Verfluchte Seelen
hast«, sagte sie sanft.
»Das habe ich nicht. Richart und Roland haben dich gerettet.«
Aber sie schüttelte den Kopf. »Ich kann mich jetzt wieder an alles erinnern. Du hast mich mit deinem Körper vor den Kugeln geschützt.«
»Das hat aber nichts gebracht. Die Kugel hat meinen Körper durchschlagen und dich trotzdem getroffen.«
»Aber wir können nicht wissen, ob er mit der dritten Kugel nicht auf meinen Kopf gezielt hat. Als du dich in die Schusslinie geschoben hast, hatte er keine freie Sicht mehr und konnte nur auf meinen Körper zielen. Und dann hast du mich hinter dem Gebäude in Sicherheit gebracht.«
Daran hatte er nicht gedacht, dabei kannte er die übliche Vorgehensweise. Wie oft hatte er Darnell sagen hören, dass sie erst mit ein paar Schüssen den Gegner kampfunfähig machen sollten, um ihn schließlich mit einem finalen Kopfschuss auszuschalten?
Bei dem Gedanken lief es ihm kalt den Rücken hinunter.
Allerdings war ihm nicht so kalt, dass er nicht hart geworden wäre, als er ihren Körper an seinem spürte. Ihren Duft. Alles an ihr war verführerisch.
Wie gern wäre er mit den Händen auf Erkundungstour gegangen und hätte überprüft, ob ihr Krankenhausnachthemd hinten leicht offen stand, wie es bei dieser Art von Nachthemd häufig der Fall war.
»Okay. Ich werde jetzt etwas sagen, von dem ich hoffe, dass du es mir nicht übel nimmst.«
»Okay«, stimmte er misstrauisch zu.
»Uuuhh. Das ist ekelhaft. Ich hatte vergessen, dass du voller Blut bist.«
Sie lehnte sich zurück. Und tatsächlich, ihr Gesicht und ihre Haar waren klebrig von dem geronnenen Blut, das er noch an sich hatte. Ihr Nachthemd sah aus, als hätte jemand einen Schwamm in rote Farbe getaucht und sie damit beschmiert.
»Tut mir leid.« Er griff in seinen Mantel und zog ein makellos weißes Taschentuch hervor.
Sanft umfasste er ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger und wischte ihr das Blut von Wangen, Nase und Stirn.
Sie musterte ihn mit ihren braunen Augen so eindringlich, dass sich ihr Blick wie eine Berührung anfühlte.
»So, schon weg«, sagte er leise, als er ihr Gesicht gesäubert hatte, und stopfte das Taschentuch in seine Gesäßtasche.
Ihr Blick blieb weiter auf ihn gerichtet. »Weißt du was?«, fragte sie ebenso leise. »Scheiß drauf. Wer A sagt, muss auch B sagen.«
Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und zog ihn zu sich herunter, um ihn zu küssen.
Prickelnde Leidenschaft schoss durch seinen Körper, brachte sein Blut in Wallung und sorgte dafür, dass jeder Muskel seines Körpers bis zum Zerreißen gespannt war.
Sie schmeckte so gut, wie sie aussah. So gut, wie sie roch. Nichts auf der Welt hätte ihn davon abhalten können, ihren Kuss zu erwidern. Gierig teilte er ihre Lippen und ließ seine Zunge in ihren Mund gleiten, um sich dort mit der ihren zu vereinen.
Melanie hatte das Gefühl, dass ihr Herz zerspringen müsste, wenn es noch heftiger schlug.
Dieser Mann konnte
küssen
.
Hitze breitete sich in ihr aus, während sich seine warmen Lippen auf ihre legten. Und als sich seine Zunge dann auch noch in ihren Mund stahl …
Um es ihm leichter zu machen, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme um seinen Hals. Ihre Körper waren nun auf gleicher Höhe, ihre Brüste pressten sich gegen seinen Oberkörper, ihr Bauch gegen seine festen Bauchmuskeln, und auch zwischen ihre Hüften hätte kein Blatt Papier mehr gepasst. Seine Erektion beulte den Reißverschluss seiner Hose aus. Die muskulösen Arme hatte er um sie gelegt, und er umarmte sie so fest, dass sie kaum atmen konnte.
Bastien hatte sich ausgemalt, wie sie nackt aussah. Nun ja, Melanie brauchte ihre Fantasie nicht anzustrengen. Sie hatte ihn bereits nackt gesehen, als sie sich um seine Wunden gekümmert hatte. Sie kannte jeden Millimeter seines Prachtkörpers, angefangen bei seinem wunderschönen langen Haar bis hinunter zu seinen großen Füßen.
Seit Wochen verzehrte sie sich danach, Bastien als Mann kennenzulernen. Und jetzt wollte sie seinen Körper kennenlernen. Sie wollte ihn schmecken und berühren und …
Eine seiner großen Hände glitt nach unten, umfasste ihre Pobacken und drückte sie fest gegen seine Hüfte.
Unwillkürlich hielt sie die Luft an. Hitziges Verlangen durchzuckte sie.
»Kumpel, hast du mich gehört? Ich sagte, hör auf …
Herrgott noch mal!
«
Innerlich verfluchte Melanie das Schicksal, weil es ausgerechnet dazwischenfunken musste, als Bastien sie leidenschaftlich küsste. Über Bastiens
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