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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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dass alles nach Wunsch laufen wird.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    Die Leitung war tot. Er hatte aufgelegt. Logan empfand mehr Wut als Angst und knallte das Handy auf die Tischplatte, wobei ein kleines Stück der Beschichtung herausbrach.
    Nachdem er ein paarmal tief Luft geholt hatte, griff er sich erneut das Telefon und wählte noch einmal. Diesmal meldete sich sein Gesprächspartner beim dritten Läuten.
    »Hallo?«
    »Ich bin’s nochmal.«
    »Ich habe Ihnen doch eben schon gesagt, dass ich keine ...«
    »Sie sind Gabriel Weiss, nicht wahr?«, unterbrach ihn Logan.
    Keine Antwort. Immerhin legte er nicht auf. Logan wertete das als Aufforderung weiterzusprechen.
    »Hören Sie, ich habe letztes Mal einen Fehler gemacht, okay? Ich war konfus und habe ein paar Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen. Das mit dem Mädchen zum Beispiel, aber es ist mitten in der Nacht, und ich habe in letzter Zeit sehr schwer gearbeitet und ...«
    Er ließ den Satz unvollendet. Er war todmüde und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Trotzdem merkte
er, dass der Fremde noch immer nicht aufgelegt hatte. Er hörte ihm zu.
    »Alles, was ich sagen wollte, ist, dass der Deal durchgezogen wird. Aber heute Abend hat es ein Problem gegeben, das ich klären muss. Ich möchte bloß mit Ihnen verhandeln, verstehen Sie?«
    »Reden Sie weiter.«
    Versau es jetzt nicht, Logan.
    »Ich brauche eine Nummer, die ich anrufen kann. Um mit jemandem zu sprechen.«
    »Dann würden Sie sich nicht an die Spielregeln halten. Sie wissen doch, dass Sie meine Mandanten während eines Deals nicht unmittelbar kontaktieren dürfen?«
    »Natürlich, aber vielleicht könnten Sie mit ihnen sprechen, und wenn sie damit, was sie hören, zufrieden sind, könnten Ihre Mandanten mich ja zurückrufen. Ich kann Ihnen meine Telefonnummer sagen.«
    »Ich muss Ihnen mitteilen, dass mir die Umstände des Problems von heute Abend bekannt sind und meine Mandanten das, was geschehen ist, als einen Vertragsbruch ansehen könnten. Möglicherweise hat sich die ganze Sache auch schon erledigt. Was genau erwarten Sie also von mir?«
    Mist. Logan versuchte gleichzeitig scharf nachzudenken und weiterzureden – kein leichtes Unterfangen angesichts der vorgerückten Stunde und seiner Müdigkeit.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Aber das, was sich heute Abend zugetragen hat, war ein Irrtum. Es war nicht geplant. Ich wusste nichts von der Verabredung und fühlte mich überrumpelt.«
    Schweigen. Auch Logan wartete ab.
    »Geben Sie mir Ihre Nummer«, sagte Gabriel Weiss.
    Er nannte sie ihm, und Weiss legte auf.
    Logan sank in seinem Stuhl zurück und riss sich das schweißnasse Polohemd vom Leib. Er dachte daran, wie gründlich sein Leben in den letzten paar Tagen den Bach hinuntergegangen war, und fragte sich, ob Crawford sich wohl auch so gefühlt hatte, als ihm klar geworden war, in welch scheußlichem Dilemma er steckte. Fast empfand er einen Anflug von Mitleid mit ihm.
    Dennoch war er sich sicher, dass er an Crawfords Stelle unter den gegebenen Umständen anders gehandelt hätte. Er selbst hätte unverzüglich Cahill angerufen, der alles Weitere in die Hand genommen und damit möglicherweise eine Kettenreaktion ausgelöst hätte. Er konnte nicht entscheiden, ob es ein Segen oder ein Fluch war, Cahill auf seiner Seite zu haben.
    Das auf der Tischplatte vibrierende Telefon riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Finch am Apparat.«
    »Ich weiß. Wir sind uns schon einmal begegnet.«
    Der Anrufer war nicht der Anwalt, mit dem er gerade erst gesprochen hatte. Logan versuchte die Stimme einzuordnen, aber vergeblich.
    »In Ihrem Büro. Das Treffen lief nicht besonders gut.«
    Der Tennisprofi. Drake.
    »Ich weiß, und ich entschuldige mich dafür. Mir war die Bedeutung dieses Deals zu dem Zeitpunkt nicht bewusst.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    Logan hatte kein gutes Gefühl bei dem Gespräch. Er fragte sich, was Weiss damit gemeint haben könnte, als er sagte, die Sache sei womöglich schon erledigt, und mochte gar nicht daran denken, was das unter Umständen für Ellie bedeutete.
    »Es ging mir einzig und allein darum, das Geschäft zum
Abschluss zu bringen, Mr. Finch«, sagte Drake, »aber Sie schienen meine Motivation nicht zu teilen. Und dann das heute Abend.«
    Es beunruhigte Logan, dass Drake in der Vergangenheitsform sprach.
    »Hören Sie, das war nicht so gemeint.« Er wurde panisch. »Es war ein Unfall.«
    »Trotzdem musste jemand dafür bezahlen. Auge um Auge.«
    Himmel,

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