Verflucht in Alle Ewigkeit
das Laken um ihre nackte Gestalt geschlungen, lehnte sich zärtlich an ihn.
»Was ist?«, fragte sie leise. »Kannst du nicht schlafen?«
»Es war wieder dieser Traum«, erwiderte Torn flüsternd. »Immer derselbe Traum … – Becky?«
»Ja?«
»Ich habe nachgedacht. Über das, was geschehen ist. Und über uns beide.
Ich … ich werde den Auftrag nicht annehmen.«
»Isaac …«
»Ich habe mich entschieden, Becky. Gleich morgen früh werde ich nach Summerset fahren und diesen beiden Typen mitteilen, dass ich nicht für sie arbeiten werde. Es tut mir leid, dass ich die letzten Monate so ein verdammtes Arschloch war. Aber ich verspreche, mich zu bessern. Ich weiß jetzt, dass ich die Vergangenheit hinter mir lassen muss – und das kann ich nur mit dir zusammen.«
»Isaac!« Sie umarmte ihn, schmiegte sich eng an seinen gestählten Körper. Ein glückliches Lächeln glitt dabei über ihre Züge. Hoffnung blüht wieder in ihr auf. Nun würde doch noch alles gut werden.
Einen kurzen Augenblick lang erwog sie, Torn jetzt sofort von der großen Neuigkeit zu erzählen, die ihr Dr. Morton mitgeteilt hatte, aber sie entschied sich dagegen. Sie wollte nicht, dass die Tatsache, dass sie schwanger war, bei seiner Entscheidung eine Rolle spielte. Erst wenn er aus Summerset zurückkam, würde sie ihm das Geheimnis enthüllen, das sie schon seit gestern mit sich herumtrug.
Sie würden eine zweite Chance bekommen …
»Ich liebe dich, Isaac«, sagte sie leise. Er antwortete mit einem zärtlichen Kuss. Dann gingen sie gemeinsam zurück ins Schlafzimmer. Nicht ahnend, dass sie dabei beobachtet wurden.
»Mr. Darren?«
Der Klang der tiefen Stimme, die halb flüsterte, halb wie das Fauchen eines Raubtiers klang, rief in Vic Darren wie immer Panik hervor. Aus den Drüsen des Regierungsbeamten schoss kalter Schweiß.
»Sir?«, brachte er heiser hervor, während eine unbestimmte Angst in ihm hoch kroch und ihm die Kehle zuschnürte.
»Ich habe Nachricht von meinen Spionen erhalten«, knurrte der Schatten, der wie ein Moloch in der Finsternis lauerte. »Sie berichten mir, dass sich Torn gegen uns entschieden hat. Er hat sich entschlossen, Ihr Angebot abzulehnen.«
»Was? Aber – das ist unmöglich! Er hat uns bereits zugesagt! Wir hatten ihn fest in unserer Hand!«
»Ich hatte Ihnen gesagt, dass es Störfaktoren gibt, die unsere Pläne ungünstig beeinflussen könnten, Darren.
Durch Ihre Naivität und Ihre maßlose Selbstüberschätzung haben Sie das gesamte Projekt gefährdet.«
»Aber wie konnte ich denn wissen, dass Geld nicht genügen würde, um ihn zu kaufen? Verdammt, wir haben ihm eine Million Dollar geboten!«
»Ich hatte Sie gewarnt. Das, was Sie ein Gewissen nennen, ist bei Torn überaus stark ausgeprägt. Und er verfügt über einen unbeugsamen Willen. Sie haben mir nicht richtig zugehört.«
»Nein, Sir … ich meine doch, ich …«
Der Pentagon-Beamte schnappte nach Luft, wollte irgendeine Rechtfertigung stammeln, doch er überlegte es sich anders. Er hatte das Gefühl, dass die rot glühenden Augen bis auf den Grund seiner Seele blicken konnten. Es hatte keinen Zweck, dieser Kreatur etwas vormachen zu wollen.
»Es tut mir leid, Sir«, sagte er leise und senkte demütig sein Haupt. »Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung entgegen.«
»Ihr Bedauern nützt mir nichts, Darren. Torn muss seine Reise zum vorgegebenen Zeitpunkt antreten – andernfalls wird alles umsonst gewesen sein. Sie haben versagt und sind für mich nutzlos geworden.«
»Nein, Sir! Bitte!« Darrens Gesicht nahm einen flehenden Ausdruck an, als er die mörderischen Klauen erblickte, die vor ihm aus der Dunkelheit wuchsen. »Geben Sie mir noch eine Chance!
Bitte! Nur noch eine …!«
»Sie hatten Ihre Chance, Darren«, stellte der Schatten unerbittlich fest, »und Sie haben sie vertan. Ich dulde kein Versagen!«
»Nein!«, entfuhr es Darren verzweifelt.
Er wich furchtsam zurück, doch es gab keine Rettung mehr.
Denn im nächsten Augenblick zuckte eine der furchtbaren Klauenhände aus der Finsternis, schoss geradewegs auf ihn zu.
Der Pentagon-Mann gab einen durchdringenden Schrei von sich, der jedoch jäh erstarb.
Vic Darren begriff nie, was mit ihm geschah – die Pranke des Schattens fuhr in seinen Hals und zerriss Fleisch und Knochen, trennte ihm mit furchtbarer Wucht den Kopf von den Schultern.
Der kopflose Körper des Regierungsbeamten blieb noch einen Augenblick stehen. Blut pulste aus dem offenen Halsstumpf. Dann kippte
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