Verfuehr mich
Teller befand. Irgendetwas mit Sauce.
»Das war knapp«, murmelte Jaz. »Das Essen sieht gut aus. Aber erzähl doch deine Geschichte weiter. Das Dienstmädchen können wir uns ja zum Nachtisch vornehmen.«
Sie unterdrückte ein Lachen, das aber die Spannung etwas löste. »Du bist wirklich schlimm, weißt du das?«
»Schuldig im Sinne der Anklage. Ich finde deine Fantasien einfach toll.«
»Jahrelanges Training«, war alles, was sie dazu sagte. Schließlich war es nicht nötig, ihm zu erzählen, dass sie das Jahr, bevor sie ihn kennengelernt hatte, nicht gänzlich ohne jeden Sex gelebt hatte. Nicht bei ihrer immer größer werdenden Sammlung erotischer Romane – historisch und zeitgenössisch -, die sie am Abend seines ersten Besuches unter die Klappcouch geschoben hatte. Sie stippte ihre Gabel in die Sauce und probierte. »Sehr gut. Aber zurück zu Jacques.«
Jaz sah sie mit amüsiertem Blick an und trank genüsslich seinen Wein, während sie die Möglichkeiten mit ihrem Fantasie-Diener auslotete. »Ich schließe die Tür hinter Nanette und gehe zum Wandschrank. Doch Jacques ist mittlerweile von selbst rausgekommen. Er weiß, dass ich ihn gesehen habe und ihm durch das Wegschicken des Dienstmädchens eine Tracht Prügel erspart bleibt. Er bittet mich um Verzeihung und senkt dabei voller Scham den Kopf. Ich hebe sein Kinn an. Meine Finger streichen über sein Gesicht und wischen die antrainierte Reserviertheit in seinem Blick weg. Er erschrickt unter meiner sanften Berührung, und seine weichen Lippen öffnen sich. Er küsst mich, scheu und zärtlich – wie ein unerfahrener Junge. Aber er ist ein Mann, und seine Küsse werden wagemutiger.
Seine Hände wandern nach oben. Er berührt meine Brustwarzen. Er ist neugierig, aber nicht besonders selbstbewusst. Einen Seufzer in seinen Armen ausstoßend, bemerke ich, dass meine Brüste wieder aus dem Korsett gerutscht sind. Ich lege mich auf den Diwan und öffne ihm meine Arme. Er legt sich neben mich, vergräbt sein Gesicht in meinen Brüsten und saugt wie ein Kind daran. Noch nie habe ich die Freuden der körperlichen Liebe mit so einem jungen Mann gekostet und mein Körper verzehrt sich nach ihm. Die lüsternsten Gedanken jagen durch meinen Kopf, wie ich ihn erfreuen werde und was es für ein Abenteuer sein wird, ihn zum ersten Mal kommen zu sehen. Jede Sekunde möchte ich davon in mich aufnehmen. Ich möchte, dass er wie zum Geschenk in meinen zusammengelegten Händen kommt und ich seinen heißen Saft auf meinen bloßen Brüsten verreiben kann. Ich weiß, dass er beim zweiten Mal schon nicht mehr so schnell kommen wird, sodass er es mir richtig hart und lange besorgen kann.«
»Du kannst wirklich sehr, sehr gut erzählen.« Jaz’ Stimme war vor sexueller Erregung geradezu aufgeladen.
»Ich ahme Virginia Hammermill nach.«
»Wer ist das denn?«
»Eine Romanautorin mit einer sehr schmutzigen Fantasie. Wen hast du denn nachgeahmt?«
»Ach, ich hab’s einfach so erfunden. Ich habe nur ein paar dieser Bücher gelesen. Erzähl weiter.«
»Ich frage mich, ob ich ihm meine geheime Sehnsucht offenbaren soll. Ich möchte ihm genauso untertänig dienen, wie er mir gedient hat. Natürlich ohne dass mein Ehemann etwas davon erfährt.«
»Wo kommt der denn jetzt auf einmal her?«
Sie sah ihn etwas verwirrt an. »Aus meiner Fantasie – genau wie der ganze Rest. Er meint, dass Frauen den Männern ungefragt gehorchen müssen. Und wenn ich das nicht tue, fesselt er mich und versohlt mir mit einer Holzklatsche den Hintern. Seine dominierende Art erregt mich auf fast unerträgliche Weise und ich kriege nie genug davon. Und genau deshalb will ich Jacques. Eine kurze Zeit lang darf er hinter verschlossenen Türen nun der Meister sein, wenn er es wünscht. Ich werde alles tun, was er von mir verlangt. Aber Jacques gibt mir keine Gelegenheit zu einer Offenbarung. Er nimmt den Kopf von meinen Brüsten, kniet sich neben mich auf den Diwan und holt seinen Schwanz aus seiner Kniehose. Dann bittet er mich, ihn sexuell zu erwecken …«
Jaz klopfte mit der Gabel gegen seinen Teller. »Und hier kommt er gleich noch mal.«
»Monsieur, Madame, ist alles zu Ihrer Zufriedenheit?«, fragte der echte Jacques und warf einen höflichen Blick auf ihre unberührten Vorspeisen.
Diesmal sah Bliss ihm direkt ins Gesicht. »O ja. Wir unterhalten uns nur gerade.«
Jaz schnitt mit dem Messer ein Stück des in Sauce schwimmenden Etwas ab und steckte es in den Mund. »Köstlich. Danke, Jacques.«
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