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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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nahmen wir Pakete mit E-Rationen mit, um für alle Fälle versorgt zu sein. Und zum Schutz gegen die Kälte hatten wir unsere Thermo-Anzüge.
    Am Ende blieben Korde und Aljec Laifarns, ein Mechaniker, an Bord. Harkons Schützen vom Flugboot entfernten die Munition aus den Bordwaffen ihres Fahrzeugs aus Sicherheitsgründen – und dann schlossen sie sich uns an. Es war immer noch dunkel, obgleich es bald hell werden mußte. Wir legten noch eine kurze Ruhepause ein und aßen unsere letzte volle Schiffsmahlzeit; dann brachen wir auf.
    Es wurde beschlossen, zunächst den mühsamen Weg über die Felsen zu nehmen, um den Esper zu finden. Mit den schweren Blastem über der Schulter aufwärts zu klettern, war sehr beschwerlich.
    Wir erreichten den Gipfel des Felskamms, und von dieser Höhe aus konnten wir die Lichter an der Stelle sehen, wo sich unser Frachtversteck befand. Die Arbeiter dort gaben sich keine Mühe, ihre Anwesenheit zu verbergen. Und da sie durch unseren Spion gewarnt worden waren, mochten sie für uns bereits einen warmen Empfang vorbereiten.
    Einer der Männer hatte die Felsnische entdeckt, und dort versammelten wir uns. Der zertrümmerte Verstärker war nicht entfernt worden. Entweder waren jene, die das Ding hier installiert hatten, noch nicht hergekommen, um nachzusehen, oder sie hatten es einfach aufgegeben. Ich trat näher und zuckte zusammen. Zum erstenmal spürte ich geistige Ausstrahlung nicht nur in meinem Hirn, sondern körperlich als unsichtbare aber wirksame Kraft.
    »Geht nicht direkt von vorn heran!« warnte ich scharf.
    Auf meine Warnung hin näherte Harkon sich vorsichtig von der einen Seite, ich von der anderen. Kein Lebenszeichen war auf jenem Gesicht zu entdecken. Es war humanoid, hatte aber dennoch fremdartige Züge. Ich hätte den Mann für tot gehalten, wäre da nicht dieser starke Sendestrom so deutlich zu spüren gewesen. Harkon trat zurück, um Lukas vorzulassen. Der Mediziner streckte seine bloße Hand aus und bewegte die Finger in etwa einem Zentimeter Abstand vor der Oberfläche des Kastens hin und her.
    »Hochgradig tiefgefroren«, erklärte er. »Stärker, als es normalerweise üblich ist.« Er holte aus seiner Jacke einen Lebenskraft-Detektor und hielt ihn in Höhe der Brust des Schläfers vor den Kasten.
    In dem schwachen Lichtschein, der von dem Kasten ausging, erkannte ich deutlich den ungläubigen Ausdruck auf Lukas’ Gesicht. Mit einem scharfen Ruck hob er den Detektor auf gleiche Höhe mit dem Kopf des Schläfers, las die Skala ab und wiederholte die Untersuchung dann noch einmal in Herzhöhe. Kopfschüttelnd trat er zurück.
    »Was ist nur?« fragte Harkon. »Wie tief im Gefrierzustand ist er?«
    »Zu tief – er ist tot!«
    »Aber das ist unmöglich!« Ich starrte auf das starre Gesicht. »Tote können nicht mehr geistig senden!«
    »Vielleicht weiß er das nicht!« Lukas gab einen seltsamen Laut von sich, fast ein Lachen. Dann faßte er sich und fügte hinzu: »Er ist nicht nur tot, sondern schon so lange tot, daß der Lebenskraft-Messer über die Skala hinausgeschlagen ist. Überlegt euch das mal!«

 
9
 
Krip Vorlund
     
    Ich konnte es immer noch nicht glauben. Eine Geisteskraftsendung von einem Toten – unmöglich! Aber Lukas schwenkte seinen Detektor und schwor, daß er richtig funktionierte, was er auch sogleich an mir bewies und auf die völlig normale Messung zeigte. Wir mußten also akzeptieren, daß es ein Toter, verbunden mit einem Verstärker, fertiggebracht hatte, uns in Bann zu halten, bis das Gerät zerstört worden war. Ich konnte nur hoffen, daß Maelen jenseits seiner Kontrolle war.
    Den zertrümmerten Verstärker hatten wir rasch beiseitegeschafft und vernichtet, aber es gelang uns nicht, den Kasten von der Stelle zu bewegen. Wir ließen also den merkwürdigen Schläfer zurück und kletterten weiter über die Felsen, bis wir auf das Versteck hinunterblicken konnten. Dort hatten die Roboter inzwischen unser geheimes Lager ausgeräumt. Der glitzernde Thron stand prunkvoll inmitten all der Kisten und Bündel.
    Ein Flugboot, etwa doppelt so groß wie das unsere, wurde mit den kleineren Stücken beladen. Die drei Piraten, die wir bereits durch den Spion gesehen hatten, betrachteten gerade prüfend den Thron. Es war deutlich zu sehen, daß er nicht in das Flugboot hineingehen würde. Sein Transport mußte ein Problem darstellen.
    Außer diesen drei Männern schienen keine weiteren dort unten zu sein. Sharvan konnten wir nirgends entdecken. Meine Sorge

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