Verfuehr mich
Gesicht und blies ihr seinen kühlenden Atem über die feuchten Schläfen. »Du bist wirklich unglaublich. Wann kann ich dich wiedersehen? Ich weiß, ich habe zugestimmt, dass es eine einmalige Sache sein sollte, aber jetzt habe ich es mir anders überlegt. Und schuld daran bist du.«
Sie zuckte mit den Schultern – so gut es, so dicht an seine Brust gepresst, eben ging. »Ich schätze, in New York wirst du mich sicher wiedersehen. Ich schlage mein Lager gern im Büro auf. Die Klimaanlage in meiner Wohnung ist nämlich uralt.«
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Vergiss das Büro. Komm mit in mein Strandhaus. Du kannst den Zug nehmen und wirst in weniger als einer Stunde Sand zwischen den Zehen haben können. Ich bewohne ein Haus auf Pine Island bei der Breezy Bay. Ein ganz toller Ort. In den Sommermonaten für Autos gesperrt. Es gibt nur Fahrräder und kleine rote Bollerwagen, mit denen man seine Lebensmittel nach Hause transportieren kann.«
»Pine Island? Dort hat meine Chefin auch ein Haus. Aber ich glaube, sie sagte, es wäre in der Nähe vom Summer Club .«
Er hob den Kopf, um sie besser ansehen zu können. »Die Welt ist doch ein Dorf. Das ist ungefähr einen knappen Kilometer von meinem Haus entfernt. Wie heißt deine Chefin doch gleich?«
»Violet Lentone.«
»Richtig. Dora hatte ihren Namen erwähnt. Ich glaube aber nicht, dass ich sie kenne.«
»Das ist ihr Mädchenname. Sie trug mehr als einmal einen anderen, weil sie drei oder vier Ehemänner hatte. Sie hat ihren Scheidungsanwalt ganz schön auf Trab gehalten. Ich glaube, das Strandhaus hat sie von Ehemann Nummer zwei ergattert.«
»Beschreib sie doch mal ein bisschen.«
Bliss’ Worte wurden durch seine Brust ein wenig gedämpft, denn Jaz hatte sie wieder eng an sich gedrückt. Er war ja ein sehr zärtlicher Mann, nur manchmal hielt sie diese Tatsache eben vom Sprechen ab. »Groß, elegant. Schulterlanges silbergraues Haar und dramatische schwarze Augenbrauen. Und sie trägt immer riesige Silbercreolen.«
»Hmm. Kommt mir irgendwie bekannt vor«, meinte Jaz zögerlich. »Na ja, vielleicht kenne ich sie ja doch. Ich bin sicher, dass ich im letzten Jahr so jemandem auf einigen Grillpartys über den Weg gelaufen bin. Aber beim Summer Club und in Breezy Bay gibt es zusammen nur ungefähr fünfzig Häuser. Da lernt man irgendwann sowieso jeden kennen.«
Bliss’ Herz stand eine Sekunde still. Das war jetzt wirklich ein guter Grund, die kleine Affäre sofort zu beenden. Schließlich wollte sie ihren Job behalten. Und wie viel Spaß es auch machte, dieses Ziel würde sie sicher nicht erreichen, wenn sie mit einem wichtigen Kunden schlief. Sollte sie Jaz’ Angebot annehmen, könnte es durchaus geschehen, dass Vi ihr über den Weg lief. Und dieses Risiko wollte sie auf keinen Fall eingehen.
»Du solltest aber trotzdem mitkommen. Es ist doch nicht verboten, sich ein bisschen zu amüsieren.«
Bliss löste sich aus seiner Umarmung, setzte sich auf und fuhr sich durchs Haar.
»Mag sein.« Sie drehte sich ein wenig, damit sie Jaz in all seiner muskulösen Herrlichkeit betrachten konnte. Seine grünen Augen schauten sie mit einem sexy Schlafzimmerblick an und er griff nach ihrer Hand.
»Wenn ich genau wüsste, dass Vi nicht dort ist, würde ich mitkommen.« Bliss dachte erneut an ihre enge Wohnung und den langen, heißen Sommer, der vor ihr lag. Wieso sagte sie nicht einfach ja? So viel Angst jagte Vis Temperament ihr nun auch wieder nicht ein.
Okay, vielleicht doch.
Und dieser Mann ist einfach zu gut, um wahr zu sein, sagte sie sich selbst. Wenn der erst mal meine Wohnung gesehen und mitgekriegt hat, wie schwer ich schuften muss, um zurechtzukommen, ist er sowieso weg.
»Bliss, sie wird dich schon nicht feuern. Der Hot-Treats -Auftrag ist für deine Agentur ein Millionengeschäft.«
»Genau das meine ich ja.« Bliss drehte sich weg, zog das Bettlaken mit sich und wickelte es sich beim Aufstehen um den Körper. »Außerdem hast du noch gar nicht so genau gesagt, dass Lentone Fitch & Garibaldi den Auftrag auch bekommt.«
»Du weißt doch, dass ich es mit euch machen möchte«, sagte er leicht aufgebracht. »Unsere kleine Affäre hat nichts mit meiner Entscheidung zu tun. Ich hatte mich bereits entschlossen, lange bevor ich dir die Kleider vom Leib gerissen habe. Und Alf auch. Er hat mit mir gesprochen, als du die Fabrik besichtigt hast. Er mag dich sehr.«
Bliss nickte und war sich dabei nicht sicher, ob sie ihm verraten sollte, dass der
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