Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
Vom Netzwerk:
hatten.
    »Na los, worauf wartet ihr denn? Bringt euch doch um. Und bitte macht es auf unterhaltsame Art und Weise, damit ich auch was davon habe.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte die beiden finster an. Zusätzlich tippte sie mit der einen Fußspitze ungeduldig auf den Boden, so wie es ihre Mutter immer tat, wenn sie kurz vorm Ausrasten war.
    Dellas Augen nahmen wieder ihre normale schwarze Farbe an, und sie schob die Oberlippe über ihre Eckzähne. Miranda ließ ihren drohenden kleinen Finger sinken. Also funktionierte umgekehrte Psychologie wirklich. Ha! Wer hätte das gedacht?
    »Was ist denn los mit ihr?«, fragte Miranda an Della gewandt, so als wäre Kylie zu durchgedreht, als dass man sie selbst hätte fragen können.
    »Nichts ist los mit mir«, antwortete Kylie völlig frustriert. »Mit euch ist was los, das ist das Problem.«
    Della schielte zu Miranda rüber und zuckte mit den Schultern. »Sie denkt, sie ist eine Eidechse.«
    »Ein Chamäleon«, verbesserte Kylie genervt.
    Miranda verdrehte die Augen. »Armes Ding. Sie benimmt sich echt wie ein Werwolf.«
    Della grinste Kylie an. »Das hab ich ihr auch gesagt. Aber hört sie auf mich? Nein.«
    »Ich bin kein Werwolf.« Jetzt war es eh egal, was Kylie gern gewesen wäre.
    »Es ist schon okay, wenn du einer bist«, meinte Miranda. »Wir haben doch geschworen, dich immer zu mögen, egal, was du bist.«
    Kylie ließ sich entnervt auf einen Stuhl sinken, während ihre zwei besten Freundinnen sie mit einer Mischung aus Mitleid und Wissen anschauten. Sie dachten, sie wäre übergeschnappt. Verdammt, vielleicht stimmte das ja auch. Immerhin hatte sie das Gefühl, dass der Wald nach ihr rief. Und sie glaubte, ein Reptil zu sein. Kylie lehnte sich zurück und starrte die Decke an.
    »Ich bin ein Chamäleon.« Sie hoffte, wenn sie es sich selbst sagte, würde sie es vielleicht instinktiv verstehen. Sie hielt die Luft an und wartete auf eine Art Erleuchtung – ein inneres Wissen, das ihr alles zurechtrücken würde.
    Aber es kam nicht. Und nichts rückte sich zurecht. Nicht die Tatsache, dass sie ein Reptil war, nicht dass sie einen Geist gesehen hatte, der jemandem glich, der lebte, und auch nicht, dass ihr Dad ihr vorgeschlagen hatte, bald einen Ausflug in die Unterwelt zu machen. Und vor allem nicht, dass Derek ihr seine Liebe gestanden hatte.
    Nein. Nichts rückte sich zurecht. Sie stöhnte laut.
    »Hol ihr mal eine Cola aus dem Kühlschrank, Della«, schlug Miranda vor. »Vielleicht hilft der Zucker ja dabei, wieder normal zu werden.«
    »Das ist doch Cola light, da ist kein Zucker drin«, gab Della zurück.
    »Ich weiß. Aber es schmeckt so. Und wenn man nur fest genug daran glaubt …«
    »Wisst ihr was, lasst stecken. Ich geh ins Bett.« Kylie sprang vom Stuhl auf und lief in ihr Zimmer. Die Tür schmiss sie mit einem Krachen hinter sich zu.
    Durch die geschlossene Tür konnte sie noch hören, wie Della und Miranda wie aus einem Mund sagten: »Eindeutig Werwolf.«

    Sie war noch nicht im Bett, da hörte sie laute Geräusche aus dem Wohnzimmer. Hatten die beiden jetzt doch beschlossen, es zu Ende zu bringen? Kylie fühlte sich sofort schuldig, dass sie die Streithähne dazu ermutigt hatte, und wollte gerade nachsehen, als sie die Stimmen hörte.
    »Wo ist Kylie?« Burnetts kräftige Tenorstimme drang durch die geschlossene Tür. In dem Moment klingelte Kylies Handy.
    Sie zog das Telefon aus ihrer Tasche und riss gleichzeitig die Tür auf. Burnett stand vor ihr, die Hand schon zum Anklopfen gehoben. Er sah wütend und zugleich schuldbewusst aus.
    »Ist was passiert?« Kylies Handy vibrierte in ihrer Hand.
    »Ist alles klar bei dir?«
    »Warum sollte es das nicht sein?« War noch etwas passiert? Langsam konnte sie nichts mehr erschüttern.

4. Kapitel
        
    »Du bist einfach verschwunden, ohne mir Bescheid zu sagen.« Burnett blickte sie tadelnd an.
    »Bin ich nicht.« Hinter Burnett sah Kylie ihre beiden Mitbewohnerinnen stehen, die ebenfalls eine besorgte Miene aufgesetzt hatten. Zweifellos fanden sie es ratsam, Burnetts Meinung zu teilen.
    »Du warst eben noch im Büro, und auf einmal warst du weg. Ich hätte dich doch beschatten sollen.«
    »Das war doch schon vor einer Stunde«, wandte Kylie ein. Hatte er etwa jetzt erst ihr Weggehen bemerkt?
    Ihr Handy klingelte, und sie warf schnell einen Blick aufs Display. Holidays Name erschien auf dem kleinen Bildschirm. Im gleichen Moment stürmte die Campleiterin in die Hütte – das

Weitere Kostenlose Bücher