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Verführe niemals Deinen Mann

Verführe niemals Deinen Mann

Titel: Verführe niemals Deinen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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kam sich irgendwie blöd vor, so eine Diskussion zu führen, während sie nichts am Leibe trug außer einem zweckentfremdeten Bettlaken. „Du bist Travis King der Große. Der Mann, der es gewohnt ist, seinen Willen zu bekommen. Wenn du etwas befiehlst, parieren die Leute. Aber bei mir läuft das nicht. Wenn du wirklich glaubst, ich lasse etwas derart Wichtiges von jemand anders erledigen, ohne mich darum zu kümmern, dann hast du dich getäuscht! Ich bin in zehn Minuten fertig.“

6. KAPITEL
    „Draußen wartet schon ein Wagen. Der Fahrer bringt euch zu Richter Hernandez.“
    Travis nickte. Sein Cousin Rico stand in der geschmackvoll ausgestatteten Hotellobby und wirkte wie Gevatter Tod auf Besuch. Während im ganzen Gebäude sanfte Pastelltöne und helle tropische Farben vorherrschten, trug Rico Schwarz, wie immer. Ein schwarzes langärmeliges Hemd, schwarze Jeans, schwarze Stiefel. Das schwarze Haar hing ihm über den Hemdkragen, und seine dunklen Augen blickten – wenigstens im Moment – amüsiert drein.
    „Was gibt’s da zu grinsen?“, erkundigte sich Travis.
    „Dich mit einer Braut zu sehen“, antwortete Rico achselzuckend, „nun ja … amüsiert mich.“
    „Freut mich, dass ich zu deiner Erheiterung beitragen kann“, murmelte Travis. Er blickte zum hoteleigenen Kiosk, wo Julie gerade noch ein Päckchen Kaugummi kaufte.
    Natürlich hatte er sie nicht davon abbringen können, ihn zu begleiten. Zudem hatte sie sich so schnell geduscht und angezogen, dass es ihm auch nicht gelungen war, einfach alleine loszufahren. Aber wie er sie kannte, hätte ihm das sowieso nichts genützt – sie wäre ihm einfach hinterhergekommen.
    Julie trug ein hellgelbes Kleid mit Spaghettiträgern, dazu High Heels, die ihre sonnengebräunten Beine betonten. Er musste wieder an die vergangene Nacht denken, als diese Schenkel seine Hüften umschlungen hatten – und sofort war er wieder erregt.
    „Deine Braut sieht wirklich klasse aus“, sagte Rico.
    „Ja, das stimmt wohl“, murmelte Travis.
    „Was heißt hier ‚stimmt wohl‘?“ Rico versetzte ihm einen Schlag auf den Rücken. „Alter, wenn du deine überstürzte Heirat bereust, sag mir Bescheid. Ich werde deine trauernde Gattin dann schon trösten.“
    Rico in Julies Nähe – dieser Gedanke verärgerte Travis. „Lass sie in Ruhe.“
    Sein Cousin grinste. „Oha, da pocht aber jemand auf seine Besitzansprüche.“
    „Hör auf damit, okay?“
    „Schon gut.“ Beschwichtigend hob Rico die Hände. „Soll nicht wieder vorkommen.“
    Travis atmete tief durch, während Julie auf sie zukam. Besitzergreifend? Er? Obwohl ihn die bewundernden Blicke, die einige Männer in der Hotellobby Julie zuwarfen, schon störten. Aber das lag nur daran, dass er halt die Rolle des liebenden Ehemannes spielen musste.
    Das war alles.
    Zum Glück kann Julie kein Spanisch, dachte sich Travis. Das würde alles etwas leichter machen.
    Schön, sie hatte es durchgesetzt, ihn zu begleiten, aber immerhin würde sie seiner Unterhaltung mit dem Richter nicht folgen können – und sich deshalb auch nicht einmischen. Obwohl der Mann wahrscheinlich Englisch sprach, hatte Travis die Unterredung sofort auf Spanisch begonnen. Es war nicht so, dass ihn Julies Vorschläge nicht interessiert hätten. Das heißt, na ja, wenn er ehrlich war, war das genau der Punkt. Ihre Meinung interessierte ihn nicht die Bohne. Er wollte das alleine regeln.
    Rico hatte Travis schon im Vorfeld angedeutet, dass man die Probleme mit ein paar wohltätigen Spenden schnell und diskret lösen könnte. Das war genau in Travis’ Sinne. So war das nun mal, und zwar überall auf der Welt: Mit Geld ließen sich Schwierigkeiten am einfachsten und elegantesten aus der Welt schaffen.
    Während der ganzen Unterhaltung rutschte Julie unruhig auf ihrem Stuhl hin und her und löcherte Travis mit Fragen. „Was hatte das jetzt zu bedeuten?“ Sie zupfte ihn am Ärmel, um seine Aufmerksamkeit zu erregen, als ob er sie nicht gehört hätte. „Was hat er gesagt? Meint er, er kann die Scheidung arrangieren? Wird er uns auch hinterher trauen? Warum kann er kein Englisch?“
    „Warum kannst du kein Spanisch?“, raunte Travis ihr zu, während er den Richter anlächelte.
    „Ich hätte es ja lernen können“, murmelte sie. „Hab’ in der Highschool nur nicht aufgepasst.“
    „Tja, Pech für dich.“
    „ Qué?“, fragte der Richter verständnislos.
    Travis versicherte dem Mann, dass alles in Ordnung war. Auf Spanisch klärte er die letzten

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