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Verflucht, gehängt und doch lebendig

Verflucht, gehängt und doch lebendig

Titel: Verflucht, gehängt und doch lebendig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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George Hancock. Was half es ihm? Er steckte in der Klemme. Für ihn gab es nur die Flucht aus der Zelle. Aber der Weg zur Tür, die es seltsamerweise nicht mehr gab – Souvenirjäger konnten sie mitgenommen haben, war versperrt. Dort stand Darkman wie ein Baum.
    Das einzige Fenster war vergittert, obwohl einige der hochliegenden Stäbe voneinander weggebogen waren, wie der Pfarrer erkannte. Die Lampe steckte in einer Kerbe in der Wand. Der Strahl stach schräg in die Höhe und endete oben am Fenster.
    »Du kannst ruhig aufstehen«, sagte Darkman. »Falls du es schaffst.« Er grinste. »Jetzt müßtest du dich eigentlich so fühlen wie all die armen Schweine, die gehängt worden sind.«
    Hancock rappelte sich auf. »Sie sind zu Recht verurteilt worden. Sie haben getötet. Sie haben Menschen umgebracht und fügten der Gesellschaft Schaden zu.«
    »Das glaubst du?«
    »Ja.«
    »Aber ich nicht. Ich erkenne keine Gesellschaft an und gehe meinen eigenen Weg.«
    »Den des Bösen?«
    »Den einzig richtigen«, erklärte Darkman. Er fing damit an, die Knöpfe der Jacke zu öffnen.
    Der Pfarrer wußte nicht, weshalb er das tat. Aber er stellte keine Frage, und so machte der Unheimliche weiter, bis er seine Jacke auseinanderziehen konnte. Dabei trat er in den Lichtschein ein. Er stellte sich so, daß der Kegel den oberen Teil der Brust traf und auch den Hals, wo sich die alte Schlinge abzeichnete. Sie hatte sich tief in die Haut eingegraben. Die Haut war dort nicht dunkelrot gescheuert, aber eine andere Farbe war doch zu sehen.
    »Das ist mein Mal!« erklärte Darkman. »Und der Beweis für dich, daß ich der Richtige bin.«
    George Hancock sagte nichts, denn es hatte ihm wirklich die Sprache verschlagen. Für ihn war die Demonstration tatsächlich der letzte Beweis gewesen, und plötzlich fühlte er sich dem Tod so nah wie nie. Da schoß die Angst hoch. Vor seinen Augen verschwamm die Umgebung. Er durchlebte schreckliche Sekunden. Als er handelte, tat er das nicht mehr aus freiem Willen. Da peitschte ihn nur die Angst voran. Er hörte seine Schritte auf dem Zellenboden, er sah nur die Tür, dieses herrlich düstere Loch, das frei war, wo er raus und fliehen konnte.
    Darkman stellte sein rechtes Bein vor.
    Das sah der Geistliche nicht. Er bemerkte nur, wie er über den Gegenstand stolperte, und plötzlich lag er in der Luft. Er fiel, aber es kam ihm langsam vor, weil er vielleicht den Wunsch verspürte, wie ein Engel einfach wegzuschweben.
    Der Aufprall war schlimm. Zuerst der Stoß mit dem Gesicht, zuerst gegen die rauhe Zellenwand. Dann rutschte er noch daran entlang nach unten, prallte wieder auf und hinterließ einen roten Blutstreifen, der aus seiner deformierten Nase gedrungen war.
    Am Boden blieb er liegen. Schmerzen tobten in seinem Kopf. Das Gesicht brannte. Auf den Lippen schmeckte er Blut und den Dreck der Zellenwand. Er selbst lag auch im Staub. Und diese verdammte Lage war für sein Schicksal bezeichnend.
    Der Pfarrer weinte. Es war einfach über ihn gekommen. Er konnte nichts daran ändern, auch nicht an den schlimmen Geräuschen. Dabei waren es nur Schrittgeräusche, die sich ihm näherten, denn Darkman wollte an ihn heran.
    Neben ihm blieb der Killer stehen. Er bückte sich.
    Eine kalte Hand umfaßte Hancocks Nacken. Es war schon ein böser, ein wütender und harter Griff, der nur für einen Moment blieb, dann wurde Hancock brutal in die Höhe gezerrt.
    Er war kein Mensch mehr. Er war eine Puppe, die Darkman einfach herumschleuderte.
    Der Pfarrer prallte gegen die Wand. Diesmal mit dem Rücken, aber er schlug auch mit dem Hinterkopf davor.
    Wieder brach er in die Knie. Dabei schwankte er in den folgenden Sekunden zwischen Wachsein und Ohnmacht.
    Etwas Kaltes erwischte sein Gesicht. Er öffnete nicht mal die Augen. Erst als die Hand ihn in die Höhe zerrte, sah er seine Umgebung wieder.
    Er hielt Hancock mit dem linken Arm umklammert wie ein Stück Holz.
    Und so schleifte er ihn auch durch die Zelle bis unter das Fenster.
    Etwas huschte vor dem Gesicht des Pfarrers entlang. Er hatte den Gegenstand nicht erkennen können, aber er spürte ihn wenig später an seinem Hals, wo dieser rauhe Stoff kratzte.
    Wie Sisal…
    Ein Strick! schoß es ihm durch den Kopf. Gütiger Gott, er hat mir die Schlinge um den Hals gelegt.
    Darkman kicherte, bevor er mit wesentlich düstererer Stimme seine Worte aussprach. Es glich schon einer Gotteslästerung, diesen Satz aus seinem Mund zu hören.
    »Auge um Auge – Zahn um

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