Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
Vom Netzwerk:
dass ihre Freundin das ironisch meinte, aber sie war wirklich nicht zum Scherzen aufgelegt. »Ich bin kein Werwolf.« Tränen brannten ihr in den Augen. »Wenn ich es wäre, würde das Lucas überglücklich machen, und die Welt wäre in Ordnung.«
    Della sah sie mit aufgerissenen Augen an. »Du meinst das ernst, oder? Wer hat dir denn gesagt, dass du ein Chamäleon bist?«
    »Mein Vater.«
    Dellas Augen wurden noch größer. »Du verarschst mich doch.«
    »Ich verarsch dich nicht.«
    Della ließ sich aufs Sofa plumpsen, und ihr Blick huschte nervös durch den Raum. »Ist er gerade hier?«
    »Nein.«
    »Ein Glück.« Sie schlug sich mit den Händen auf die Oberschenkel. »Vielleicht hat er ja was geraucht?«
    Kylie rollte mit den Augen. »Würdest du den Scheiß mal bitte lassen?«
    Della schnappte sich ein Sofakissen und warf es nach Kylie. »Siehst du, da ist wieder deine Werwolf-Schnippigkeit.«
    Kylie machte beleidigt auf dem Absatz kehrt, um in ihr Zimmer zu gehen, doch noch bevor sie bei der Tür angekommen war, stand Della wieder vor ihr. Manchmal war es schon beängstigend, wie schnell sich Vampire bewegen konnten.
    »Na schön«, sagte Della mit ruhiger Stimme. »Ich versuche, ernst zu bleiben, aber … das ist doch verrückt. Ich weiß, du willst das nicht glauben, aber jemand erlaubt sich da einen Scherz mit dir. Es gibt keine übernatürlichen Eidechsen. Frag doch sie, wenn du mir nicht glaubst.«
    »Wen soll ich fragen?« In dem Moment wurde die Hüttentür zugeschlagen, und Miranda stand im Wohnzimmer. Ihre blonden Haare mit den pinken, grünen und schwarzen Strähnen fielen ihr locker auf die Schultern. Kylie wusste nicht, ob Miranda ihre Hexenkräfte dazu benutzte oder ob sie ihre Haare einfach ganz normal färbte.
    Miranda sah Della missbilligend an. »Wieso hast du mich einfach allein gelassen?«
    Della zog eine Grimasse. »Sorry. Kylie hatte ’ne Krise. Ich kann immer nur für eine von euch die Super-Freundin spielen.«
    Miranda schaute Kylie neugierig an. »Was denn für eine Krise?«
    Normalerweise erzählte Kylie ihren beiden Freundinnen alles, aber in diesem Moment wünschte sie sich, sie hätte den Mund gehalten. Die ganze Zeit hatte sie sich gewünscht zu wissen, was sie war. Sie hatte gedacht, dann würde alles einfacher werden. Und jetzt stand sie da, wusste es und war verwirrter als je zuvor.
    »Eine Krise mit einem schmackhaften Reptil.« Della kicherte, schlug sich aber sofort die Hand vor den Mund und sah Kylie entschuldigend an. »Ups.«
    »Hä?« Miranda verstand nur Bahnhof.
    Della stützte eine Hand in die Hüfte. »Sag Kylie mal, dass es keine übernatürlichen Eidechsen gibt.«
    »Perry kann sich in eine Eidechse verwandeln.« Mirandas Augen leuchteten vor Stolz. »Gestern hat er …«
    »Bitte, nicht noch eine von deinen Perry-Geschichten.« Della drückte sich die Hände auf den Bauch. »Ich schwör dir, ich muss sonst brechen.«
    »Du bist so gemein«, beschwerte sich Miranda.
    »Ich bin gar nicht gemein. Ich hab es nur satt, mir ständig Geschichten von Perry anzuhören. ›Perrys kleine Fußzehen sind so süß. Perry hat einen total hübschen Leberfleck hinter seinem rechten Ohr.‹«
    »Du bist doch nur neidisch! Weil du keinen Freund hast und Kylie und ich einen haben!«
    Hatte. Kylie hatte einen Freund gehabt. Sie war sich nicht so sicher, wie es jetzt mit ihr und Lucas weitergehen würde. Seine Bitte, nicht wegzulaufen, kam ihr in den Sinn.
    »Neidisch?«, fuhr Della Miranda an. »Also, bitte, ich würde mich eher umbringen, bevor ich so liebeskrank werde wie du.«
    Miranda hob die Hand und wackelte mit ihrem kleinen Finger – ein sicheres Zeichen dafür, dass sie gleich einen Zauberspruch aufsagen würde. Dellas Augen glühten, und sie zeigte ihre Eckzähne.
    »Halt!« Kylie sah fassungslos von einer zur anderen. Sie ertrug es einfach nicht länger. »O Mann, könnt ihr nicht mal aufhören? Seit wir hier zusammen wohnen, habt ihr beiden euch ständig in den Haaren. Das macht mich noch wahnsinnig. Dann bringt euch doch endlich gegenseitig um und erlöst mich von meiner Qual.« Natürlich meinte sie es nicht so. Nicht mal in diesem Moment, wo sie so wütend war. Aber vielleicht tat den beiden ja ein wenig umgekehrte Psychologie gut.
    Miranda und Della starrten Kylie an, als hätte sie den Verstand verloren – womit sie vielleicht gar nicht so falsch lagen. Aber immerhin waren sie beide dafür verantwortlich, weil sie Kylie mit ihrem Gezanke verrückt gemacht

Weitere Kostenlose Bücher