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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Kälte. Tod.«
    »Aber wie kann man den Damm einreißen?«
    »Einmal gebaut, überhaupt nicht«, gab Aeternos zurück. »Man muss verhindern, dass er überhaupt errichtet wird.«
    »Und wie?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, sagte der weise Lu'cen und sandte Torn einen durchdringenden Blick. »Du musst das schreckliche Experiment verhindern, das alles ausgelöst hat. Isaac Torn darf den Dimensor unter keinen Umständen durchschreiten.«
    »Aber – aber es ist doch bereits geschehen, oder nicht?«
    »Von deinem Standpunkt aus ja«, sagte Aeternos nickend. »Von unserem Blickpunkt aus betrachtet, geschieht alles zur gleichen Zeit.«
    »Und die Grah'tak?«, fragte Torn.
    »Die meisten von ihnen sind an die Zeit gebunden«, erklärte Aeternos. »Bis auf wenige Ausnahmen. Mathrigo gehört zu ihnen. Und Morgo, sein Henker. Die Grah'tak sind unser Gegenstück – so wie sich Dunkelheit und Licht ihrem Wesen nach ähneln und doch völlig verschieden sind.«
    »Das Experiment könnte also verhindert werden?«
    »Noch sind die Ereignisse im Gedächtnis des Universums nicht verhallt«, erwiderte Aeternos rätselhaft. »Du könntest die Geschichte ändern, Torn. Aber ich muss dich warnen. Gegen die Grah'tak zu kämpfen heißt, gegen das personifizierte Grauen anzutreten. Solltest du erfolgreich sein, wird der Zorn der Finsteren dich ewig verfolgen. Wenn du scheiterst, wird ihr Hass dich vernichten.«
    »Ich verstehe«, sagte Torn mit fester Stimme. »Aber ich habe mich entschieden, Aeternos. Sobald ich die Augen schließe, sehe ich nur Tod und Zerstörung. Ich sehe Wahnsinn und Raserei, Mord und Blut. Ich habe das Ende der Welt erlebt und selbst dazu beigetragen. Wenn es auch nur den Hauch einer Chance gibt, all das zu verhindern, werde ich sie nutzen – und wenn ich dabei mein eigenes Leben verliere.«
    Der Lu'cen antwortete nicht sofort.
    Er betrachtete Torn eine Weile lang nachdenklich. In seinen weisen Zügen lag Anerkennung, fast so etwas wie der Stolz eines Vaters.
    »Dann sei es, mein Sohn«, beschied er leise – und von einem Augenblick zum anderen begann das Wasser des Flusses zu sprudeln und zu brodeln.
    Erschrocken trat Torn zurück – als eine Fontäne von weißer Gischt in der Mitte des Flusses aufstieg.
    Aeternos, der die Hände erhoben hatte und dem Wasser mit seinem bloßen Willen zu gebieten schien, lachte. Im nächsten Moment war die Gischt verschwunden – zurück blieb ein eigenartiges Objekt, das über dem glitzernden und plötzlich wieder ganz ruhigen Wasser schwebte. Es sah aus wie eine drohende, unheimliche Gestalt, doch schon im nächsten Augenblick erkannte Torn, dass er sich irrte.
    Es war nur eine Art Anzug oder Rüstung, eine leere Hülle, in der kein Lebewesen steckte. Unbewegt stand sie über dem Wasser, war eindrucksvoll anzusehen.
    Von Kopf bis Fuß bestand die Rüstung aus einem leuchtend blauen Material, das war und doch nicht war – seine Oberflächenstruktur schien sich beständig zu verändern. Mal wurde es von schimmernd blauen Waben überzogen, dann wieder zuckten Blitze und Entladungen darüber hinweg und verbanden sich zu einem lohenden Netz.
    Die Rüstung hatte eine breite Brustplatte, ebenfalls aus dieser blauen, wabernden Energie, und auch einen breiten Gürtel, der die gesamte Bauchpartie bedeckte, dessen ›Material‹ jedoch anders war und aussah wie hartes schwarzes Leder. Aus diesem ›Material‹ waren auch die Handschuhe der Rüstung, die bis hinauf zu den Ellbogen reichten, und die kniehohen Stiefel, ebenso der Lendenschurz, der an dem breiten Gürtel befestigt war und bis zu den Knien hinab reichte. Und auch die Armreife, die sich um die Oberarme spannten, bestanden aus diesem dunklen Leder.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte Torn jedoch, dass Gürtel, Lendenschurz, Armreife, Handschuhe und Stiefel nicht aus Leder bestanden, sondern ebenfalls aus Energie geformt waren, die jedoch an diesen Stellen irgendwie anders war, fester wirkte und nicht blau, sondern schwarz waberte.
    Ja, es war ein schwarzes Leuchten, so merkwürdig das auch klang, und man konnte den Eindruck haben, dass sich hier die Energie der Rüstung mehr verfestigt hatte, um die Rüstung zusammenzuhalten, ihr ihre Form zu geben. Wahrscheinlich war das nicht so und wirkte nur so auf Torn. Er konnte das, was er sah, ohnehin nicht erklären, denn dass die gesamte Rüstung aus Energie bestand, das war klar – aber wie konnte es so etwas geben? An Gürtel und Armreife waren Nieten angebracht, die sich bei

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