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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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gewinnen, wenn du seine Hand ausschlägst. Außerdem hatte sie wunderbare Seiten an diesem Mann kennen gelernt. Ihrem Ehemann, obwohl noch immer eine meilenweite Reise über unbekanntes Terrain vor ihr lag, bis sie behaupten konnte, dass sie mit ihm vertraut war. Es war unausweichlich, dass sie Charakterzüge an Alexander Prokov entdecken würde, die ihr nicht besonders gefielen. Und wenn sie ihn nicht ändern konnte, dann würde sie lernen müssen, damit zu leben - oder ohne ihn zu leben. Selbst wenn sie davon absah, dass es dafür ein wenig zu spät war, konnte sie sich ein Leben ohne ihn auch gar nicht mehr vorstellen.
    »Komm«, wiederholte Alex und streckte ihr noch immer die Hände entgegen. Seine Miene war ruhig und entschlossen. »Lass uns Frieden schließen. Lass uns sehen, ob wir eine Lösung finden können.«
    Sie ergriff seine Hände. »Einverstanden«, stimmte sie zu, »Frieden. Aber nur unter zwei Bedingungen, die nicht verhandelbar sind. Ich werde niemals akzeptieren, dass Morecombe und die Zwillinge zu alt sind, um hier ihren Dienst zu versehen. Außerdem haben sie zu verstehen gegeben, dass sie ihre Befehle ausschließlich von mir entgegennehmen. Das heißt, dass Boris ihnen gegenüber keinerlei Weisungsbefugnis besitzt.«
    Alex hob die Brauen. »Soll das etwa auch heißen, dass ich ihnen auch keine Befehle erteilen darf?«
    Livia schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Es könnte sein. Aber darum geht es hier nicht.«
    »Stimmt, darum geht es nicht.« Alex ließ ihre Hände los, drückte sich mit den Fingerspitzen auf den Mund und schaute sie eindringlich an. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Koch bereit ist, die Küche mit ihnen zu teilen.«
    Sie lachte kurz auf. »Das wird er nicht müssen. Ada und Mavis bestehen unnachgiebig darauf, dass sie ihre Küche nicht mit ihm teilen müssen.«
    »Es fällt mir schwer, einen roten Faden in unserem Gespräch zu finden«, meinte Alex mit scharfer Stimme, »den Faden, der uns zu einem Kompromiss führen könnte. Livia, ich gebe wirklich mein Bestes. Aber du kommst mir nicht einen Zentimeter entgegen.«
    Sie verschränkte die Arme und musste eingestehen, dass er die Wahrheit sagte. »Alex, wir reden über Menschen«, fuhr sie in gemäßigtem Tonfall fort. »Menschen haben Gefühle. Es scheint mir falsch zu sein, über sie zu verhandeln, als wären sie nur Figuren auf einem Schachbrett. Ist das die Art, wie du deine Dienstboten in Russland behandelst?«
    »Unsere Dienstboten sind Leibeigene«, erwiderte Alex, »und bei dieser Gelegenheit möchte ich zugeben, dass sie in der Tat sehr schlecht behandelt werden. Aber ich kann durchaus akzeptieren, dass die Dinge in anderen Ländern anders gehandhabt werden. Ich schlage vor, dass du mit Morecombe und den Zwillingen redest, ob sie nicht selbst eine Idee haben, wie wir das Dilemma auflösen können. Das wäre der erste Schritt.«
    »Wenn wir einen guten Kompromiss finden, wirst du ihn dann akzeptieren?«, fragte sie vorsichtig.
    »Selbstverständlich. Falls er wirklich für alle Beteiligten zufriedenstellend ist.«
    »Was, wenn Boris sich nicht überzeugen lässt?«
    »Wenn es dir gelingt, mich zu überzeugen, dass seine Vorbehalte unbegründet sind, dann werde ich dich natürlich unterstützen.«
    Livia dachte nach. Es war deutlich, dass er die gesamte Last auf ihre Schultern lud; aber immerhin war er überhaupt bereit, sich auf ihre Sicht der Dinge einzulassen, was sie zu Beginn des Gesprächs ernsthaft bezweifelt hatte. »Sehr gut«, meinte sie und machte ihm ebenfalls ein Angebot. »Streit ist mir verhasst, Alex … mit jedem Menschen. Aber Streit mit dir ist mir ganz besonders unangenehm.«
    Alex neigte zustimmend den Kopf, und beinahe sah es aus, als wollte er sich entschuldigen. Lächelnd zog er sie in die Arme. »Ich hatte keine Ahnung, was für ein starrsinniges Geschöpf du sein kannst.«
    Seufzend schmiegte sie den Kopf an seine Schulter. »Das bin ich gar nicht. Oh, mein Liebster, was für ein Durcheinander. Es wäre alles viel einfacher gewesen, wenn wir in dein Haus gezogen wären. Ich hätte mich längst nicht so zerrissen gefühlt.«
    Alex schwieg.

17
    L ivia schlug den Fächer aus Straußenfedern auf, der zu den Straußenfedern in ihrem Haar passte, und seufzte gelangweilt. Das Vorzimmer zum Empfangssaal im St. James Palast war überfüllt und überhitzt. Der Geruch von Parfum und schwitzenden Körpern hing so schwer in der Luft, dass es nahezu unmöglich war zu atmen. Es war ein Nachmittag

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