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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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es noch einmal in seiner Landessprache. Wieder kein Ergebnis.
    »Scheiße«, sagte der Russe herzhaft, mit besorgtem Blick auf das Sonargerät, wo sich ein grell leuchtender Punkt rasch näherte. »Offenbar pennen die Jungs dort oben. Haben wahrscheinlich zu viel Wodka gesoffen.«
    Legrand und Akube tauschten einen viel sagenden Blick – vielleicht hätten sie sich doch für das griechische Schiff entscheiden sollen …
    »Was immer da auf uns zu kommt«, meldete Leonid, »es wird immer schneller. Ich werde zusehen, dass ich uns hier raus manövriere.«
    »Gute Idee«, stimmte Akube zu.
    »Verschwinden wir.«
    Der Russe wartete nicht erst auf die Zustimmung des Japaners – schon manövrierte er das Tauchboot mit geschickten Handgriffen zurück, ließ es dabei auch aufsteigen.
    Etwas begann schrill und hell zu pfeifen. Legrand sog scharf die Luft ein.
    »Was ist das?«, wollte er wissen.
    »Kollisionsalarm«, meldete der Russe schlicht. »Dieses Ding hält genau auf uns zu. Es … Allmächtiger!«
    »Was ist?«, fragte Akube.
    »Es hat beschleunigt!«, meldete der Steuermann heiser. »Es schießt direkt auf uns zu. Nichts, das ich kenne, ist so schnell – nicht mal ein verdammter Torpedo!«
    »Was? Aber das ist doch unmöglich!
    Das muss ein Irrtum sein! Ihre Instrumente …«
    »Meine Instrumente gehen verdammt richtig!«, blaffte der Russe zurück, ohne seinen Blick von der Anzeige zu nehmen. Der leuchtende Punkt zuckte heran. Was immer es war – es würde sie in wenigen Augenblicken erreichen …
    Der Russe spürte, wie ihm kalter Schweiß auf die Stirn trat, während er durch die Sichtluke des Turms hinaus in die blaue Düsternis starrte.
    Auch Legrand hatte mit Panik zu kämpfen. Der Franzose spürte die Furcht des Steuermanns, und plötzlich war da wieder die alte Angst, zerquetscht zu werden und in dieser Tiefe ein grausames Ende zu finden.
    »Da … da ist etwas!«, schrie Akube plötzlich mit sich überschlagender Stimme. »Es kommt genau auf uns zu! Es … es … oh, nein!«
    Legrand fuhr herum, starrte durch das Bugsichtfenster – und erstarrte, als er das Ding sah, das sich aus dem tiefblauen Nebel schälte und mit atemberaubender Geschwindigkeit auf sie zuhielt.
    Panik wollte ihn ergreifen, doch sein wissenschaftlicher Verstand wehrte sich. »D-das ist doch nicht möglich«, murmelte er leise – aber es war mehr ein Wunsch als eine Feststellung. Im nächsten Augenblick begann er zu schreien, so laut, dass sich seine Stimme überschlug. Akube und Leonid schrien ebenfalls, brüllten ihre Angst und ihre Panik laut hinaus.
    Die grässliche stählerne Fratze zuckte aus dem blauen Dunkel und rammte das Tauchboot mit schrecklicher Wucht.
    Ein greller Blitz, Funkenregen im Inneren des Tauchboots. Die Männer hörten abrupt zu schreien auf, als die Scheinwerfer und die Innenbeleuchtung ausfielen.
    Ein Augenblick absoluter Dunkelheit.
    Atemloser Stille.
    Dann das hässliche Knacken der Konstruktion, als der Druckkörper des Bootes nachgab.
     
    Jetzt
    Rebecca schlief noch, als Torn das Haus verließ.
    Er hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn, ehe er sich auf leisen Sohlen aus dem Schlafzimmer schlich und eine kalte Dusche nahm.
    Seine Laune hatte sich merklich gebessert. Als er wieder eingeschlafen war, hatten ihn seine Träume nicht weiter heimgesucht.
    Allmählich nun verblassten die Schrecken der Nacht vor dem Licht des neuen Tages, und zum ersten Mal seit undenklich langer Zeit hatte er die Hoffnung, dass es vielleicht eine Zeit geben würde, in der ihn die Erinnerung an Krieg und Folter nicht mehr verfolgte …
    In aller Eile kleidete er sich an. Er verzichtete darauf, ein Frühstück einzunehmen – er wollte möglichst schnell zu Taylor's Motel und Darren und Malvil über seine Entscheidung informieren. Die beiden würden ziemlich lange Gesichter machen, soviel stand fest. Doch Torn hatte seine Meinung nun mal geändert.
    Je mehr er darüber nachgedacht hatte, desto mehr war ihm klar geworden, dass sein Wunsch, an diesem Experiment teilzunehmen, purer Angst entsprungen war – Angst vor dem Leben, vor den Träumen, die ihn verfolgten.
    Er hatte vor allem fliehen wollen, und das Angebot, das Darren und Malvil ihm gemacht hatten, hatte ihm dazu eine willkommene Chance geboten.
    Nun aber hatte er sich entschieden, nicht zu fliehen, sondern zu kämpfen.
    Er würde nicht feige flüchten, sondern der Wahrheit ins Auge sehen, würde versuchen, die Schrecken der Vergangenheit zu überwinden – Seite an

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