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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Unwahrscheinlich, dass er überlebte.
    Alex strich sich Butter auf eine Scheibe Schwarzbrot und fragte sich, was das eigentlich für ein Mann war, der einen anderen in den Tod schickte, während er selbst warm und trocken zu Hause saß.
    Soll ich alles abblasen?, grübelte er weiter, und mich selbst darum kümmern? Die Gelegenheit würde sich schnell bieten. Aber natürlich konnte er es nicht. Denn er war der Mann im Hintergrund, der Mann, der die Fäden in der Hand hielt, der organisierte, arrangierte und zahlte.
    Außerdem hatte er eine Frau. Womit er sich ein Mal im Kreis gedreht hatte. Er würde sie in England zurücklassen müssen. Was er nicht fertigbrachte. Niemand würde sie beschützen. Und was hatte er ihr mehr zu bieten, wenn nicht seinen persönlichen Schutz? Wenn er sich noch mehr einmischte, würde sie in noch größerer Gefahr schweben, als es ohnehin schon der Fall war.
    Meistens gelang es Alex, diese Gefahr auszublenden. Er klammerte sich an die Überzeugung, dass die Gefahr nebensächlich war in Betracht der vitalen Interessen, die sie aneinandergekettet hatten. Sein Vater hatte in ihm die Überzeugung genährt, dass ein Mann keinen gewichtigeren Grund, kein höheres Ziel kennen konnte als die Liebe zum Vaterland. Für das Vaterland war kein Opfer zu groß. Aber hatte er deswegen das Recht, Menschen in seinen Kampf für das Vaterland zu ziehen, die damit nichts zu tun hatten?
    Alex schnappte sich Tatarinovs Nachricht vom Tisch und eilte in die Bibliothek. Er setzte sich an den Schreibtisch und verfasste eine herzliche Einladung an Prinz Michael Michaelowitsch.

20
    D en ganzen Vormittag regnete es ununterbrochen. Livia überlegte, ob sie ihre Teilnahme an der Lunchparty absagen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Aus unerfindlichen Gründen war sie innerlich unruhig, und das Wetter half ihr auch nicht, sich zu besänftigen. Alex hatte sich durch den Regen nicht stören lassen und war in seinen Club gefahren. Es war keine schöne Aussicht, allein zu Hause zu bleiben und sich mit einem Buch zu trösten.
    »Morecombe, ich werde mit der Berline zum Berkeley Square fahren«, befahl Livia, als sie die Halle auf dem Weg in ihr Schlafzimmer durchquerte, um sich umzuziehen. »Die geschlossene Kutsche wird mich vor dem Regen schützen.«
    »Oh, aye«, erwiderte der alte Butler und machte sich in Richtung Küche davon.
    Livia kümmerte sich nicht um die einsilbige Antwort und setzte den Weg in ihr Schlafzimmer fort. Denn ihr war klar, dass Morecombe den Burschen Jemmy beauftragen würde, den Kutscher zu benachrichtigen. Als sie kurz darauf wieder hinunterkam, stand der alte Butler tatsächlich auf seinem Posten an der Tür.
    »Die Kutsche ist da.« Er mühte sich mit den Riegeln an der Tür und zog sie schließlich auf.
    Livia spannte ihren Schirm auf und eilte die Straße entlang, während Jemmy den Kutschenschlag für sie offen hielt. »Schlimmer Tag, M’lady.«
    »In der Tat«, stimmte Livia zu, reichte ihm den Schirm und kletterte in das dämmrige und feuchte Innere des alten Gefährts. Verglichen mit einer Kalesche mochte die Berline eng und niedrig erscheinen, aber immerhin hatte sie ein Dach.
    Der Regen hatte noch immer nicht nachgelassen, als sie Betsy Ormonds Haus in der Richmond Street ein paar Stunden später wieder verließ.
    »Was für eine wunderbar exzentrische Kutsche, Livia«, bemerkte Betsy, als sie ihre Gäste vor die Tür begleitete.
    »Mag sein. Vor allem sehr praktisch bei solchem Wetter«, ergänzte Livia fröhlich. »Darf ich noch jemanden mitnehmen?«
    »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie nichts dagegen hätten, mich an der Albermarle Street abzusetzen, meine Liebe«, meinte eine ältliche Lady, schwang sich eine lange Federboa um den Hals und stopfte die Hände in ihren Muff. »Hargreaves benutzt die Kutsche heute Vormittag. Ich wollte nach einer Droschke schicken. Jetzt würde ich es allerdings vorziehen, auf solch außergewöhnliche Weise befördert zu werden.«
    »Ich würde mich sehr über Ihre Gesellschaft freuen, Lady Hargreaves«, meinte Livia, »ah, da kommt Jemmy mit dem Regenschirm.«
    Mit dem aufgespannten Schirm eilte Jemmy die Treppe hinauf, um die Frauen den kurzen Weg von der Tür zur Kutsche zu begleiten. »Der Kutscher soll zuerst zur Albermarle Street fahren«, befahl Livia, während sie der Lady den Vortritt beim Einsteigen überließ. Anschließend kletterte sie in die Kutsche, achtete sorgfältig darauf, nicht auf die Federboa zu treten, und Jemmy

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