Verführerische Julia
Wucht, die Cameron so nicht erwartet hatte. Verlangend drückte er Julia gegen die Küchenwand und küsste sie immer hungriger. Die Bereitwilligkeit, mit der Julia ihm nachgab, verriet ihm, wie sehr sie ihn begehrte. Genau das hier hatte er gewollt, seit er sie gestern in der Dusche überrascht hatte. Er wollte Julia mit einer Leidenschaft, die er seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt hatte – wahrscheinlich seit er das letzte Mal mit ihr geschlafen hatte.
Immer wieder küsste er sie, bis ihre Lippen ganz geschwollen waren. Schließlich schlang Julia die Arme um ihn und ließ sich von ihm hochheben, sodass er zwischen ihren langen, geschmeidigen Beinen stand. Sie war so leicht, dass er sie mit nur einem Arm halten konnte. Die andere schob er unter ihre Bluse. Als er ihre Brüste berührte, keuchte Julia laut auf.
Sein ganzer Körper schien förmlich danach zu schreien, sie hier und jetzt zu nehmen, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und sie zu lieben, bis sie beide vor Erschöpfung zu Boden sanken. Er konnte sich nicht erinnern, je etwas so sehr begehrt zu haben wie Julia in diesem Augenblick. Er brauchte sie wie die Luft zum Atmen.
Doch Julia schob ihn sanft von sich und atmete tief durch. „Cameron, ich kann nicht …“
Aber so einfach würde er sie nicht davonkommen lassen. „Ich weiß“, raunte er und glitt spielerisch mit den Lippen ihren Hals entlang. Gleichzeitig fing er an, ihr die Bluse aufzuknöpfen.
„Cameron, bitte“, murmelte sie. „Es … es tut mir leid.“ Nun stieß sie ihn endgültig von sich. „Ich kann das einfach nicht.“
Frustriert stöhnte er auf. „Doch, du kannst.“
Sie drückte ihre Hand gegen seine Brust und stieß ihn weg. „Ich bin einfach nicht …“ Dann verstummte sie, so als würden ihr die Worte fehlen.
Endlich schaltete sein Gehirn sich wieder ein, und er trat widerwillig einen Schritt zurück. „… nicht bereit?“, vollendete er ihren Satz versuchsweise.
„Mit Bereitschaft hat das nichts zu tun“, erwiderte sie zerknirscht lächelnd. „Dir wird ja wohl nicht entgangen sein, wie mein Körper auf dich reagiert.“
Nein, allerdings nicht.
„Aber ich bin nicht dumm, Cameron“, fuhr sie fort. „Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass das hier keine Perspektive hat. Du denkst immer noch, dass ich dich anlüge und dir ein Kind unterjubeln will.“
„Das stimmt nicht“, protestierte er.
„Doch, das tut es“, beharrte sie ruhig. „Du hast deine Regeln, und ich habe Jake. Wenigstens ihm zuliebe muss ich vernünftig sein. Mit dir zu schlafen würde alles nur unnötig verkomplizieren. Wir haben ja noch nicht einmal den Vaterschaftstest gemacht.“
Verdammt. Dieser elende Test!
Gott, was bist du nur für ein Trottel.
„Julia, hör mir zu“, setzte er an, entschlossen, so ehrlich wie möglich zu sein. „Ich glaube dir. Mir ist schon seit gestern klar, dass Jake mein Sohn ist. Nur deswegen habe ich mich nicht weiter um den Vaterschaftstest gekümmert.“
Julia entspannte sich zwar ein bisschen, aber sie erwiderte: „Das sagst du wahrscheinlich nur, weil du hoffst, mich damit ins Bett zu kriegen.“
„So ein Blödsinn“, widersprach er sanft. Dann sah er sie neugierig von der Seite an. „Würde das denn funktionieren?“
„Ich wünschte wirklich, dass ich diese Nacht mit dir verbringen könnte. Aber Jake zuliebe sollten wir uns zusammenreißen.“
Als er ihr tief in die Augen sah, erkannte er in ihrem Blick nicht nur Entschlossenheit, sondern auch aufrichtiges Bedauern, durch das die letzten Überreste ihrer Erregung schimmerten. „Lass uns die Komplikationen doch einfach in Kauf nehmen“, schlug er vor.
Nun mischte sich ein Hauch von Trauer in ihren Blick, der Cameron seine unbedachten Worte sofort bereuen ließ.
„Für dich mag es bequem sein, mit mir zu schlafen, wo ich doch schon in deiner Suite wohne. Aber mir reicht das nicht.“
„Julia“, unterbrach er sie und umschloss sanft ihr Handgelenk. „Lass mich noch mal von vorne anfangen. Alles, was ich gerade gesagt habe, klang irgendwie falsch. Also: Ich glaube dir, dass Jake mein Sohn ist. Und ich begehre dich. Nicht nur, weil du zufällig gerade greifbar bist.“
Traurig sah sie zu ihm auf, als versuche sie, in seinem Gesicht Antworten auf ihre unausgesprochenen Fragen zu finden.
„Ich will dich auch“, gestand sie ihm schließlich. „Und es freut mich, dass du mir glaubst. Aber ich kenne deine Regeln. Und ich befürchte, dass Jake darunter leiden wird, wenn du noch
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