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Verführe niemals Deinen Mann

Verführe niemals Deinen Mann

Titel: Verführe niemals Deinen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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mit seinen verflochten. Gemeinsam schritten sie durch die Menge, bis er rechter Hand einen kleinen Park erspähte. Dort ließen sie sich auf einer steinernen Bank im Schatten eines großen Baumes nieder.
    Hier im Grünen war es angenehm kühl. Vom nahen Ozean drangen Geräusche herüber, die Vögel zwitscherten. Wie angenehm man hier saß, nur wenige Meter vom Gedränge der Straße entfernt!
    „Hier haben wir unsere Ruhe“, sagte er und sah sie an. „Jetzt raus damit.“
    „Okay, aber es wird dir nicht gefallen.“
    Davon war er überzeugt. „Nur keine falsche Zurückhaltung.“
    Sie lehnte sich zurück, aber er sah ihr die Anspannung an. „Gut. Wir … wir haben gestern Nacht nicht verhütet.“
    Entgeistert starrte er sie an und hoffte, sie würde gleich laut auflachen. Ihm sagen, dass das natürlich nur ein Scherz gewesen war. Aber nichts dergleichen geschah. Er hatte das Gefühl, eine Schlinge würde sich um seinen Hals zuziehen. „Nicht verhütet? Ja … nimmst du denn nicht die Pille?“
    Sie erwiderte seinen Blick erstaunt. „Nein, nehme ich nicht. Warum sollte ich?“
    Verdammt. „Ich … ich war eben davon ausgegangen.“
    Sie verschränkte die Arme und zog eine Augenbraue hoch. „Und warum bist du davon ausgegangen?“
    „Warum, warum. Warum denn nicht!“ Erregt sprang er auf, ging ein paar Schritte, drehte auf dem Absatz herum und kam zurück. Mit gedämpfter Stimme sagte er: „Ich bin davon ausgegangen, dass du nicht schwanger werden willst.“
    „Und wofür gibt es Kondome?“
    Gute Frage. Sonst benutzte er natürlich welche. Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal ungeschützten Sex gehabt hatte. Schließlich war er ein vorsichtiger Mann. Er mochte sein Leben so, wie es war, schätzte es, dass er sich ganz und gar seiner Arbeit widmen konnte, ohne sonstige Verpflichtungen. Schon deshalb bestand er bei seinen wechselnden Frauenbekanntschaften eisern auf Kondomen, selbst wenn die Damen ihm ins Ohr gurrten, das sei nicht nötig. Von einer möglichen Ansteckungsgefahr ganz abgesehen – er wollte sich nicht von einer Frau einfangen lassen, die auf mehr aus war als auf eine kurzfristige sexuelle Beziehung.
    Also warum, verdammt noch mal, hatte er dann gestern Nacht keine Kondome benutzt?
    Weil er überhaupt nicht gedacht hatte. Die Ehe sollte ja nur auf dem Papier bestehen, davon war er ausgegangen. Kein Sex, so war es abgesprochen, also hatte er auch nicht mit der Möglichkeit gerechnet. Aber dann hatten gestern Nacht seine Hormone verrückt gespielt. Und jetzt hatte er den Schlamassel!
    „Na klasse“, murmelte er. „Ganz wunderbar.“
    „Was glaubst du denn, wie ich mich fühle?“
    Missmutig sah er sie an. „Eine gute Frage, eine sehr gute Frage. Wie fühlst du dich? Glücklich? Aufgeregt? Hast du schon Dollarscheine in den Augen?“
    „Wie bitte?!“
    „Ach, komm, Julie“, sagte er. „Du bist doch nicht die erste Frau, die so was versucht.“
    „Jetzt mal ganz langsam, Freundchen.“
    „‚Freundchen‘?“ Seine Mundwinkel zuckten.
    „Wenn du glaubst, das wäre Absicht gewesen, liegst du völlig falsch.“
    „Ach, wirklich?“
    „Ja, wirklich.“ Jetzt erhob auch sie sich und stieß ihm den Zeigefinger gegen die Brust. „Ich bin nicht eines von diesen Flittchen, die es darauf abgesehen haben, Travis King in die Ehefalle zu locken. Du bist schließlich zu mir gekommen. Schon vergessen?“
    Julie wartete auf seine Reaktion, wartete darauf, dass er noch mehr gemeine Dinge sagen würde. Aber das geschah nicht.
    Travis schüttelte einfach nur den Kopf, starrte einen Augenblick lang auf die Touristenhorden in der Ferne und blickte dann wieder sie an. „Du hast ja recht. Ich bin zu dir gekommen. Und was gestern Nacht passiert ist … daran sind wir beide schuld.“
    „Wow“, bemerkte Julie leise. „Das ist ja überraschend einsichtig von dir.“
    Seine Mundwinkel zuckten, aber seine Augen wirkten dunkel und leer. „Das ändert aber nichts daran, dass wir uns in einer … misslichen Situation befinden.“
    „Deswegen habe ich’s ja angesprochen.“ Sie selbst kämpfte schon den ganzen Tag gegen die aufsteigende Panik. Was, wenn sie tatsächlich schwanger war? Was wäre dann mit ihrer Ehe auf Zeit? Nein – sie wollte sich jetzt nicht verrückt machen. Sie musste positiv denken.
    Als er immer noch betroffen schwieg, holte sie tief Luft und sagte: „Vielleicht ist die ganze Aufregung völlig umsonst. Es war ja nur einmal …“
    „Viermal“,

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