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Verfuehr mich

Verfuehr mich

Titel: Verfuehr mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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dergleichen. Aber er hat in einem Buch über Wikinger eine alte Karte gefunden und will herausfinden, ob sie von Neufundland so weit nach Süden und wieder zurück hätten segeln können. Ich muss ihn im Auge behalten. Er baut auf meiner Veranda ein Langschiff.«
    »Wirklich?« Bliss hatte Vis Veranda erst einmal gesehen, aber sie war genauso aufgeräumt und geschmackvoll wie der Rest des Strandhauses. Man konnte sich nur schwer vorstellen, dass sie Rocco in farbbespritzten Jeans erlauben würde, sie zu verwüsten. Was Frauen aus Liebe nicht alles taten …
     
    Jaz und Bliss saßen sich auf dem Rücksitz der Chauffeurslimousine gegenüber. Sie waren auf dem Weg zum Havertown Fähranleger noch nicht über Queens hinausgekommen. Jaz war gerade ganz vertieft in irgendwelche Dokumente auf seinem Laptop, als der Wagen plötzlich mit einem Ruck zum Stehen kam. Stau auf dem Long Island Expressway Richtung Osten. Jaz kam durch die plötzliche Bremsung an eine Taste auf seinem Rechner, die dafür sorgte, dass der Bildschirm schwarz wurde. »So ein Mist!«
    Bliss mühte sich, die Papiere aufzufangen, die aus der Akte auf ihrem Schoß gerutscht waren, doch die meisten landeten auf dem Boden.
    »Verzeihung, Mr. Claybourn«, rief der Fahrer nach hinten. »Der Trottel vor mir ist auf die Bremsen getreten, damit er dem Trottel vor ihm nicht hinten reinfährt. Soll ich es auf den Nebenstraßen versuchen?«
    »Nein«, erwiderte Jaz, »der Stau löst sich bestimmt bald auf. Hoffentlich.«
    Der Fahrer nickte und der Wagen fuhr weiter im Schneckentempo.
    »Wie läuft’s bei dir?«
    »Ich versuche gerade, keine Fußabdrücke auf der Präsentation für den Vorstand von Hot Treats zu hinterlassen.«
    Jaz sammelte so viele Papiere ein, wie er zu fassen kriegen konnte, und reichte sie ihr. »Wenigstens hast du deine Arbeit nicht verloren. Ich glaube, die MyPie -Datei, an der ich gerade gearbeitet habe, ist weg.«
    »Gib mir mal den Laptop«, bat Bliss. Sie öffnete ein paar Menüs, drückte ein paar magische Tastenkombinationen und holte die Datei zurück auf den Bildschirm. »Hier, bitte.«
    »Wow. Ich bin wirklich immer noch versucht, dir die Leitung der Firma zu übertragen.«
    »Und ich will sie immer noch nicht haben.«
    »Wieso eigentlich nicht?«
    »Ich finde, dass unterbezahlte, die Seele zerstörende Arbeit immer noch das Beste für mich ist.«
    Jaz schnaubte verächtlich. »Du könntest noch mal aufs College gehen und deinen Betriebswirt machen oder so was. Dann würdest du wenigstens überbezahlte, die Seele zerstörende Arbeit finden.« Er schloss die Programme, fuhr den Rechner herunter und verstaute ihn dann sicher in der Tasche hinter dem Fahrersitz. »Das reicht fürs Erste.«
    Bliss hob die restlichen, noch auf dem Boden liegenden Papiere auf und packte sie in eine Plastikmappe mit Reißverschluss. »Wieso habe ich nur auf einmal das Gefühl, als wärst du nicht gerade der glücklichste Vorstandsvorsitzende auf der Welt?«
    »Aha, es ist dir aufgefallen.«
    »Kann ich irgendwas tun, um dir zu helfen?«
    Er schloss die Glasscheibe zwischen ihnen und dem Fahrer. »Ich glaube, sich auf der Schnellstraße einen blasen zu lassen ist verboten. Von daher, nein.«
    Er gab einen müden Seufzer von sich. »Entschuldige. Das war ziemlich grob.«
    Bliss rutschte, so weit der Sicherheitsgurt es zuließ, zu ihm herüber und tätschelte ihm die Hand. »Ich höre, Jaz.«
    »Es ist folgendermaßen«, begann er nach einer Weile. »Je mehr ich mich Pine Island nähere, desto besser fühle ich mich. Aber ich kann die Firma nun mal nicht von dort aus leiten. Das wäre dem Hot-Treats -Vorstand und den Angestellten gegenüber unfair.«
    »Steckst du etwas in der …«
    »Trommelwirbel«, unterbrach er sie. »In der Midlife-Crisis? Ja.«
    »Aber du bist doch immer noch in den Dreißigern.«
    »Ich bin neununddreißig. Und ich habe gern einen gewissen Vorsprung.« Er lächelte sie an. »Es geht schon, Bliss. Ich habe ja dich. Und ich könnte jederzeit für meinen Bruder arbeiten.«
    »Oh.« Bliss rief sich kurz den blonden Jungen zurück ins Gedächtnis, den sie auf dem Foto neben Jaz gesehen hatte. »Was macht er denn? Das hast du mir nie erzählt.«
    »Er fing als Zimmermann an und hat dann das Geschäft meines Vaters übernommen. Jetzt ist er ein richtig großer Bauherr. Er und seine Leute haben gerade einen Riesenauftrag am östlichen Zipfel von Pine Island abgeschlossen – eine Zwanzig-Zimmer-Villa für einen Filmmogul. Deshalb hast du ihn

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