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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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vertraut, Major«, sagte vorwurfsvoll eine andere Stimme.
    »Wie konnten Sie uns nur so enttäuschen?«
    Torn fuhr herum, sah sich zu seinem Entsetzen Lieutenant McKinley gegenüber, seinem Stellvertreter, der von einer Maschinengewehr-Garbe niedergestreckt worden war. McKinleys Uniform war blutdurchtränkt, in seinem Leib klafften schreckliche Wunden, durch die seine Eingeweide quollen.
    »Hank!«, entfuhr es Torn entsetzt.
    »Ich habe Ihnen vertraut, Major«, stieß McKinley gurgelnd hervor, dabei rann Blut aus seinen Mundwinkeln.
    »Wie konnten Sie uns nur im Stich lassen?«
    »Ich …« Torns Stimme versagte, verzweifelt suchte er nach Worten, um sich zu verteidigen.
    Er fand sie nicht.
    Wie oft hatte er erfolglos versucht, sich vor sich selbst für sein frevelhaftes Tun zu rechtfertigen! Wie sollte ihm das nun gelingen, da er den Gestalten seiner gepeinigten Männer gegenüber stand, ihnen geradewegs in die Augen blickte?
    »Wir sind alle in diesem verdammten Bunker gestorben, Major!«, rief eine weitere Stimme. Es war Lieutenant Jones, der nicht weniger übel zugerichtet war als Mason und McKinley. »Warum Sie nicht, Major?« Corporal Newton gesellte sich zu seinen toten Kameraden, den Körper schwarz verbrannt. »Warum haben Sie überlebt, während wir alle sterben mussten?
    Warum hat man Sie am Leben gelassen, während wir alle vor die Hunde gegangen sind?«
    »Ich weiß es nicht!«, beteuerte Torn verzweifelt. Er drehte sich im Kreis, blickte in die entstellten, vorwurfsvollen Mienen seiner Männer. »Ich weiß es nicht!«
    »O doch, Sie wissen es, Major! Sie haben mit denen eine Abmachung geschlossen, einen heimlichen Vertrag!«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Sie waren bereit, alles zu tun, wenn Sie nur überleben würden, und dieser Kerl mit der Maske hat Ihnen den Gefallen getan!«
    »Neeein!«, schrie Torn mit sich überschlagender Stimme während sich gleichzeitig Zweifel meldeten. Vielleicht hatte Zones Recht!
    Vielleicht war da tatsächlich ein Teil von ihm gewesen, der alles getan hätte, um zu überleben, um die Qualen der Folter zu beenden.
    »Warum glauben Sie, hat man ausgerechnet Sie ausgewählt, Major?«, fragte McKinley vorwurfsvoll. »Weil Sie bereit dazu waren, deshalb!«
    »Deswegen auch Ihr schlechtes Gewissen. Deswegen die schrecklichen Träume, die Sie jede Nacht verfolgten. Ihr Gewissen, Major – es lässt Sie nicht los!«
    Torn erinnerte sich, dass er sich noch auf der Folterbank für seine Männer eingesetzt und ihre Freilassung gefordert hatte. Er hatte den Serben angeboten, ihn zur Befragung dazubehalten und seine Männer dafür ziehen zu lassen – doch er konnte nicht ausschließen, dass er sich angesichts des furchtbaren Schmerzes gewünscht hatte, zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort zu sein, weit weg von Folter und Pein …
    »Sie haben uns verraten«, konstatierte Mason mit leblosem Blick. »Uns alle, Major.«
    »Nein. Neeeein!«
    »Gehen Sie zu Ihrem neuen Freund! Er wartet bereits auf Sie!«
    Mason hob seinen verkrüppelten Arm, deutete an Torn vorbei – und der Major fuhr herum. Zu seinem Entsetzen sah er eine hünenhafte Gestalt vor sich stehen, die von fahlem Nebel umwallt wurde. Statt eines Gesichts starrte eine grässliche stählerne Maske auf Torn herab, die Form und Aussehen eines Totenschädels hatte …
    »Du!«, rief Torn und trat der unheimlichen Erscheinung fassungslos entgegen. »Du warst es! Du hast alles zerstört, das mir etwas bedeutet hat!«
    »Nein«, widersprach der Maskenmann kopfschüttelnd. »Das warst du selbst, Isaac Torn. Ich habe dir nur etwas geschenkt. Dein Leben.«
    »Mein Leben?« Torn schnaubte. »Was du mir gegeben hast, war kein Leben.
    Ich war mehr tot als lebendig, als man mich fand, ein Schatten meiner selbst.«
    »Ja«, erwiderte der Dämon, und irgendwie wusste Torn, dass die Fratze unter der Schädelmaske lächelte. »Du warst ein gelehriger Schüler. Der Beste, den ich je hatte.«
    »Ich war nicht dein Schüler!«, widersprach Torn heftig.
    »Ach nein? Dann versuche dich zu erinnern, Isaac Torn. Erinnere dich an den Mann, der du einst gewesen bist. Unbekümmert. Leichtsinnig. Selbstbewusst bis zur Arroganz. Mit anderen Worten: Ein leichtes Opfer.« Der Maskenmann lachte leise. Es klang als hohles Kichern zu Torn herüber. »Und du willst behaupten, du wärst kein guter Schüler gewesen? Alles, was geschehen ist, ist geschehen, weil du es wolltest.«
    »Das ist nicht wahr!«, behauptete Torn – doch gleichzeitig wuchsen die

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