Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
Vom Netzwerk:
Handy?
    Es dauerte ein paar Minuten, bis er wieder schrieb. Ja.
    Sie tippte: Danke. Und drückte auf Senden. Dann fiel ihr noch etwas ein und sie schickte hinterher: Rufen Sie Ihre Freundin mal an, ich glaube, sie ist sauer.

    Ihr Großvater ging sofort dran, als sie seine Nummer wählte. Und er redete nicht lang um den heißen Brei herum. Offensichtlich hatte ihn Hayden auf den Anruf vorbereitet.
    »Ich hab ihn geschickt, weil ich um deine Sicherheit besorgt war«, erklärte ihr Großvater, dessen Stimme der ihres Vaters sehr ähnlich war, nur tiefer.
    »Ich bin ja nicht sauer«, meinte Kylie. »Auch wenn ich es gut gefunden hätte, wenn mir jemand Bescheid gesagt hätte.«
    »Du musst mit uns kommen, Kylie. Es ist dort nicht sicher. Du hattest recht, was die Abtrünnigen-Bande angeht. Und ich vertraue der FRU nicht. Wie soll ich ihnen da deine Sicherheit anvertrauen?«
    »Bitte«, flehte Kylie. »Du verstehst nicht, was du da von mir verlangst.« Tränen brannten in ihren Augen. »Ich … Hier ist mein Zuhause. Burnett ist nicht so wie die FRU, die du erlebt hast. Und Holiday … sie hat mich aufgenommen. Die beiden haben mich schon so oft beschützt.« Ihre Kehle schnürte sich zu. »Hier sind sogar schon Leute gestorben, die mein Leben retten wollten. Diese Leute, denen du nicht vertraust, sind meine Familie.« Ihre Stimme zitterte, und sie wischte sich ein paar Tränen von der Wange.
    » Wir sind deine Familie.«
    »Ich kann nicht gehen«, widersprach Kylie.
    Es folgte eine lange Pause. »Ich werde Hayden zurückschicken, wenn du mir dein Wort gibst, dass du es niemandem sonst erzählt hast.«
    »Ich habe es niemandem erzählt.« Dann schwiegen sie beide für einen Moment, bis es aus Kylie hervorsprudelte: »Ich leuchte. Was soll ich tun, damit es aufhört?«
    »Du leuchtest?« Er stutzte. »Du hast die Fähigkeit, zu heilen?«
    »Ja.«
    »Ich nehme an, du hast sie benutzt.«
    »Ich … hab jemanden wieder zum Leben erweckt.«
    Er sagte ein paar Sekunden nichts. »Deine Gaben sind wirklich faszinierend.«
    »Wie hört es auf?« Sie war nicht auf Komplimente aus gewesen.
    »Du musst die Energie, die du in dir konzentriert hast, wieder loslassen, um die Heilung abzuschließen.«
    »Wie denn?«, fragte Kylie.
    »Du musst meditieren.«
    »Ich bin aber nicht gut im Meditieren.« Sie biss sich auf die Unterlippe.
    »Dann solltest du es lieber üben. Und zwar schnell.« Er seufzte. »Kylie, wenn andere Gangs erfahren, wie mächtig du bist, wirst du begehrt sein. Entweder werden sie wollen, dass du für sie arbeitest, oder sie werden dich tot sehen wollen. Die eine Gang wird nicht die einzige sein, die in Zukunft hinter dir her ist.«
    Seine Warnung kam an. Ganz toll. Das fehlte ihr gerade noch.
    »Ich werde Hayden zurückschicken«, fuhr er fort. »Aber denk noch einmal in Ruhe darüber nach, mein Kind. Ich verdiene es, meine einzige Enkeltochter richtig kennenzulernen.«

    Am Montagmorgen saß Kylie im Speisesaal, und mal wieder wurde sie von allen Seiten angestarrt. Sie leuchtete nicht mehr. Ihre innere Glühbirne war irgendwann in der Nacht ausgegangen.
    Sie hatte das ganze Wochenende in ihrem Zimmer verbracht und nichts getan, außer zu meditieren, zu essen und zu schlafen. Jemandem zum Leben zu erwecken, zehrte offenbar mehr an ihren Kräften, als sie gedacht hatte. Holiday und Burnett waren vorbeigekommen und hatten ihr Essen gebracht. Burnett erzählte, dass die Leichen der Mädchen den Familien zum Beerdigen übergeben worden waren. Sowohl Burnett als auch Holiday leuchteten, aber es war ein natürliches Leuchten. Sie waren verliebt.
    Dadurch vermisste Kylie Lucas nur noch mehr.
    Derek hatte sie zweimal angerufen, nur um ihr zu sagen, dass er an sie dachte. Lucas hatte nicht angerufen. Sie wusste nicht einmal, ob er mitbekommen hatte, was passiert war oder nicht. Trotzdem war es schwer, mit seinem Schweigen umzugehen.
    Helen und Jonathon waren vorbeigekommen. Und Miranda, Perry und Della hatten alle paar Stunden nach ihr gesehen. Sogar in der Nacht hatten ihre Mitbewohnerinnen immer wieder kurz den Kopf durch die Tür gesteckt, um zu schauen, ob alles okay war. Natürlich konnte der Grund auch sein, dass es ziemlich cool aussah, wie sie im Dunkeln leuchtete. Verdammt, dafür hätten sie den anderen sogar Tickets verkaufen können: Einmal reinschauen für einen Dollar. Doch das hatten sie natürlich nicht getan. Sie waren schließlich ihre Freunde.
    Kylie starrte auf ihr Rührei und versuchte die Blicke der

Weitere Kostenlose Bücher