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Verflucht, gehängt und doch lebendig

Verflucht, gehängt und doch lebendig

Titel: Verflucht, gehängt und doch lebendig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zahn…«
    Dann machte er sich an die ›Arbeit‹…
    ***
    Dean Fletcher, der pensionierte Wärter, hatte eine Nacht hinter sich, an die er sich nur stückweise erinnerte. In Mcintosh’ Pub hatte er sich tatsächlich besoffen. Da hatte er schon einem Kampftrinker geglichen, und er wußte auch nicht, was er dem Wirt alles erzählt hatte. Irgendwann war er dann nach Hause gewankt, hatte sich auf das Sofa gelegt, ohne sich auszuziehen, war eingeschlafen und trotzdem in den früheren Morgenstunden erwacht, weil ihm so übel gewesen war.
    Er hatte sich übergeben müssen und war danach wieder in diesen tiefen Schlaf gefallen.
    Das Erwachen war bei ihm in Etappen eingetreten. Verbunden mit einem Gefühl der Übelkeit und auch mit Kopfschmerzen. So war es besser für ihn gewesen, erst einmal im Bett zu bleiben.
    Irgendwann stand er doch auf, schwankte in das kleine Bad, wo er sich im Spiegel betrachtete und erschrak. Er hatte das Gefühl, in das Gesicht eines Fremden zu schauen. Oder zumindest eine lebende Mumie zu sehen. Wie immer schwor er sich, nichts mehr zu trinken, zumindest keinen Alkohol mehr. Er zog sich aus, um zu duschen.
    Danach ging es ihm besser, aber der Hunger wühlte in seinen Eingeweiden. Zusammen mit dem Nachdurst kämpfte er um die Priorität.
    Er wollte essen. Er mußte auch was trinken. Kein Bier, sondern Kaffee.
    Den bereitete er sich zu. Im Kühlschrank fand er trockenes Brot. Er wollte es zu den Eiern essen, die er in die Pfanne schlug. Jeder Handgriff war tausendmal geübt. Fletcher brauchte nicht darüber nachzudenken.
    Vier Tassen Kaffee nur für ihn. Das mußte reichen, um das Tier – den Kater – verschwinden zu lassen. Oder zurückzudrängen.
    Zu heftig durfte er sich auch nicht bewegen, dann stachen wieder die Schmerzen durch seinen Kopf.
    Er hockte am Tisch. Den Kaffee nahm er schlürfend zu sich. Sein Blick war über die Tasse hinweg ins Leere gerichtet, aber er merkte schon, daß es ihm besser ging und wie sich seine Gedanken allmählich ordneten. Er erinnerte sich.
    Der Nebel, der Abend. Der Pfarrer in der Kneipe – und natürlich Darkman.
    Der Name brannte sich aus seiner Erinnerung hervor. Er stand wie ein Fanal vor seinem geistigen Auge, und plötzlich waren ihm die Erlebnisse wieder gegenwärtig.
    Mit ihnen kam die Angst. Er verschüttete Kaffee, so sehr zitterte er. Die Eier in der vor ihm stehenden Pfanne wurden allmählich kalt, doch noch immer raste sein Herz.
    Fletcher schaute unwillkürlich zum Küchenfenster, als wäre dort Darkman erschienen. Aber hinter der Scheibe sah er nur den grauen, dunstigen Morgen, denn der Nebel war kaum schwächer geworden.
    »Darkman!« flüsterte er und lauschte seiner eigenen Stimme nach.
    »Nicht nur ich habe ihn gesehen, auch der Pfarrer hat ihn entdeckt. Verdammt noch mal, es gibt ihn!«
    Dean griff zur Kanne. Er brauchte jetzt neuen Kaffee. Um die Pfütze auf der Untertasse kümmerte er sich nicht. Er trank den Kaffee schwarz und heiß. Die Schmerzen in seinem Kopf waren verschwunden, oder er merkte es nicht, weil er sich so stark konzentrierte.
    Das Telefon stand in der Küche. Die Nummer des Pfarrers kannte er auswendig. Es war mittlerweile zehn Uhr morgens geworden, da hatte der Pfarrer die Frühmesse schon hinter sich, die er jeden Morgen hielt, auch wenn er oft nur allein in der Kirche war.
    Der Ruf ging durch, aber der Pfarrer hob nicht ab. »Scheiße!« fluchte Fletcher. »Auch das noch!« Er legte auf und überlegte, wobei er sich ans Fenster stellte und auf die Straße schaute.
    Die Menschen bewegten sich nur träge, als wollten sie es den Dunstschleiern gleichtun. Zum Glück für die Autofahrer war die Sicht jetzt etwas besser, doch die Lage blieb gefährlich.
    Darkman – das Zuchthaus – der alte Friedhof dort. Das waren Dinge, die zusammenpaßten. Fletcher merkte die innere Unruhe. Er stemmte sich auch nicht dagegen. Er wußte, daß etwas Ungeheuerliches und Schreckliches vorgefallen war, und er wußte ferner, daß er sich darum kümmern mußte.
    Damals schon war er dabeigewesen. Und wenn Darkman jetzt zurückgekehrt war – aus welchen Gründen auch immer –, durfte er vor diesen Tatsachen nicht die Augen verschließen.
    Dean fühlte sich fast wieder wie damals, als er noch berufstätig gewesen war. Dabei versuchte er auch, sich in Darkmans Lage zu versetzen. Es fiel ihm sehr schwer. Auf der einen Seite war diese Gestalt nicht grundlos zurückgekehrt. Darkman hatte etwas vor. Bei der Wanderung durch die Küche versuchte

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