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Verfluchte Fesseln

Verfluchte Fesseln

Titel: Verfluchte Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Herden
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können.“
    Er
ging zum Computer und tippte „Helmholtz-Gymnasium“ in die
Suchleiste seines Browsers ein. Die Schule war im Nu gefunden und ein
paar Klicks weiter wurde ihm die Telefonnummer des Sekretariats
mitgeteilt.
    Gunnar
wählte die Nummer, und eine Frau Dierks meldete sich.
    „ Einen
schönen guten Tag! Mein Name ist Schmidt, und ich habe ein
kleines Problem, bei dem Sie mir sicher helfen können. Ich hatte
mich für heute mit Herrn Bergmann verabredet. Er sagte mir, nach
seiner letzten Stunde könnten wir uns über meinen Sohn
unterhalten. Aber jetzt fiel mir gerade ein, dass ich ja gar nicht
weiß, wann er seine letzte Stunde hat. Könnten Sie da
bitte einmal nachschauen?“
    „ Also,
das tut mir leid, Herr Schmidt, aber Herr Bergmann hatte heute nur
die ersten fünf Stunden. Er ist schon seit einer halben Stunde
weg.“
    „ Oh,
Mann, das ist ja ärgerlich, aber was soll´s? Selbst
Schuld! Da muss ich wohl einen neuen Termin mit ihm ausmachen. Vielen
Dank jedenfalls!“
    Frau
Dierks wunderte sich zwar, dass ausgerechnet der stieselige Bergmann
sich nach Schulschluss mit Eltern verabredet haben sollte, sagte aber
nichts dazu.
    „ Der
hat schon um halb eins Feierabend gemacht. Komm, lass es uns bei ihm
zu Hause probieren!“

    Gunnar
kannte natürlich den Weg, und gegen 13.30 Uhr parkten sie ein
paar Häuser weiter im Ahornweg.
    „ Okay!
Der Cayenne steht vor der Garage. Was nun?“, fragte Gunnar, der
ein wenig befürchtete, dass die Aktion im Sande verlaufen würde,
denn Max war nicht gerade für seine Entscheidungsfreudigkeit
bekannt. Aber er wurde eines Besseren belehrt.
    „ Wie,
was nun? Wir gehen hin, klingeln, und wenn er aufmacht, kriegt er was
auf die Fresse! Und dann müssen wir natürlich noch ein paar
klärende Worte sprechen, ist ja klar, oder?“
    „ Wow,
Max, so kenn ich dich ja gar nicht!“, klopfte ihm Gunnar mit
ehrlicher Anerkennung auf die Schulter.
    „ Du
weißt ganz genau, ich bin eigentlich ein herzensguter Mensch.
Um mich zu provozieren, muss jemand schon einen langen Atem haben.
Aber wenn du gesehen hättest, was dieser Wichser mit seiner Frau
veranstaltet hat, dann würdest du nicht daran zweifeln, dass ich
das absolut ernst meine. Ganz abgesehen davon, was er mit Roberts
Haus gemacht hat. Lass mich nur machen!“
    „ Okay,
dann los!“
    Auf
dem Weg zum Haus 66 schauten sie sich nach alles Seiten um, aber es
war niemand zu sehen. Zum Glück, denn Zuschauer konnten Sie bei
der anstehenden Aktion natürlich nicht gebrauchen, obwohl es sie
auch nicht gewundert hätte, wenn von der einen oder anderen
Seite Beifall zu hören gewesen wäre.
    Gunnar
klingelte und trat zur Seite, damit Max sich in Position bringen
könnte.
    Einige
Sekunden später öffnete sich die Tür und der Hausherr
stand vor Ihnen.
    „ Was
ist?“, blaffte er seine Besucher an und musterte sie mit
finsterer Miene.
    Max
hielte seine zur Faust geballte Rechte nach vorn und lächelte
sein freundlichstes Lächeln.
„Hallo! Wir haben hier
etwas für dich, mit einem schönen Gruß von unserem
Freund Robert Hässler“, sagte er überfreundlich.
    Der
feindliche Gesichtsausdruck seines gegenüber hellte sich
plötzlich auf. Er sah auf Max geschlossene Hand, in der er den
verfluchten USB-Stick wähnte.
    „ Ah,
da hat wohl jemand kalte Füße gekriegt, was?“,
triumphierte er, wurde aber sogleich eines Besseren belehrt.
    Krachend
traf Max Faust den verhassten Kerl, der damit in keinster Weise
gerechnet hatte, auf Oberkiefer und Nase. Der massige Mann taumelte
zurück, versuchte, sich an der Garderobe festzuhalten, was ihm
aber nicht gelang und prallte mit dem Rücken gegen die
rückwärtige Wand. Dort rutsche er beinahe in Zeitlupe zu
Boden und stierte seine ungebetenen Gäste verständnislos
an.
    „ Seid
ihr bekloppt?“, stieß er hervor, und versuchte sich
aufzurappeln, aber Max, den Gunnar gar nicht mehr wieder erkannte,
ließ ihm keine Chance. Als der Mann fast wieder auf den Beinen
war, wuchtete er ihm die Rechte mit aller Kraft in den Magen. Der
Kerl ging auf allen vieren zu Boden und machte nicht den Anschein,
als würde er vorerst einen weiteren Versuch starten, hoch zu
kommen.
    Gunnar
meinte, es sei an der Zeit, die klärenden Worte zu sprechen, die
Max angesprochen hatte.
    „ Pass
auf, mein Freund! Das war erst der Anfang! Wir können das
jederzeit fortsetzen, das liegt ganz bei dir. Wenn du unseren Freund
Robert ab sofort in Ruhe lässt, werden wir uns wohl nicht
wiedersehen. Solltest du aber noch

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