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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Wasser leise gegen die Steine am Ufer plätschern.
    »Da runter«, befahl Drake.
    Ellie begann zu zittern. Sie trug nur ihren dünnen Baumwollpyjama als Schutz gegen die Kälte.
    »Ich will nicht«, protestierte sie und fühlte sich den Tränen nahe.
    »Mach schon«, sagte Drake und gab ihr einen Schubs.
    Ellie rutschte auf dem feuchten Gras des Abhangs aus. Beinahe wäre sie hingefallen, aber es gelang ihr, sich auf den Beinen zu halten, also stolperte sie zum Wasser hinunter, wobei sie sich den Zeh an einem Stein stieß.
    Sie sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit oder einem Versteck um, konnte aber nichts entdecken. Außerdem wären die Männer sowieso zu schnell für sie gewesen.
    »Warum tust du das?«, schrie sie Drake ins Gesicht.
    Drake kam auf sie zu, eine Hand hatte er hinter seinem Rücken verborgen. Als er seinen Arm wieder vor seinen Körper nahm, sah sie, dass er etwas in der Hand verborgen hielt, konnte aber nicht erkennen, was es war. Hinter Drake mühte sich nun auch Sergei den Abhang herunter, während die Frau vor dem Haus stand und alles mitverfolgte.
    »Was habe ich denn falsch gemacht?«, flehte Ellie und bebte am ganzen Körper.
    Ein paar Schritte von ihr entfernt blieb Drake stehen und hob die Hand. Als sie erkannte, dass der Gegenstand darin eine Pistole war, fing sie laut an zu schreien und hielt sich die Hände vor das Gesicht, um sich vor den Kugeln zu schützen.
    Die Frau rief etwas, aber Drake achtete nicht auf sie. Sergei stellte sich neben ihn und sah zu, wie Ellie schrie und weinte.
    Drake legte die Waffe auf sie an.
    »Bitte nicht!«, schrie Ellie. Sie sank auf die Knie, und Tränen strömten ihr über die Wangen.
    »Du kannst deinem Daddy erzählen, dass alles seine Schuld war«, sagte Drake, »wenn du ihn später im Himmel wiedersiehst.«

6
    03:50 Uhr
     
    »Warum muss ich es denn ganz allein machen?«, wollte Logan von Cahill wissen, als sie wieder an dem Tisch in dem fensterlosen Raum saßen.
    »Wäre ich in der Nähe, würdest du dich hilfesuchend nach mir umschauen, sowie es mulmig wird. Falls die Typen wirklich so gefährlich sind, wie es den Anschein hat, werden sie deine Reaktion bemerken, und wir dürfen kein Risiko eingehen. Es muss alles so aussehen, als hättest du ihren Freund erledigt und deswegen jetzt eine Scheißangst.«
    »Schön, und wie erkläre ich, wie ich an die Nummer gekommen bin?«
    »Du sagst, du hättest sie von Bob«, sagte Cahill, den die Frage zu verwirren schien. »Deinem früheren Kumpel und jetzigen Boss. Daran ist doch nichts Verdächtiges, oder?«
    »Wohl nicht.«
    »Wir werden in dem Besprechungszimmer warten, in das Bails dich gestern Abend geschickt hat, als ihr hier ankamt.«
    Logan nickte.
    »Wenn alles erledigt ist, kommst du mich holen.«
    »Und du bist sicher, dass das Treffen drüben im Rouken Glen Park stattfinden soll?«
    »Ja. In aller Öffentlichkeit. Das verringert die Chance, dass eine Kugel in deiner Fresse landet.«
    »Da fühle ich mich schon gleich wieder besser«, sagte Logan und lächelte müde über seinen eigenen Sarkasmus.
    »Du schaffst das schon«, tröstete Cahill ihn. »Eine andere Möglichkeit bleibt dir sowieso nicht.«

    Logan saß am Tisch und starrte auf sein Mobiltelefon, das auf der blanken Platte lag. Er fühlte sich wie vor seinen Auftritten vor Gericht, damals, als er noch ein unerfahrener Strafverteidiger gewesen und ihm vor Angst bisweilen der Magen in die Kniekehlen gesunken war. Er versuchte tief und langsam durchzuatmen, doch es half nichts. Kurz entschlossen nahm er das Handy und wählte die Nummer auf dem Briefumschlag.
    Am anderen Ende klingelte es fünf oder sechs Mal, dann hörte Logan, wie die Mobilbox ansprang. Er drückte die Taste, um den Anruf zu beenden, und wählte erneut. Wieder die Mobilbox. Ihm wurde speiübel, aber er schluckte die Übelkeit hinunter und tippte die Nummer ein drittes Mal ein. Beim ersten Läuten meldete sich jemand.
    »Was ist denn?«
    »Hier spricht ... hier spricht Logan Finch.«
    Stille. Nicht einmal Atemgeräusche.
    »Hallo?«, sagte Logan, damit der andere am Ende der Verbindung antwortete.
    »Woher haben Sie meine Nummer?«
    Logans Gefühl nach näselte der Mann ein wenig wie jemand
aus dem Norden, versuchte seine Herkunft aber hinter einem aufgesetzten, kultiviert klingenden Londoner Akzent zu verbergen.
    »Von Crawford.«
    Keine Antwort.
    »Hören Sie, ich muss mit denen sprechen.«
    »Mit wem?«
    »Mit den Männern, die das Mädchen haben. Ich muss ihnen sagen,

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