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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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er vornüber, blieb reglos auf dem nackten Betonboden liegen, wo sich rasch eine schmutzig rote Lache von Blut zu bilden begann.
    »Malvil«, sagte die tiefe Stimme leise.
    »Ja, Sir?«
    Der CIA-Mann, der sich bislang im Hintergrund gehalten und atemlos die Exekutierung verfolgt hatte, trat vor. Seine Hände zitterten, als er Haltung annahm und salutierte.
    »Ich hoffe, Sie werden mich nicht ebenso enttäuschen wie ihr Kollege.«
    »Das hoffe ich auch, Sir«, erwiderte der Geheimdienstmann mit Blick auf den abgetrennten blutigen Kopf, der vor ihm am Boden lag.
    »Torn muss seine Reise antreten!«, schärfte der Schatten ihm ein. »Wir werden alles unternehmen, was dazu nötig ist. Vergessen Sie nicht, Commander – es geht um das Wohl Ihres Landes!«
    »Verstanden, Sir. Dieser Störfaktor, von dem Sie sprachen – weshalb hat Torn seine Meinung geändert?«
    »Liebe«, sagte der Schatten nur, und es klang, als spucke er das Wort aus.
    »Das Mädchen«, folgerte Malvil in Erinnerung an Torns Akte. »Rebecca Jenkins …«
    »Sie steht unseren Plänen im Weg«, stellte der Schatten mit Eiseskälte fest, »also wird sie sterben …«
     
    Südpazifischer Ozean, 1995
    Ruhig und gleichmäßig glitt das Boot in die Tiefe, sank mit jeder Sekunde, die verstrich, um mehrere Meter. Der Druck, der auf der Hülle des Tauchboots lastete, war ungeheuer. Mit jedem Meter, den es weiter sank, verstärkte er sich, drückte auf jeden Quadratzentimeter der stählernen Hülle.
    Pierre Legrand wusste, dass ein haarfeiner Riss, eine winzige Schwäche in der Materialstruktur des Bootes genügte, um dem Druck nachzugeben und sowohl die ›Sputnik‹ als auch ihre Besatzung zu zerquetschen wie eine Maus in der Falle. Der Franzose versuchte, die Panik zu unterdrücken, die in ihm hochsteigen wollte. Er war kein besonderer Freund von Tauchgängen wie diesen, aber er wusste, dass sie mitunter ein notwendiges Übel waren, wenn man der Vergangenheit auf die Spur kommen wollte.
    »Dreitausend Meter«, meldete der russische Steuermann des Bootes in schlechtem Englisch. Legrand schauderte. Jetzt waren es zwei Tonnen, die auf jeden Quadratmillimeter des U-Boots pressten. Unvorstellbarer Druck. Zumindest würde es schnell gehen, wenn es passierte …
    »Dort ist der Grund«, meldete Hikaru Akube, der japanische Historiker, der die Mission begleitete. Akube kauerte neben Legrand im schmalen Bug des Bootes, starrte zu dem kleinen Bullauge hinaus, das dort eingelassen war.
    »Wir haben jetzt Sichtkontakt …«
    Legrand verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen, während er durch das Bugfenster blickte. Im Schein der beiden Fünftausend-Watt-Scheinwerfer, die zu den Seiten des Tauchboots angebracht waren, schälten sich dunkle, bizarre Umrisse aus der dunkelblauen Tiefe.
    »Das ist sie«, sagte Akube leise und mit einem Hauch von Ehrfurcht in der Stimme. »Die ›Kaiser Hirohito‹, gesunken am 18. Februar 1945, einen Tag vor der amerikanischen Invasion auf Iwojima.«
    »Oder das, was noch davon übrig ist«, meinte Legrand, während das Tauchboot weiter auf das bizarre Wrack zu glitt, das auf dem Grund des Meeres lag wie ein gewaltiges Totengerippe.
    Der Bug des einstmals stolzen Kriegsschiffs ragte wie ein gewaltiges Mahnmal empor, war von bizarren Formen und Ablagerungen übersät. Vom Vorderdeck waren nur mehr stählerne Verstrebungen übrig, zwischen denen Schwärme bleichhäutiger Fische umherhuschten, die sofort verschwanden, als das Licht der Scheinwerfer sie erfasste.
    Zu beiden Seiten des Schiffes konnten die beiden Historiker die Überreste der gewaltigen Zwillingskanonen erkennen, die einst wie trutzige Türme auf dem Deck der Hirohito aufgeragt waren. Dahinter war eine ganze Weile lang nichts zu sehen als der zerklüftete Boden des Ozeans. Erst nach einer halben Meile wurde die gewaltige Brücke des Schlachtschiffs sichtbar, die sich vom Meeresgrund erhob wie ein Gebirge.
    »Gehen Sie rechts daran vorbei, Leonid«, wies LeGrand den Steuermann an.
    Der Russe bestätigte mit einem knappen Knurren, bediente dann die Steuerung des Tauchboots. Begleitet vom leisem Surren des Elektromotors hob es sich vom Grund, stieg an den zerrissenen, zerklüfteten Überresten der Brückenaufbauten empor, die im fahlen Licht der Scheinwerfer unheimliche Schatten warfen. »Das könnte der Beweis sein«, meinte Akube leise, während er mehrere Fotos vom Wrack der Hirohito schoss.
    »Ganz offenbar brach das Schiff auseinander, bevor es sank. Das würde die Theorie

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