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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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ersten Blick nicht zugetraut hätte, brachte er das Boot exakt auf den verlangten Kurs.
    Im Licht der Scheinwerfer tauchten die traurigen Überreste der Decksaufbauten auf, die kreisrunden Lafetten der Zwillingsgeschütze, die hier montiert gewesen waren. Dahinter klaffte im Rumpf des Schiffes ein gewaltiges Loch.
    Dann – plötzlich – erfassten die Kegel der Scheinwerfer etwas, das ihr Licht hell und blendend reflektierte, selbst in dieser Tiefe.
    Legrand schnappte nach Luft, Akube gab einen überraschten Schrei von sich.
    »Was war das?«, fragte er. »Drehen Sie zurück, Leonid! Zurück, schnell!«
    Der Russe murmelte eine Bestätigung, bediente die Steuerung mit stoischer Gleichgültigkeit. Ihm war es egal, ob er von verrückten Schatzsuchern angeheuert wurde oder von spinnerten Forschern. Hauptsache, die Bezahlung stimmte.
    Gespannt starrten Legrand und Akube zum Bugfenster hinaus, warteten, bis das helle Ding wieder auftauchte, das das Scheinwerferlicht zurückgeworfen hatte – und wurden nicht enttäuscht.
    »Da ist es wieder!«, rief der Japaner begeistert aus. »Stopp, Leonid! Gehen Sie näher ran …!«
    Der Steuermann schob den Beschleunigungshebel nach vorn, wagte sich an die kantige Konstruktion des Wracks so weit heran, wie er es riskieren konnte.
    Das Licht der Scheinwerfer breitete sich weiter aus.
    »D-das gibt's doch nicht!«, entfuhr es Akube. »Was ist das?«
    »Was immer das ist«, antwortete Legrand heiser, »es sieht aus wie neu.
    Keine Beule, keine Spur von Rost – sogar diese Vorrichtungen dort scheinen unversehrt zu sein.«
    »Es ist eine Röhre«, sprach Akube aufgeregt in sein Diktiergerät. »Diameter vier bis fünf. Länge zehn, vielleicht fünfzehn Meter. Aufgrund der Lichtverhältnisse nicht eindeutig festzustellen. An den Seiten des … Objektes ist eine Reihe von Vorrichtungen angebracht, Zweck unbekannt. Das Objekt besteht aus einem glatten, schimmernden Material, wahrscheinlich Metall …«
    »Was?« Legrand sandte seinem Kollegen einen indignierten Blick. »Was reden Sie da, Hikaru? Dieses Ding kann nicht aus Metall sein. So, wie es aussieht, hat es den Untergang der Hirohito völlig schadlos überstanden. Keine Spur von Ablagerungen oder Rost ist daran zu erkennen. Nichts, was so lange auf dem Meeresgrund liegt, sieht auch nur annähernd so aus!«
    »Sie haben mich nicht zu Ende sprechen lassen, Pierre«, erwiderte Akube mit der ihm eigenen Geduld. »Ich sagte nicht, dass es ein Metall ist, das wir kennen. Ich sagte nur, dass es wahrscheinlich aus Metall besteht. Irgendeinem Metall, verstehen Sie?«
    »Non«, antwortete der Franzose in seiner eigenen Sprache.
    »Gut«, meinte der Japaner lächelnd, »dann will ich es Ihnen erklären. Wenn Sie mich fragen, ist dieses Ding dort«, – er deutete durch das Bullauge – »der Beweis dafür, dass Ihre Theorie falsch ist, meine hingegen richtig. Was immer das da draußen ist – es ist anders als alles, was wir kennen. Und sicher auch anders als alles, was man vor fünfzig Jahren gekannt hat. Kein Wunder, dass es vom amerikanischen Geheimdienst als Gefahr eingestuft wurde.«
    »Sie meinen …?«
    »Ja, Pierre. Ich denke, dass dieses Ding dort draußen der Grund ist, weshalb die Hirohito versenkt wurde!«
    Legrand starrte ungläubig zum Bugfenster hinaus, um sich zu vergewissern, dass er sich alles nicht nur eingebildet hatte – aber die gewaltige, metallisch schimmernde Röhre war noch immer da, trotz jeder wissenschaftlichen Vernunft.
    »Nun?«, fragte Akube.
    »Ich … ich …« Legrand wusste nicht, was er sagen sollte. Bislang hatten alle Beurteilungen, die er zu treffen gehabt hatte, auf wissenschaftlichen Fakten beruht. Diesmal sollte er aufgrund fehlender Erkenntnisse entscheiden.
    »Hey!«, rief Leonid plötzlich aus, noch bevor Legrand etwas antworten konnte. »Da ist etwas auf dem Sonar!«
    »Was?« Legrand und Akube fuhren gleichzeitig herum.
    »Da kommt etwas auf uns zu«, meinte der Russe verbissen. »Sieht aus, als bekämen wir hier unten Gesellschaft.«
    »Was? Aber wie kann das sein? Ist unseres nicht das einzige Forschungsschiff in dieser Gegend?«
    »Soviel ich weiß, ja«, gab der Russe zurück, »aber man kann nie wissen.«
    Rasch pflückte er das Mikro des Funkgeräts aus der Halterung, rief die Brücke des Schiffes, das dreitausend Meter über ihnen kreuzte. »Sputnik an Gregorian! Hier Sputnik an Gregorian, bitte kommen!«
    Er erhielt keine Antwort als das unheimliche Rauschen der Tiefe, also versuchte er

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