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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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»Wie geht es Ihnen jetzt? Brauchen Sie etwas? Soll ich den Verbandskasten holen? Während meines Trainings war ich der Beste in medizinischer Notfallversorgung, wenn Sie also …«
    »Mir geht es gut, danke. Roland hat mich geheilt.«
    »Roland Warbrook.«
    »Ja.«
    »Wow! Sie haben ja echt ein Händchen dafür, sich mit den ganz schwierigen Typen anzufreunden, stimmt’s?«
    Bastien kräuselte belustigt die Oberlippe. »So kann man das wohl ausdrücken.«
    Sheldon faltete die Hände. »Nun ja, ich nehme an, dass Richart zurückkommt, sobald sich die Lage etwas beruhigt hat. Kann ich in der Zwischenzeit etwas für Sie beide tun?« Er musterte Bastien. »Ich will Sie ja nicht beleidigen, Kumpel, aber Sie sehen echt schlecht aus. Brauchen Sie etwas Blut?«
    »Das wäre prima.«
    »Folgen Sie mir.« Er führte sie aus dem Wohnzimmer in die geräumige Küche. »Melanie, soll ich Ihnen etwas zu essen machen? Ich koche zwar nicht besonders gut, aber ich kann etwas von der vegetarischen Pastete aufwärmen, die Richart gemacht hat.«
    »Nein, danke.«
    Er ging zum Kühlschrank, öffnete ihn und holte die Blutkonserven aus dem Fleischfach. Dann reichte er sie Bastien. »Sind Sie sicher? Die Pastete ist besser, als man vielleicht denken könnte. Ich selbst hätte es niemals für möglich gehalten, dass eine Gemüsepastete ohne Fleisch schmecken könnte, aber tatsächlich ist sie total köstlich.«
    Melanie lachte. Inzwischen konnte sie sich vorstellen, warum Richart Sheldon eine Chance gab. »Danke, ich bin nicht …«
    »Du solltest etwas essen«, unterbrach Bastien sie. »Das sollten wir beide. Es war eine lange Nacht, die vielleicht noch nicht vorbei ist. Wir wissen nicht, was passieren wird, wenn Chris Seth erst mal seine Version der Geschichte aufgetischt hat.«
    Sie nickte. »Du hast recht. Vielen Dank, Sheldon. Das wäre sehr nett.«
    »Es ist mir ein Vergnügen. Aber vielleicht wollen Sie lieber vorher noch duschen und die Klamotten wechseln?«
    Melanie sah an sich hinunter auf ihr blutverklebtes Krankenhausnachthemd. »Das würde ich gern, aber ich habe nichts zum Wechseln.« In Richarts Kleidern würde sie buchstäblich versinken.
    »Das ist kein Problem. Eins der Gästezimmer ist für Richarts Schwester reserviert. Lisette bleibt zwar nicht besonders häufig über Tag, aber sie hat trotzdem sicherheitshalber Ersatzklamotten dort untergebracht. Ich glaube nicht, dass es ihr was ausmachen würde, wenn Sie sich etwas von ihr ausborgen.«
    Lisette hatte ungefähr dieselbe Größe und Figur wie Melanie, deshalb hoffte sie inbrünstig, dass sie etwas finden würde, das ihr passte. Sie war sich zwar nicht sicher, wie viel der Krankenhauskittel enthüllte, aber der kalte Luftzug in ihrem Rücken ließ nichts Gutes ahnen. Und auch wenn es ihr nichts ausgemacht hätte, wenn Bastien einen Blick auf ihren Hintern erhaschte, war sie nicht scharf darauf, Sheldon mit diesem Anblick zu erfreuen.
    »Wenn Sie wirklich sicher sind …«
    Sheldon führte sie aus der Küche. »Ich bin mir sicher. Lisette ist sehr nett. Ich führe Sie zu den Gästezimmern.« Plötzlich blieb er stehen und musterte sie prüfend. »Oder zu
einem
Gästezimmer. Sind Sie beide ein Paar? Denn als ich vorhin in die Küche gekommen bin, da hatte ich …«
    »Nein.«
    Angesichts Bastiens knapper Antwort zog Sheldon die Augenbrauen hoch.
    »Das eben war nur ein Ausrutscher.«
    Nun war es an Melanie, die Augenbrauen hochzuziehen. »Sagst
du

    Bastien grinste. »Würdest du bitte aufhören, das zu sagen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil du dann lächelst.«
    Sheldon ging weiter. »Ausrutscher, na klar, wer’s glaubt«, brummte er vor sich hin.
    »Ich kann jedes Wort hören«, erinnerte ihn Bastien.
    »Ich weiß.« Sheldon führte sie zu zwei nebeneinanderliegenden Gästezimmern. »In einer Minute bin ich zurück und bringe Ihnen etwas zum Anziehen, Melanie.«
    Sobald der Sekundant weg war, musterte Bastien sie forschend.
    Er fing schon wieder an zu denken.
Zu viel
zu denken, um genau zu sein. Beinahe glaubte sie, all die Gedanken sehen zu können, die ihm hinter den wunderschönen braunen Augen durchs Gehirn schwirrten. Und sie wusste, was er sagen würde, noch bevor er es ausgesprochen hatte.
    »Wegen vorhin …«
    Jepp. Sie hatte sich schon gedacht, dass er sich deswegen den Kopf zerbrach. Armer Kerl. Die Unsterblichen hatten wirklich ganze Arbeit geleistet und ihn davon überzeugt, dass er tatsächlich das bösartige Monster war, für das sie ihn

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