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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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fragte der schlohbärtige Alte dagegen. »Wollen wir die Welten der Sterblichen wirklich den Grah'tak überlassen?«
    Torn blieb nichts, als das Gespräch atemlos zu verfolgen. Er hatte keine Ahnung, wovon die Typen mit den Kutten sprachen, aber es war klar, dass es für ihn um Leben und Tod ging.
    »Wir werden warten«, sprach nun Severos. »In unseren Augen sind tausend Jahre nur ein Tag. Die Zeit wird lehren, was zu tun ist.«
    »Und Millionen von Sterblichen werden leiden, Welt um Welt wird der Finsternis zum Opfer fallen.« Aeternos schüttelte unwillig den Kopf. »Meine Brüder – uns ist nicht damit gedient, wenn wir Torn in die ewige Verdammnis stürzen. Seine Existenz mag ausgelöscht sein, aber die Grah'tak werden weiter herrschen!«
    »Was schlägst du vor?«, erkundigte sich einer jener Richter, die bislang geschwiegen hatten.
    »Ich denke zurück an die alten Tage, Memoros«, sagte Aeternos, und Torn glaubte, einen Hauch von Wehmut in seiner Stimme zu hören. »Jene Zeiten, in denen wir noch nicht waren, was wir sind. In denen wir dem Bösen die Stirn boten und es besiegten,«
    »Nicht endgültig«, entgegnete Severos bitter. »Unser Sieg war nur Trug, wie man sieht.«
    »Aber wir haben gekämpft, meine Brüder. Wir haben unsere Stimme erhoben, haben ein grelles Feuer entzündet inmitten der Finsternis. Und – wir könnten es wieder tun!«
    »Wie meinst du das?«, fragte Severos.
    »Ich spreche von der Rückkehr«, erwiderte Aeternos, und es wurde so still, dass man eine Stecknadel fallen gehört hätte. »Von der Rückkehr der Wanderer.«
    »Die Wanderer existieren nicht mehr, Aeternos. Das Kontinuum hat sie längst vergessen.«
    »Ich weiß, Severos – und doch hege ich Hoffnung, dass einer von ihnen zurückkehren könnte. Ein neuer Wanderer in einer neuen Gestalt. Ein neuer Kämpfer für das Licht, der die Grah'tak in ihre finstere Welt zurückdrängt.« Der alte Mann hielt den Atem an, bedachte Torn mit einem wissenden Lächeln, ehe er leise, fast flüsternd hinzufügte: »Ein Mensch …«
    »Nein!«, riet Severos entrüstet aus, und auch die anderen Richter schienen empört zu sein. »Das ist nicht möglich! Ein Mensch wird niemals ein Wanderer sein! Vor allem nicht dieser, der solche Schuld auf sich geladen hat!«
    »Sagtet ihr nicht selbst, dass noch Gutes in ihm ist? Es besteht Hoffnung, meine Brüder. Werfen wir sie nicht einfach weg. Schicken wir Torn zurück in seine Zeit, um zu korrigieren, was aus dem Ruder lief. Lasst dies seine Strafe sein – und seine Buße.«
    »Nein! Nein!«, rief Severos und hob beschwörend die Arme. »Bedenkt, meine Brüder! Wir können ihm nicht trauen. Was, wenn er sich mit den Grah'tak verbündet?«
    »Er weiß bereits zu viel!«, schloss sich ein anderer Richter dieser Meinung an.
    »Aber er könnte den Sterblichen helfen«, war ein anderer überzeugt.
    »Sein Herz ist voller Reue«, stimmte ein weiterer Richter zu.
    »Er könnte der neue Wanderer sein«, nickte wieder ein anderer.
    Eine Diskussion entstand unter den Richtern, ein Widerstreit entgegengesetzter Meinungen. Torn verstand nicht, worum es ging – weder wusste er, was man mit ihm vorhatte, noch vermochte er zu sagen, wer dieser ›Wanderer‹ war, von dem alle sprachen. Alles, was er tun konnte war abzuwarten, denn er war diesen geheimnisvollen Wesen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert …
    »Meine Brüder!«, verschaffte sich Aeternos erneut Gehör. »Seit vielen Äonen wurde diese Frage nicht unter uns verhandelt, weil sie sich nicht mehr stellte. Die Grah'tak waren besiegt, und es herrschte Friede. Nun jedoch wurden die Dämonen erneut entfesselt. Das Kontinuum ist bedroht, und wir müssen uns fragen, ob wir kämpfen wollen oder den Dingen tatenlos zusehen.
    Torn« – er legte seine Hand auf Isaacs Schulter – »könnte für uns kämpfen. Er könnte zurückkehren in seine Zeit und versuchen, das Schreckliche ungeschehen zu machen. Wenn wir ihm dabei helfen.«
    »Und wenn er versagt?«, fragte Severos. »Er ist nur ein Sterblicher, wie du weißt. Und er trägt viel Dunkelheit in sich.«
    »Aber sein Wille ist stark«, widersprach Aeternos. »Und er hat ein gutes Herz.« Er wandte sein Haupt, schaute Torn durchdringend an. »Ich glaube an ihn«, stellte er fest.
    »Ich auch«, pflichtete ein anderer Richter, der ganz außen saß, Aeternos bei.
    »Ich danke dir, Medicos. Und wie steht es mit euch, meine Brüder?
    Severos?«
    »Niemals.« Der Oberste Richter schüttelte sein verhülltes

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