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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Rampe stand, kniete der eine sich in den Sand und stellte ein Instrument auf, während der andere ihm zusah.

 
6
 
Krip Vorlund
     
    Die Obrigkeit hat etwas an sich, das es fertigbringt, sogar einen Bürger mit reinem Gewissen in die Defensive zu treiben. So war es, als wir den Repräsentanten der Patrouille gegenüberstanden. Als gesetzestreue Raumfahrer, die regelmäßig ihre planetarischen Landetaxen zahlten und ihre Papiere alle in Ordnung hielten, war es unser gutes Recht, ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es war nur, daß sie uns auf eine Weise musterten, die andeutete, daß man ihnen erst alles zweimal beweisen mußte.
    Immerhin mußten sie nach Ausgrabung des Kastens, den wir im Thron von Qur gefunden hatten, zugeben, daß ihre eigenen Instrumente Ausstrahlungen einer bisher unbekannten Energie registrierten. Wir übergaben den Kasten nur allzu gern ihrer Obhut, zusammen mit der Leiche des Priesters, der in unserer Gefrierkammer gelegen hatte. Und wir gaben jeder unsere Zeugenerklärung auf dem Wahrheitsband ab, das nicht manipuliert werden konnte.
    Mit Erleichterung stellten wir fest, daß sie nicht alle Fragen gestellt hatten, die sie uns hätten stellen können. Der Fund der Katzenmaske war immer noch unser Geheimnis – obgleich wir ihnen vom Versteck der Fracht erzählt hatten. Lidj, gerüstet mit sämtlichen Präzedenzfällen des Raumrechts, erklärte, daß wir nach den notwendigen Reparaturen unsere Reise fortzusetzen und den Schatz dem Tempel auf Ptah zu übergeben beabsichtigten – vorausgesetzt, die Priester, die offiziell als Empfänger bestimmt waren, hatten noch immer die Macht.
    »Wir haben keine Neuigkeiten von Ptah.« Der Pilot des Patrouillenspähers war an unserem gegenwärtigen Dilemma sichtlich nicht interessiert. »Die Reparaturen, ja. Unser Ingenieur hat den Schaden mit Ihrem Mann überprüft. Wir brauchen Visi-Bänder der Beschädigungen für unseren Bericht.« Er wandte sich an Foss. »Wir können Sie und Ihren Ingenieur zu unserer Raumbasis mitnehmen, und von dort können Sie unter Liga-Kontrakt anfordern, was Sie brauchen.«
    Eine andere Alternative gab es nicht. Und hatten wir uns erst mit der Liga in Verbindung gesetzt, waren wir nur noch unseren eigenen Leuten Rechenschaft schuldig, nicht mehr der Patrouille. Aber wenn wir dann nicht innerhalb der gesetzten Frist bezahlten, würden sie die LYDIS pfänden. Es herrschte eine so große Nachfrage nach Schiffen, daß Schuldverschreibungen eine schwere Last für jene waren, die sie akzeptieren mußte. Sie konnten den Verlust des Schiffes bedeuten. Wir hatten keine andere Möglichkeit, diesem Schicksal zu entgehen, als unsere Fracht in Ptah abzuliefern und auf unsere Bezahlung zu hoffen. Das – oder die vage Chance, daß in dem Katzenfelsen etwas verborgen war, das der Mühe, dort einzubrechen, wert war. Wir hatten jetzt jedoch keine Zeit, ein Suchgerät zu bauen, noch konnten wir dies tun, ohne unser Geheimnis zu verraten.
    Zu guter Letzt wurde entschieden, daß Foss und Shallard mit dem Patrouillenboot starten sollten. Dagegen würden einige der Patrouillenmänner sowie ihr Flugboot auf Sekhmet bleiben, und ihre erste Aufgabe würde sein, nach unseren vermißten Männern zu suchen.
    Da das Patrouillen-Flugboot ein schweres Fahrzeug war, ausgerüstet mit allen erdenklichen Geräten und gut bewaffnet, hatte es gewiß eine bessere Qiance. Es hatte Platz für einen Piloten, zwei Schützen für die Schocker und zwei weitere Passagiere. Diesmal wurden keine Lose gezogen. Kapitän Foss wandte sich direkt an mich.
    »Sie und Maelen werden mitfliegen. Mit ihren Talenten und Ihnen, um sie zu interpretieren …«
    Natürlich hatte er recht, obgleich der Patrouillenmann seine Wahl dessen, was lediglich ein Tier zu sein schien, mit offensichtlicher Ungläubigkeit ansah. Ich erzählte nicht von Maelens Vergangenheit, machte ihm aber klar, daß sie telepathisch war und unser Führer sein würde. Da kein Mensch alles wissen kann, was fremde Geschöpfe vermögen, akzeptierte er mein Wort.
    Nachdem Kapitän Foss und Shallard mit dem Patrouillenschiff gestartet waren, wütete einen vollen Tag lang ein Sturm, der an der LYDIS zerrte, den feinen Sand des Tales zu undurchdringlichem Dunst aufwirbelte und uns im Schiff festhielt. Uns bei diesem Wetter auf die Suche zu begeben, war sinnlos, da wir uns nicht nach einem festen Leitstrahl richten konnten.
    Am zweiten Morgen ließ der Wind jedoch nach, und obgleich der Aschen-Sand die Leitflossen der LYDIS

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