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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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in den Wind geschlagen, hast geglaubt, Rebecca retten zu können! Sie zurückzuholen ins Leben! Wie vermessen von dir, Isaac! Sieh, was du damit angerichtet hast!«
    Ein Schwall von Blut schoss aus der Wunde, als Tony die Waffe mit einem Ruck aus seinem Leib zog. Stöhnend sank er nieder, fiel zu Boden.
    »Das wollte ich nicht!«, beteuerte Torn, entsetzt auf den leblosen Körper seines Freundes starrend. Tränen schossen ihm in die Augen, unendliche Reue überkam ihn. »Das wollte ich nicht, hörst du. Ich wollte nicht, dass es so kommt!«
    »Aber du hast es in Kauf genommen, Isaac«, sagte eine ruhige, sanfte Stimme hinter ihm und ließ ihn herumfahren.
    Vor ihm, in der Türöffnung, stand – Rebecca.
    Sie trug das kurze schwarze Kleid, das sie an ihrem letzten Abend angehabt hatte, ihr blondes Haar fiel auf ihre schmalen Schultern herab. Ihre Züge waren sanft und schön wie immer – doch in ihren Augen war die Trauer zu lesen.
    Unendliche Trauer.
    »Isaac«, hauchte sie. »Was hast du nur getan? Du hast alles verraten, woran wir geglaubt haben! Das Leben. Die Liebe. Die Hoffnung.«
    »Rebecca«, erwiderte er tonlos. Er streckte seine Hand nach ihr aus, doch obwohl sie direkt vor ihm stand, konnte er sie nicht berühren, schien sie unendlich weit von ihm entfernt zu sein.
    »Ich habe es für dich getan!«
    »Du wolltest mich zurückholen ins Reich der Lebenden, entgegen allen Gesetzen des Universums. Das war nicht Recht, Isaac, und das wusstest du!«
    »Aber ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war so verzweifelt. Ich fühlte mich so schuldig. Ich hätte dich niemals allein lassen dürfen, Rebecca. Ich wollte meinen Fehler wieder gut machen. Aus Liebe zu dir!«
    »Aus Liebe?« Sie deutete den Gang hinab, der plötzlich von flackernd rotem Licht erhellt war. Überall lagen grässlich verstümmelte Körper umher, der Boden war mit Blut besudelt.
    »Nennst du das Liebe?«
    »Das wollte ich nicht«, beteuerte Isaac immer wieder, murmelte die Worte wie eine Gebetsformel. »Das wollte ich nicht …«
    »Du hast deinen eigenen Wunsch über das Wohl aller anderen gestellt, Isaac. Du bist der Welt gegenüber gleichgültig geworden. Und das, obwohl du tief in deinem Inneren wusstest, dass das Böse seine Hand im Spiel hatte.«
    »Das stimmt nicht, ich …«
    »Leugne es nicht, Isaac! Erinnerst du dich an die Träume, die du hattest? Die dich jede Nacht verfolgten, seit du aus dem Krieg heimgekehrt bist?«
    »Nein«, sagte Torn schnell, schüttelte heftig den Kopf. Er wollte sich nicht an jene schrecklichen Tage erinnern, unter gar keinen Umständen. Zu viel Schmerz war damit verbunden.
    »Erinnere dich«, sagte sie leise.
    »Dann wirst du deine Schuld erkennen …«
    Rebeccas Bild verblasste vor seinen Augen, und auch das rote Licht verschwand. Dafür erfüllten plötzlich entsetzliche Schreie den Korridor, hallten von der niederen Decke wider.
    »Major! Helfen Sie mir! Major Torn …«
    Torn sog scharf die Luft ein, als er die Stimme von Eddie Mason erkannte, dem jungen Sergeant, der als Erster sein Leben auf den Folterbänken der Serben gelassen hatte.
    Es war ein Routineeinsatz gewesen. Im Jugoslawien-Krieg.
    Torn und seine Green Berets hatten den Auftrag erhalten, gefangene NATO-Piloten und albanische Zivilisten aus der Hand von serbischen Schlächtern zu befreien. Zunächst war alles planmäßig gelaufen – doch dann waren sie in eine Falle getappt, einen teuflischen Hinterhalt, den ihnen die Serben bereitet hatten. Ihr Anführer war ein Kerl mit einer Stahlmaske gewesen – einer Maske, die die Form eines Totenschädels hatte. Unter der Anleitung des grausamen Maskenträgers waren die Green Berets gefoltert worden …
    »Major!«, erklang wieder der durchdringende Schrei – und plötzlich stand Mason vor Torn, sein Körper gezeichnet von der schrecklichen Wirkung der Elektroschocks. Sein nackter Leib war von Flecken und Brandmalen übersät, seine verkrampften Gliedmaßen standen in grotesker Verrenkung von ihm ab, aus seinen Augäpfeln quoll weißlicher Rauch, so schien es.
    »Mason!«, entfuhr es Torn entsetzt.
    »Mein Gott!«
    »Warum haben Sie das getan, Major?«, fragte der gefolterte Soldat mit bebender Stimme. »Warum haben Sie uns blindlings ins Verderben laufen lassen?«
    »Ich – ich konnte nichts dafür«, verteidigte sich Torn stammelnd, während er entsetzt auf den entstellten Körper seines ehemaligen Untergebenen blickte. »Unsere Aufklärung hatte Mist gebaut …«
    »Wir haben Ihnen

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