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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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zwei Schritte vor ihr. Kaum hatten sie den Thron erreicht, war ihre Majestät so freundlich, ihnen ein kleines Lächeln zu schenken.
    Cornelia knickste tief. Als sie sich wieder aufrichtete, verkündete sie klar und deutlich: »Eure Majestät, darf ich Ihnen Prinzessin Alexander Prokov vorstellen, die Tochter von Lord und Lady Harford.«
    »Wir freuen uns sehr, die Prinzessin willkommen zu heißen«, erwiderte die Königin hoheitsvoll. Cornelia trat zur Seite, und Livia brachte die drei notwendigen Schritte hinter sich. Sie knickste, beugte die Knie tief und verharrte in dieser Haltung, bis die Königin sich von ihrem Thron erhob und sie auf die Stirn küsste.
    Erst dann war sie so frei, sich wieder zu erheben und vor dem Kronprinzen zu knicksen, der sich mit einem Nicken bedankte. Dann knickste sie noch einmal tief vor der Königin. Zusammen mit Cornelia entfernte sie sich anschließend aus der Gegenwart der Königin, rückwärts gehend - wobei sie inständig flehte, dass sie sich nicht mit dem Fuß in der Schleppe verfing, die sie seitlich gerafft hatte, und dass die wippenden Straußenfedern ihr nicht aus der Frisur über die Augen purzelten und die Sicht raubten.
    Erst als sie den Rückzug ohne Komplikationen hinter sich gebracht hatte, entspannte sie sich ein wenig und beobachtete Alex, wie er sich tief vor der Königin verbeugte. Er war der Königin bereits ein paar Monate früher vorgestellt worden; aber es war die Pflicht eines Mannes, seine Frau zu unterstützen. Männer haben es so viel einfacher, dachte Livia, in dieser wie in vielen anderen Angelegenheiten. Zugegeben, Männer mussten wohl mit ihrem Galanteriedegen klarkommen. Aber um wie vieles einfacher war es, sich zu verbeugen als bei einem Hofknicks in die Knie zu gehen, und um wie vieles einfacher war es, in Kniehosen rückwärts zu schreiten als mit einer ein Meter langen Schleppe und aufgebauschten Röcken … immerhin, sie hatte es hinter sich gebracht.
    Im Vorzimmer nahm Livia sich einen Punsch vom Tablett des Dieners. Ein Champagner auf Eis wäre ihr lieber gewesen als dieser aufgewärmte, gezuckerte Portwein. Aber da kein Champagner angeboten wurde, würde sie sich wohl damit zufriedengeben müssen.
    »Es war gar nicht so übel«, meinte Alex, als er wieder hinter ihr auftauchte. »Und du musst es nie wieder über dich ergehen lassen.«
    »Ich habe es nur für dich getan«, behauptete sie lächelnd, »wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich es überhaupt nicht über mich ergehen lassen müssen.«
    »Oh, Livia, du bist auch hier?« Letitia Oglethorpe tauchte in einem violetten Kleid aus Sarcenet auf, das mit Diamanten besetzt war. Auch Livia hatte reichlich Schmuck angelegt, musste aber trotzdem blinzeln, als sie die Edelsteine in Letitias Kopfschmuck betrachtete.
    »Oh, meine Liebe, bist du erst jetzt bei Hofe eingeführt worden?«, rief Letitia aus und ließ den Blick betont über Livias Kleid schweifen, das in jenem blassen Farbton schimmerte, den alle Debütantinnen zu tragen hatten. »Du lieber Himmel … seltsam, dass du in deinem Alter überhaupt noch vorsprechen durftest.«
    »Nun, verrate mir doch, was dich in das Empfangszimmer der Königin führt, Letitia?«, wollte Livia wissen, ohne auf die Bemerkungen der Frau zu achten.
    »Oh, ich bürge für Oglethorpes kleine Nichte«, erklärte Letitia und deutete auf ein schmales, blasses Mädchen mit braunen Haaren, das entsetzlich ängstlich aussah und für die Zeremonie noch viel zu jung war. »Agnes, Lady Livia … oh, meine Liebe, beinahe hätte ich es vergessen. Du bist verheiratet, nicht wahr, meine Liebe? Eine stille Hochzeit kann man leicht übersehen … du hast niemanden eingeladen.« Vorwurfsvoll klopfte sie mit dem geschlossenen Fächer auf Livias Arm. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie gekränkt wir alle waren. Er ist ein Ausländer, nicht wahr?«, hakte sie neugierig nach. In ihren scharfen Blick hatte sich die übliche Boshaftigkeit gemischt.
    »Gestatte, dass ich dir meinen Ehemann vorstelle. Prinz Prokov«, Livia zeigte auf Alex, der direkt hinter ihr stand, sich verbeugte und murmelte: »Ihr Diener, Ma’am.«
    Livia war klar, dass Letitia genau wusste, wen sie geheiratet hatte. Trotzdem fiel sie beinahe in Ohnmacht vor Neugier.
    »Oh, du lieber Himmel«, tirilierte sie und neigte den Kopf in Alex’ Richtung. »Ein wahrhaftiger Prinz, nicht mehr und nicht weniger. In der Tat, Livia, du hast dich ausgezeichnet gemacht.« Sie lächelte affektiert und klimperte vor Alex mit

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