel seines Funkgeräts. Washington nickte zustimmend.
    »Cahill, hörst du mich?«, flüsterte Hardy ins Mikrofon.
    Nichts als Rauschen im Äther.
    Hardy schüttelte den Kopf und schob sich ein paar Zentimeter weiter hoch, um in den Wald hineinsehen zu können. Washington verharrte in Position und hielt sein Gewehr dicht an sein heftig pochendes Herz, das Blut und Adrenalin durch seine heißen Adern pumpte.

    Judd steuerte den BMW mit sicherer Hand durch die scharfe Linkskurve und dann den steilen Hügel hinauf, der dem alten Kombi zuvor eine solche Kraftanstrengung abverlangt hatte. Mit Vierradantrieb war die Steigung ein Kinderspiel.
    Cahill bemühte sich weiterhin vergeblich, mit Hardy und Washington Kontakt aufzunehmen.
    »Himmel!«, sagte er wütend. »Wie weit entfernt von denen können wir denn noch sein?«
    »Wir werden sie schon einholen, Alex«, beschwichtigte ihn Carrie.
    Judd fuhr nun langsamer und suchte den Wegesrand auf beiden Seiten ab. Logan beugte sich vor, konnte in
dem Schneegestöber aber kaum den Straßenverlauf erkennen. Es sah aus, als würden die Bäume weiter vorn von der Straße zurückweichen. Plötzlich tippte Judd Cahill auf den Arm und deutete in den Wald. Logan wusste nicht, worauf er hinauswollte, bis Judd einen Schlenker machte und ein Gebüsch niederwalzte, hinter dem der Kombi zum Vorschein kam.
    Judd hielt den Wagen an, ließ den Motor aber weiterlaufen.
    »Hardy, hört ihr mich?«, fragte Cahill.
    Logan konnte nur ein fernes Echo und ein Knistern in seinem Headset wahrnehmen.
    Cahill probierte es erneut.
    Nichts.
     
    Hardy richtete sich auf und blickte an der Reihe Hütten entlang. Zwischen den Bäumen, in gut dreißig Meter Entfernung, erkannte er etwas, das aussah wie die Motorhaube des Wagens, dem sie gefolgt waren. Sie lugte hinter einer der Hütten hervor und war von dem großen Haus aus nicht zu erkennen gewesen. Wenige Sekunden später gab es keinen Zweifel mehr. Ein kleiner, dicker Mann erschien, lief neben der Hütte auf und ab und versuchte sich mit seinem Atem die Hände zu wärmen. Hardy beobachtete die Szene, bis der Mann wieder in der Hütte verschwunden war, und nickte Washington dann zu.
    »Da drüben steht der Wagen«, sagte er. »Neben einer Hütte mit verbarrikadierten Fenstern.«
    Washington versuchte flacher zu atmen, damit sein Herz nicht so wild schlug. Hardy zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Sie gingen zum Ufer zurück, liefen von Baum zu Baum
und maßen mit ihren Schritten dreißig Meter bis zu der Hütte ab.
    Als sie meinten, ungefähr auf der richtigen Höhe zu sein, legten sie sich wieder flach auf den Boden und krochen die Böschung hinauf. Es schien ihnen, als kämen sie quälend langsam voran, doch in Wirklichkeit dauerte die Aktion nicht einmal eine halbe Minute. Nachdem sie ihre Gewehre überprüft hatten, rückten sie dicht zusammen und schauten vorsichtig über den Böschungsrand hinweg.
    Bis zum Wagen waren es jetzt nur noch etwa zehn Meter. Er parkte nicht unmittelbar neben der Hütte, sondern ein paar Schritte davon entfernt. Nichts rührte sich. Die beiden Fenster des Holzhauses, die sie sehen konnten, waren mit Brettern verrammelt. Ihren Beobachtungen nach zu schließen, mussten sie zu den beiden kleineren Schlafzimmern gehören. Hardy zählte die Hütten und hielt Washington die Finger seiner einen Hand und den ausgestreckten Zeigefinger seiner anderen hin: sechs Hütten. Washington warf einen Blick auf die Häuser und nickte. Cahill brauchte einen Anhaltspunkt, um zu

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