Verfluchte Fesseln
Schädel gezogen!“, sagte Max, und Robert
nickte zur Bestätigung. „Also ganz ehrlich, damit hätte
ich nicht gerechnet! Ist der irre?“
„ Ganz
offensichtlich ist der mehr als irre. Der hat offenbar sämtliche
Hemmungen abgelegt. Das kann ja noch heiter werden!“, sagte
Robert, aber er wagte gar nicht darüber nachzudenken, was das
alles bedeuten konnte. „Mann, da brauch ich Wochen, um alles
wieder in Ordnung zu bringen!“
Sie
schauten noch in die anderen Räume und sahen ihre Befürchtungen
voll und ganz bestätigt.
„ So
sieht es aus, wenn jemand etwas kleines, aber ganz wichtiges sucht!“,
brummte Max.
Als
sie zum Schluss durch eine Verbindungstür in der Diele auch noch
in die Garage schauten, wurde Robert blass. Sein Werkzeugkasten war
ebenso ausgeleert worden wie alles andere im Haus.
„ Tja“,
meinte Max, „jetzt wäre der Stick weg gewesen!“
„ Aber
Mann, das ist doch bekloppt! Ich hätte mir doch schon längst
tausend Kopien ziehen können!“, wandte Robert ein.
„ Vielleicht
denken irre nicht so weit?“ meinte Max. „Aber das ist
doch im Grunde auch ganz egal. Das ändert nichts daran, dass
hier eingebrochen wurde. Und wir wissen hundertprozentig, wer
dahinter steckt. Jetzt müssen wir uns aber echt was einfallen
lassen. Das ist ja wohl so nicht hinnehmbar!“
„ Was
meinst du? Die Polizei rufen?“, fragte Robert.
Max
wiegte den Kopf.
„ Ich
weiß nicht! Beweise gegen ihn haben wir nicht, und wenn du mit
dem Stick da hin gehst, bekommt er sicher richtig Ärger. Aber
dann hast du auch nichts mehr in der Hand gegen ihn. Wer weiß,
wofür das noch gut ist, dass du den Stick und damit alle Trümpfe
ihn in der Hand hast.“
„ Ja,
da hast du Recht!“, sagte Robert.
In
diesem Moment ging sein Handy. Vor lauter Aufregung bekam er es fast
nicht aus der Hosentasche.
21.
„ Hässler!“,
meldete er sich, und seine Hoffnung wurde bestätigt. Es war
Franziska. Damit er Max hinterher nicht alles noch einmal berichten
musste, schaltete Robert die Mithörfunktion seines Handys ein.
„ Hallo,
Robert!“, sagte sie und er freute sich tierisch, seinen Namen
zum ersten Mal aus Ihrem Mund zu hören.
„ Franziska!
Wo sind Sie?“
„ Ich
bin noch hier im Geschäft, aber nur um Sandra, das ist die junge
Frau, die hier bei mir arbeitet, die Schlüssel zu geben. Auf sie
kann ich mich absolut verlassen. Danach fahr ich zu meiner Cousine.
Ich kann nicht mehr. Gestern, das war die Hölle! Ich geh nicht
mehr nach zu Hause zurück. Es ist aus!“
Robert
hätte vor Freude in die Luft gehen können, obwohl er noch
keineswegs wusste, dass ihre Entscheidung für ihn von besonderem
Vorteil sein könnte. Natürlich nicht, dachte er, aber der
Anfang wäre damit schon einmal geschafft.
„ Ich
bin froh, dass Sie sich so entschieden haben. So kann es wirklich
nicht weitergehen. Ich bin übrigens gerade hier in meinem Haus.
Zur Sicherheit habe ich bei einem Freund übernachtet, nachdem
ich wusste, dass der Bekloppte meine Adresse hat. Und hier sieht es
aus, als sei in jedem Zimmer eine Handgranate gezündet worden.
Alles ist ausgeleert und auf den Boden gekippt worden. Aber damit
will ich sie jetzt nicht auch noch belasten. Glauben Sie denn, dass
Sie bei Ihrer Cousine sicher sind?“
„ Ja,
denn er weiß nichts davon, dass Sie wieder im Land ist. Sie war
für längere Zeit in Australien und ist seit vorgestern
wieder hier, was so eigentlich nicht geplant war. Sie wohnt hier
zusammen mit ihren Eltern in einem ehemaligen Bauernhof. Da hat sie
einen Teil des Hauses ganz für sich. Ich habe ihm nicht gesagt,
dass sie mich angerufen hat. Die beiden können sich ohnehin
nicht ab.“
„ Na
gut, dann hoffen wir mal, dass Sie Recht haben. Kann ich Ihnen
irgendwie helfen?“
Sie
zögerte einen Moment, fasste sich aber dann ein Herz.
„ Ja,
Sie könnten schon, wenn das nicht zu viel verlangt ist. Ich weiß
im Moment absolut nicht, wie alles weitergehen soll, aber ich brauche
jetzt unbedingt jemanden zum Reden. Meiner Cousine kann ich das alles
nicht erzählen. Die hält mich sonst für geisteskrank.
Und Sie...“, sie zögerte einen Moment,“...wissen
zumindest über einiges Bescheid, denke ich zumindest.“
Noch
ehe sie weitersprechen konnte, fiel ihr Robert ins Wort.
„ Ja,
selbstverständlich! Ich hatte Ihnen gesagt, dass Sie mich
jederzeit anrufen können, wenn ich helfen kann. Wo kann ich sie
treffen?“
Sie
nannte ihm die Adresse ihrer Cousine, wies ihn noch darauf hin, dass
das Haus
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