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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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gab –, und sie hoffte, dass Burnett sie für eine von ihnen hielt. Und sie war eine von ihnen, wie sie sich selbst erinnern musste.
    Während Kylie zu dem Park lief, fühlte sie, wie eine seltsame Kraft sie durchströmte. Es war anders als die Kraft eines Vampirs. Die Art und Weise, wie sich ihre Beine bewegten, schien weniger menschlich zu sein. Die Kraft eines Wolfes, dachte Kylie.
    Sie musste daran denken, wie Lucas ihr gesagt hatte, dass er so gern mal mit ihr als Werwolf durch den Wald laufen würde. Bitte, bitte, Fredericka, hab unrecht!
    Weil sie das Versprechen, das sie Burnett gegeben hatte, nicht unnötig brechen wollte, versuchte Kylie den Wald so gut es ging zu meiden. Doch als sie dem Park näher kam, hatte sie keine andere Wahl. Ihre Bewegungen waren geschmeidig, und sie sah immer wieder zum Mond auf, er schien sie zu rufen.
    Als sie den Wald betrat, wurde die Dunkelheit intensiver. Der Mond war vom dichten Blattwerk verdeckt. Die Nachtluft war warm, fast schon zu warm. Kylie bekam ein mulmiges Gefühl, als würde irgendwo eine Gefahr lauern.
    Sie ignorierte das Gefühl und lief weiter. Sie verlangsamte ihr Tempo kein einziges Mal. Nicht einmal, als sie spürte, dass sie nicht allein war.

38. Kapitel
        
    Die Kälte begann doch irgendwann, Kylies schnellen Lauf zu behindern. Sie drehte sich zu dem Geist um, der neben ihr herlief.
    Es war die Frau, die im Klassenzimmer aufgetaucht war, kurz bevor sie die Vision hatte. Sie bewegte sich mit kraftvollen Schritten, ihr weißes Nachthemd flatterte ihr um die Beine, und ihr langes, braunes Haar tanzte im Wind.
    Kylies Aufmerksamkeit war einen Moment zu lange auf den Geist gerichtet, so dass sie eine Wurzel übersah und darüber stolperte. Sie fiel unsanft zu Boden und landete mit dem Gesicht auf dem Waldboden.
    Sie stützte sich auf den Unterarmen ab und atmete den Geruch der feuchten Erde ein. Dann schaute sie zu dem Geist auf, der über ihr stand. »Wer bist du?«
    »Ich bin nicht wichtig. Du bist wichtig.« Sie streckte die Hände aus und plötzlich erschien ein langes, blutiges Schwert. »Du musst ihn töten.«
    Kylie rappelte sich auf und starrte die blutigen Hände des Geistes an; die rote Flüssigkeit strömte über das Schwert und tropfte auf den Boden. Ein Tropfen nach dem anderen.
    Zum ersten Mal verstand Kylie ein Symbol, das mit der Geisterwelt zu tun hatte. Dieser Geist hatte Blut an den Händen. Und jetzt wollte sie, dass Kylie ihre Tat wiederholte.
    Kylie richtete sich zu voller Größe auf und sprach in Gedanken zu der Geisterfrau: Ich weiß nicht, was du über mich gehört hast, aber ich hab nicht … ich hab niemanden getötet, und ich würde es auch gern dabei belassen.
    Die Frau starrte Kylie aus grauen, toten Augen an, die völlig emotionslos waren – ohne Seele. Ihr Blick jagte Kylie Angst ein. Etwas an diesem Geist war anders. Etwas war gruselig.
    »Dann wirst auch du sterben«, stellte der Geist gleichgültig fest, so als wäre es auch egal. Und einfach so verschwand die Frau wieder. Aber die Stelle, an der sie gestanden hatte, war mit Eis überzogen. Schwarzem Eis.
    »Hättest du das nicht gleich sagen können?«, murmelte Kylie und atmete dann tief ein. »Nein!« Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Daran werde ich jetzt nicht denken.«
    Ihr Herz klopfte wie wild, und sie rannte wieder los – zu Lucas, oder eher zur Wahrheit über Lucas.
    Sie dachte an ihren letzten Kuss, wie er sie festgehalten hatte, wie geliebt sie sich gefühlt hatte. Fredericka hatte gelogen. Es konnte nicht anders sein.
    Ein paar Minuten später spürte Kylie, dass jemand in der Nähe war.
    Andere Wölfe.
    Sie war sich nicht sicher, woher sie es wusste, sie wusste es einfach. Weil sie keine Aufmerksamkeit erregen wollte, hörte sie auf zu rennen und ging in normalem Schritttempo weiter. In der Hoffnung, nicht ganz so abgehetzt auszusehen, nahm sie das Haargummi von ihrem Handgelenk und band sich damit die Haare zurück.
    Als sie sich dem Park näherte, hörte sie Stimmen. Fröhliche Stimmen. Sie meinte, Wills Stimme zu erkennen. Sie blieb im Schatten eines Baumes stehen, um nicht aus Versehen irgendwelchen Werwölfen aus dem Camp über den Weg zu laufen. Sie wollte auf keinen Fall erkannt werden.
    Erst als Kylie niemanden mehr in ihrer Nähe hörte, ging sie weiter. Als sie die Lichtung betrat, sah sie die Menge. Hundert oder mehr Werwölfe standen in Reihen zusammen. Ein paar Leute in der letzten Reihe drehten sich zu ihr um. Doch, Gott sei Dank,

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