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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Drake ärgern und seine Autorität untergraben würde.
    »Hör auf damit«, sagte Drake mit einem Seitenblick auf Sergei. »Aber einen Fehler noch, dann verbuddele ich euch beide. Verstanden?«
    Vasiliy griff sich ein paar Papiertaschentücher und presste sie auf den blutenden Kratzer an seiner Kehle.
    »Verstanden?«, brüllte Drake.
    Vasiliy nickte und schob sich an ihm vorbei, um sich im Bad das Blut abzuwaschen.
    Drake sah Sergei an. »Erwähne Gabriel nicht noch einmal«, sagte er.
    Sergei grinste.
    »Du meinst wohl, du weißt ganz genau, wie das hier läuft, Sergei, aber du hast keine Ahnung«, sagte Drake und stieß in der Luft mit dem Finger nach ihm. »Das hier ist keine Demokratie. Du glaubst, du kannst meinen Platz einnehmen, und schon heißt Gabriel dich mit offenen Armen willkommen?« Er schnaubte verächtlich, trat ans Fenster und blickte über das Wasser hinweg zum anderen Ufer des Sees.
    »Also«, sagte er, Sergei immer noch den Rücken zugewandt, »wie sollen wir jetzt, wo die Frau tot ist, Druck auf Finch ausüben, damit er das Geschäft abschließt?«
    »Das Mädchen wird für unsere Zwecke genügen«, sagte Sergei.
    »Ach? Wie denn das? Finch hat zu ihr keinerlei Kontakt. Dafür war die Frau da.«
    Sergei wusste, dass er das bessere Blatt in der Hand hatte. Er beschloss, es auszuspielen.
    »Auf der Fahrt hierher«, sagte er, »hat das Mädchen immer wieder das Bewusstsein verloren. Sie hat nach ihrem Vater gerufen.«
    Drake runzelte die Stirn. »Und?«
    »Sie hatte ein Bild von ihm in der Hand, ein Foto von ihrem Vater. Vasiliy hat es ihr abgenommen, als sie bewusstlos war, sodass wir es uns ansehen konnten.«
    Er machte eine dramatische Pause und genoss es, dass Drake sich geschlagen geben musste.
    »Wir haben ihr das Bild wiedergegeben, aber es ist ein Foto von ihm«, sagte Sergei und musste in Anbetracht seines kleinen Triumphs grinsen. »Finch ist der Vater des Mädchens.«

9
    11:00 Uhr
     
    Logan genoss das Spektakel. Cahill war in voller Fahrt.
    »Das ist nicht sehr konstruktiv, Mr. Cahill«, meinte der Haarschopf.
    »In genau welcher Hinsicht soll es nicht konstruktiv sein, wenn ich klipp und klar sage, dass ihr euch verpissen könnt? Erklär’s mir, Steve«, sagte Cahill.
    »Mein Name ist Steven.«
    »Du wiederholst dich, Steve.«
    Logan ahnte, dass er Cahill lange genug von der Leine gelassen hatte und die anderen nun reif für einen Deal waren. Sie hatten bereits ihre Schwäche offenbart, da der große Kerl, noch bevor die Anwälte involviert worden waren, auf Cahill zugekommen war, um ihm mitzuteilen, dass er bereit wäre zu verkaufen.
    »Schauen Sie«, sagte Logan, »wenn Sie wirklich die Absicht
hätten, die Verhandlungen abzubrechen, dann hätten Sie das soeben getan. Niemand lässt sich freiwillig Mr. Cahills Benehmen gefallen, es sei denn, er braucht dessen Geld.«
    Der große Kerl tat sein Bestes, um Logans Blick standzuhalten, aber die hektischen roten Flecken am Hals verrieten ihn. Logan merkte, wie sich Cahill in dem Sessel neben ihm anspannte, um sich auf seinen finalen Angriff vorzubereiten. Logan legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. Das Spiel war gewonnen, er konnte sich abregen.
    Als er einen Blick aus dem Fenster warf, erblickte er zwei Köpfe, die sich auf und ab bewegten und die Stufen zum Eingang heraufkamen. Kurz konnte er das Gesicht einer jungen Frau mit einem blonden Bubikopf erhaschen, deren emporgerecktes Kinn und starrer Blick Entschlossenheit verrieten. Sie war recht attraktiv, aber mit ihrem stur nach vorn gewandten Blick wirkte sie hart und unnahbar.
    Cahill beugte sich in seinem Sessel vor, stützte die Ellbogen auf die helle Tischplatte und starrte die Frisur seines Gegenübers an.
    Nachdem die Tür zur Straße so geräuschvoll ins Schloss gefallen war, dass sogar die Fenster im Konferenzzimmer vibriert hatten, spitzte Logan die Ohren, um die Unterhaltung am Empfangstisch mitzubekommen. Als er glaubte, seinen Namen gehört zu haben, läutete auch schon unüberhörbar das Telefon auf der Anrichte hinter ihm. Plötzlich überkam ihn das Verlangen, ans Fenster zu stürzen, es aufzureißen, auf die Straße hinauszuhechten und davonzulaufen. Das zweite scharfe Klingeln brachte ihn wieder in die Gegenwart zurück. Er vollführte eine Drehung in seinem Sessel und nahm den Hörer ab. Es war Megan. Sie klang eine Spur zu höflich.
    »Mr. Finch?«
    So höflich hatte sie ihn noch nie angesprochen, seit er zum ersten Mal durch die Türen des Bürogebäudes von

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