Verfluchte Fesseln
war inzwischen
eingetroffen und setzte zuerst Tim bei sich zu Hause ab und danach
die restlichen beiden Fahrgäste bei Max. Bevor sie ins Taxi
stiegen, hatte Max noch zu Robert gesagt, es solle sich sein Haus
noch einmal ansehen, vielleicht sähe er es ja so nie wieder. Und
dabei ahnte er nicht im geringsten, wie nah er damit an der Wahrheit
war.
Tim
versicherte Robert beim Verabschieden, dass auch er jederzeit für
ihn da sei, falls er Hilfe brauche.
„ Und
viel Glück mit Franziska! ich hoffe, es geht alles gut!“
„ Ach,
sicher, das wird schon!“, sagte Robert und klopfte Tim auf den
Oberarm.
So
locker, wie er sich gab, war er in Wirklichkeit nicht. Er machte
sich Sorgen, große Sorgen um Franziska, und ihm war gar nicht
wohl, wenn er daran dachte, dass sie bei diesem Berserker war und er
im Moment nichts tun konnte.
Sie
hatte gesagt, dass sie sich morgen melden würde, und er freute
sich darauf. Nur, was könnte er konkret tun? Wie konnte er ihr
helfen? Es war schwer für ihn, in den Schlaf zu finden, und das
lag keineswegs an der der Couch, die mit 150 cm Länge für
seine Größe viel zu klein war.
20.
Ein
klirrendes Geräusch ließ Robert aus dem Schlaf hochfahren.
Für einen Augenblick wusste er nicht einzuordnen, wo er sich
befand. Erst als Max in der Tür stand und ihm einen guten Morgen
wünschte, fiel ihm wieder ein, wo er war und vor allem, warum er
die Nacht hier auf der Couch verbracht hatte.
„ Entschuldige
bitte, dass ich dich nicht sanfter geweckt habe! Mir ist gerade ein
Kaffeebecher auf den Boden gefallen“, entschuldigte sich Max.
„ Schon
gut, Alter, kein Problem!“
Robert
rieb sich die Augen und streckte sich. Der Duft von frisch gebratenen
Spiegeleiern stieg ihm in die Nase.
„ Hast
du denn wenigstens noch zwei heile Tassen?“, fragte er und
rappelte sich von seiner unbequemen Bettstatt hoch.
„ Ja,
logo! Komm in die Küche! Ich hab uns Frühstück
gemacht. Wenn der Tag schon Scheiße ist, soll er wenigstens gut
anfangen.“
Robert
staunte nicht schlecht über den reich gedeckten Frühstückstisch.
„ Wow,
Max! Das hätte ich dir ja gar nicht zugetraut!“
„ Du
dachtest, ich ernähre mich ausschließlich von Junk Food,
nur weil ich so aussehe, stimmt´s?“
„ Nein,
nein!“, wiegelte Robert ab. „Aber dass du so ein
perfekter Gastgeber bist, das hätte ich jetzt doch nicht
geglaubt.“
Während
sie sich das Frühstück schmecken ließen, unterhielten
sie sich darüber, was sich gestern ereignet hatte.
„ Ich
bin schon ganz gespannt auf Franziskas Anruf!“ sagte Robert.
„Eigentlich muss sie doch da raus. Oder was meinst du?“
Max
brauchte nicht lange zu überlegen.
„ Ja,
sicher! Das, was da abgeht, ist doch nicht mehr normal. Nur wo soll
sie hin? Das Arschloch wird sie doch nicht einfach ziehen lassen. Und
mit dir ist er auch noch nicht fertig. Ich hab so ein dummes Gefühl,
dass es jetzt erst richtig los geht!“
Robert
teilte seine Einschätzung voll und ganz, auch wenn ihm alles
andere lieber gewesen wäre.
„ Da
wirst du wohl Recht haben. Komm lass uns eben zu mir fahren und mein
Auto holen. Dann sehen wir weiter.“
Als
Max vor Roberts Haus hielt, sahen sie sich nach allen Seiten um, ob
ihnen irgendetwas verdächtig vorkäme, aber es war alles
ruhig und friedlich.
„ Warte,
ich komme mit, man weiß ja nie!“, sagte Max, als Robert
die Wagentür öffnete.
Er
schloss die Haustür auf und trat ein, Max gleich hinter ihm. Und
schon im nächsten Augenblick machten beide große Augen und
die Kinnladen fielen ihnen herunter.
Das
Chaos begann in der Diele und setzte sich über sämtliche
Räume fort. Die beiden Freunde sahen sich an und konnten nicht
glauben, was sich ihnen hier darbot. Das gesamte Haus war auf den
Kopf gestellt worden. Alles war durchwühlt worden. Jedes, auch
noch so kleine Gefäß war ausgeleert und der Inhalt auf den
Boden verstreut worden. Von den größeren Behältnissen
wie Schubladen et cetera ganz zu schweigen.
Wortlos,
wenn man davon absieht, dass Max in einer Tour „Ach, du
Scheiße!“ vor sich hin murmelte, stapften sie durch das
heillose Durcheinander. Im Wohnzimmer sahen sie, wie der oder die
Eindringlinge ins Haus gekommen war. Die Terrassentür war
aufgebrochen worden.
Robert
ließ sich in einen Sessel fallen und versuchte zu begreifen,
was er zwar sah, aber irgendwie nicht einordnen konnte. Max tat es
ihm gleich.
„ Mann,
sei froh, dass du nicht hier warst. Die hätten dir garantiert
was über den
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