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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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Umschlag aus der Tasche – eine Einladung. »Wenn du es mir nicht glaubst, dann sieh es dir doch selbst an.« Sie machte Anstalten zu gehen, drehte sich aber noch einmal zu Kylie um. »Versuch besser, dein Werwolf-Muster noch eine Weile zu behalten, sonst reißen sie dich sofort in Stücke.«

    Kylie wollte Fredericka nicht glauben. Mehr als alles auf der Welt wünschte sie sich, dass das nur wieder einer von Frederickas Tricks war, um einen Keil zwischen Lucas und sie zu treiben. Aber die Werwölfin hatte mit einer Sache recht: Kylie musste es mit eigenen Augen sehen.
    Die Zeremonie fand in einem benachbarten Nationalpark statt, der etwa acht Kilometer entfernt war. Als Werwolf konnte Kylie auch ziemlich schnell laufen, so dass sie nicht allzu lang für die Strecke brauchen würde. Sie überlegte den ganzen Tag hin und her, ob sie Holiday und Burnett davon erzählen sollte, entschied sich dann aber, dass sie lieber hinterher um Vergebung bitten wollte als jetzt um Erlaubnis. Und apropos Vergebung … Sie schwor sich, wenn Fredericka sie dieses Mal anlog, dann würde sie ihr das nie verzeihen und ihr nie wieder vertrauen.
    Aber wenn sie nicht log … dann wusste Kylie nicht, ob sie Lucas je verzeihen konnte.
    Die Zeremonie sollte um Mitternacht stattfinden. Was es Kylie leichter machte, sich davonzustehlen.
    Sie schlich sich auf Zehenspitzen aus ihrem Zimmer. Da riss Della ihre Schlafzimmertür auf.
    Leichter, aber nicht leicht.
    »Wo willst du denn hin?«, fuhr Della sie an, während sie Kylies Aufzug musterte. »Und so schick gemacht?«
    Kylie hatte keine Ahnung, was man zu einer Verlobungsfeier anziehen sollte, aber ihr schwarzes Kleid und ihre Ballerinas mussten genügen.
    »Ich muss weg«, meinte Kylie vage, was nicht gelogen war. Sie hatte Della und Miranda nichts von der Sache erzählt. Zunächst hatte sie nicht darüber reden wollen, weil es einfach zu sehr wehtat. Doch wahrscheinlich war der Grund dafür eher gewesen, dass die beiden es ihr sicherlich ausreden würden, hinzugehen. Oder weil sie Angst hatte, dass sie hinterher sagen würden: »Ich hab es dir doch gesagt.«
    In letzter Zeit waren ihre Freundinnen nicht mehr so pro-Lucas gewesen.
    Kylie konnte es ja selbst noch nicht wirklich glauben. Aber sie glaubte genug daran, um sich nachts aus dem Camp zu schleichen. Und wie konnte sie nicht misstrauisch sein? Lucas erzählte ihr nie etwas. Das tat verdammt weh.
    »Du triffst dich mit deinem Großvater?«, fragte Della und sah Kylie misstrauisch an.
    »Nein«, antwortete Kylie.
    Della runzelte die Stirn. »Du benimmst dich ziemlich seltsam, seit du mit Fredericka weg warst.«
    »Ich muss gehen«, meinte Kylie.
    »Ich komm mit.«
    »Nein«, bettelte Kylie. Sie musste das allein machen.
    Della seufzte genervt. »Dann sag mir, wo du hin willst.«
    »Du bist nicht mehr mein Schatten«, erwiderte Kylie.
    Dellas Augen wurden schmal. »Nein, ich bin deine Freundin.«
    Die Ehrlichkeit in Dellas Stimme machte es Kylie schwer. »Sieh mal, ich versuche, mich mit Lucas zu treffen.« Es war die Wahrheit – oder zumindest ein Teil davon.
    »Ich dachte, du hättest noch nichts von ihm gehört.«
    »Fredericka hat mir gesagt, wo er ist.«
    Della verzog das Gesicht. »Du vertraust dieser Wölfin?«
    »Nicht wirklich«, räumte Kylie ein. »Aber ich werde trotzdem gehen, und als meine Freundin bitte ich dich, mich nicht aufzuhalten.«
    »Das gefällt mir nicht«, grummelte Della.
    Kylie hielt inne und versuchte einen Weg zu finden, wie Della sie verstehen könnte. »Und mir gefällt es nicht, dass du vorhast, für die FRU zu arbeiten, aber ich respektiere deine Wünsche.«
    Dellas Miene verfinsterte sich. »Aber ich mach das nicht allein.«
    Ja, Della wurde von Steve begleitet, was sie angeblich ziemlich nervte, aber das tat ja nichts zur Sache. Jetzt ging es nur darum, Della davon zu überzeugen, dass sie Kylie gehen ließ. Richtig oder falsch, Kylie wollte unbedingt herausfinden, was bei Lucas los war. Sie hatte zugegeben, dass sie ihn liebte, jetzt musste sie wissen, ob sie ihr Herz dem Falschen geschenkt hatte.
    Es dauerte eine Weile, doch am Ende ließ Della sie gehen.
    Und zehn Minuten später, als Kylie über den Zaun sprang, der das Shadow-Falls-Gelände begrenzte, war ihr bewusst, dass Burnett aufgeschreckt werden könnte. Das war ein weiteres Risiko, das sie eingehen musste. Sie ging aber davon aus, dass etliche Werwölfe an der Zeremonie teilnehmen würden – wenn es denn tatsächlich eine Zeremonie

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