Verfluchte Fesseln
„Ja“
herausbrachte.
„ Alle
Achtung, der Arsch ist zwar nicht zu sehen, aber mit Ihrem Aussehen
hast du echt nicht übertrieben. Dass so etwas frei herum läuft.“
Gunnar war sich nicht zu schade, Roberts Geschmack zu teilen. „Die
ist echt hübsch!“
„ Na,
ja, frei herumlaufen ist ja wohl nicht“, sagte Robert ein wenig
bedauernd.
Sie
waren allesamt so fasziniert von dieser Frau, dass sie eine Weile
vergaßen, dass es noch mehr Bilder in diesem Ordner gab.
Tim
hatte sich als erster losgerissen.
„ Mach
mal weiter!“
Robert
klickte auf die nächste Datei, und es wurde nicht einfacher. Wie
das erste Foto, war auch dieses draußen entstanden, die
Umgebung schien ein Garten zu sein.
Die
unbekannte Schöne saß an einem Gartentisch, ein Glas
Rotwein in der Hand, und lächelte geheimnisvoll in die Kamera.
Auf diesem Bild war auch gut zu erkennen, warum Robert so gestenreich
über ihre Oberweite geschwärmt hatte. Sie trug nur ein Top
mit schmalen Trägerchen, und wie es den Anschein hatte, war an
diesem Tag kein BH zum Einsatz gekommen.
„ Na,
sind das Dinger?“, fragte Robert eher rhetorisch.
„ Mann,
oh, Mann, da hast du nicht übertrieben“, gab Max
unumwunden zu.
Gunnar
und Tim drängten auf die nächsten Fotos. Alle waren sie im
Garten aufgenommen, und auf jedem Foto war immer nur ein und dieselbe
Person abgebildet, diese rassige, dunkelhaarige Frau. Mal am Tisch,
mal auf einer Wiese, mal vor Sträuchern, und einige Fotos waren
auf einer Terrasse entstanden.
„ Was
meinst du? Wie alt ist sie?“, sprach Tim Robert an.
„ Also,
ich denke so circa dreißig, was meint ihr?“, schätzte
Robert.
Die
anderen stimmten ihm zu, um die dreißig war die allgemeine
Meinung.
„ Also
ehrlich gesagt, sie ist zwar verdammt hübsch, aber mir wäre
sie zu dick!“, gab Gunnar eine erste Expertise ab, was Robert
ganz und gar nicht gefiel.
„ Die
ist doch nicht zu dick. Das ist eine Superfrau mit allem, was zu
einer richtigen Frau gehört, die richtigen Polster an den
richtigen Stellen.“
Gunnar,
dessen Frau sich vor drei Jahren hatte scheiden lassen, weil sie sein
ständiges Fremdgehen nicht mehr hatte hinnehmen wollen, blieb
jedoch bei seiner Meinung.
„ Ja,
mein Gott, ich würde sie auch nicht aus dem Bett schubsen, aber
meine Traumfrau ist sie sicher nicht.“
Max,
der einzige von ihnen, der noch immer Junggeselle war, schaltete sich
nun in die Debatte ein.
„ Das
ist ja noch kein Kriterium, dass du sie nicht aus dem Bett schubsen
würdest. Du vögelst doch alles, was nicht bei drei auf dem
Baum ist. Also ich finde sie Klasse, exakt, so wie sie ist.“
„ Für
mich ist sie eine Traumfrau, auch gerade wegen ihrer Figur. Ich habe
das ganze Jahr über mit superschlanken Models zu tun, aber diese
Hungerhaken törnen mich eher ab als an. Keine Titten, keinen
Arsch und Beine wie ein Storch. Nee, danke! Da lob ich mir doch ein
Weib wie dieses. Da ist alles dran, und man muss keine Sorgen haben,
sich an an irgendeinem heraus spießenden Knochen zu
verletzen!“, konkretisierte Robert seine Ersteinschätzung.
Tim
hielt sich wie immer im Hintergrund, meinte aber, dass sie auch ihm
gefiele, so wie sie ist.
„ Mach
mal den nächsten Ordner auf!“ forderte Max.
„ Erst
noch einen Wodka!“, forderte Gunnar.
In
diesem Punkt waren sie wieder einer Meinung.
4.
Robert
hatte durch sechs weitere Ordner geblättert. Alle enthielten
ausschließlich Fotos, fast immer die schöne Unbekannte
darstellend. Mal im Garten, dann im Haus, danach im Zoo, im
Restaurant und zum Schluss offenbar im Urlaub. Teilweise waren auch
andere Personen zu sehen, offenbar Verwandte oder Freunde.
Gunnar
hatte genug von den vermeintlichen Familienfotos und schlug vor, die
Pokerrunde endlich fortzusetzen, denn schließlich müsse er
seine Verluste wieder herein holen. Robert war das eigentlich nur
recht, aber Max meinte, einen Ordner von den jüngeren solle er
noch öffnen.
Robert
klickte auf den Ordner „120428“. Auch diese Ordner
enthielt ausschließlich Bilddateien. Er öffnete eines aus
der Mitte, und was sie nun sahen, ließ allen den Atem Stocken,
selbst Gunnar.
Eine
Frau - war es überhaupt die schon hinreichend bewunderte Schöne?
- stand im Zentrum des Fotos, die Hände über Kopf an einen
Ast eines Baumes gefesselt. Eigentlich war es mehr ein großer
Strauch, der, widrigen Verhältnissen zum Trotz, in einer Art
Dünenlandschaft wuchs. Das Gesicht der Frau war nicht zu
erkennen, da es durch eine übergroße
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