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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Gabriel.
    »Nein.«
    »Gut. Die anderen werden in Kürze bei euch sein, um hinter euch aufzuräumen.«
    Drake war sich der Drohung, die Gabriels Worte beinhalteten, bewusst – tu, was ich dir sage, oder du wirst mit dem Mädchen zusammen »entsorgt« werden. Er hatte keinerlei Skrupel, sich des Mädchens zu entledigen, und machte auch kein Hehl daraus. Trotzdem war er kein Kinderschänder, und Sergeis perverse Neigungen waren ihm zuwider.
    »Ich sagte doch schon, dass es kein Problem ist, Mr. Gabriel.«
    »Ich weiß, dass Sergei ... schwierig sein kann. Aber manchmal ist er auch nützlich. Ich hoffe, Sie werden jetzt nicht zimperlich?«
    Drake hatte das Gefühl, dass Gabriel ihn verhöhnte. Vielleicht hatte er wirklich schon mit Sergei gesprochen, und die anderen kamen nun mit dem Befehl, ihn beiseitezuschaffen, damit Sergei seinen Platz einnehmen konnte.
    »Es ist kein Problem«, wiederholte er. »Sie können mir alles überlassen.«
    Er legte auf, bevor Gabriel noch etwas sagen konnte. Es
würde zweifellos noch Konsequenzen nach sich ziehen, dass er das Gespräch so schnell beendet hatte.
    »Was gibt’s, Boss? «, fragte Sergei.
    Drake ignorierte ihn und steckte das Handy in seine Hosentasche. Nun galt es zu überlegen, wie er sich seinen alten Freund und anschließend das Mädchen vom Hals schaffen sollte. Es würde heute keinen Putsch geben.
    »Also«, sagte Sergei, »kann ich nun endlich meinen Spaß haben? Darf ich mit ihr spielen?«
    »Was ist bloß aus dir geworden, Sergei? Was ist aus uns geworden?«
    »Du wirst zu weich, Yuri«, sagte Sergei und erhob sich. »Du hast vergessen, wo du herkommst und wer deine wahren Freunde sind.«
    »Nein, Sergei«, erwiderte Drake. »Du hast vergessen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.«
    Sergei lachte und wollte sich an ihm vorbeischieben.
    »Wo willst du hin?«
    »An die frische Luft. Hier drin stinkt’s.«
    Als er nach draußen verschwunden war, setzte sich Drake neben Katrina. »Gabriel hat gesagt, wir sollen die Kleine Sergei überlassen und sie umbringen, wenn er mit ihr fertig ist.«
    Katrina ergriff seine Hand. »Das können wir nicht tun, Yuri.«
    »Ich weiß.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich werde das fette Schwein kaltmachen und das Mädchen dann unter Drogen setzen, bevor ich es erschieße. Es braucht nicht noch mehr Leid zu ertragen.«
    »Yuri ...«
    »Es muss sein«, schnitt er ihr sämtliche Widerworte
ab. »Ich kann daran nichts ändern. Außerdem hat Gabriel recht. Wir müssen denen klarmachen, was geschieht, wenn sich einer von ihnen uns in den Weg stellt.«
    »Lass mich mitkommen, wenn du ihr die Drogen gibst. Vielleicht ist sie dann ruhiger und macht keine Schwierigkeiten.«
    Drake nickte. Aber zuvor musste er sich um Sergei kümmern.

23
    12:50 Uhr
     
    Logan war von dem sicheren Fahrverhalten des X5 auf den verschneiten Wegen überrascht. Er hatte den Wagentyp immer für einen Möchtegerngeländewagen gehalten, eine große Familienkutsche, mit der Yuppie-Mütter ihre Sprösslinge zu ihren Privatschulen kutschierten. Doch mit Judd am Steuer zeigte das Auto, was wirklich in ihm steckte.
    »Nicht so schnell, Bails«, ermahnte Cahill seinen Fahrer. »Achte auf den Range Rover.«
    Doch Judd reagierte nicht. Sein Blick war auf die Straße vor ihnen geheftet, während er das Lenkrad fest umklammerte.
    Cahill sprach in sein Mikrofon.
    »Hardy, hörst du mich?«
    Nichts.
    »Washington, hörst du mich?«
    Nichts.
    Er wiederholte den Versuch.
    Schweigen.
    Logan legte die rechte Hand auf den Griff der Pistole in dem Halfter an seiner Hüfte und rutschte in der klobigen schusssicheren Weste unruhig auf seinem Sitz hin und her. Er spürte, wie sich unter seinem Helm Schweißtropfen bildeten; ihm war heiß, und seine Kopfhaut juckte.
    »Hardy, Washington, hört ihr mich?«
    Wenn doch nur endlich jemand antworten würde.
     
    Nachdem Hardy und Washington den Abhang zum See bewältigt hatten, ging Hardy voraus, während sie sich langsam am Ufer entlang von einem Baum zum nächsten bewegten und dabei einander Deckung gaben. Es hatte keinen Sinn, so kurz vor dem Ziel noch unnötige Risiken einzugehen.
    Im Vorbeischleichen warfen sie Blicke zu den Hütten hoch und fanden bestätigt, was sie anfangs schon vermutet hatten: Sie standen allesamt leer. Die meisten von ihnen waren zudem in reparaturbedürftigem Zustand: Die Fensterscheiben waren zerbrochen, das Holz der Wände faulte.
    Sie erreichten die letzte der Uferhütten und sahen ein Stück weiter bergan die

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