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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sollte Ihre Gesellschaft nicht für sich ganz allein beanspruchen. Besser, ich sage es ihm auf den Kopf zu. Gleich bei nächster Gelegenheit.«
    Lilly lachte auf. Belanglose Flirts und scherzhafte Wortgeplänkel waren nichts Neues für sie. »Lord Talgarth, auf dem Weg ist Platz für drei. Ich bin mir sicher, dass der Prinz seine Bekanntschaft mit Lady Livia vertiefen möchte«, rief sie über die Schulter und zwinkerte Livia verschwörerisch zu.
    Livia gab sich alle Mühe, das Zwinkern nicht zu beachten. Der Prinz, der sein Pferd bereits gewendet hatte und zu ihr aufschloss, ließ sich allerdings nicht ignorieren. »Was für ein schönes Tier«, entschlüpfte es ihr unwillkürlich, als der Rappe den Kopf zurückwarf und an den Zügeln ruckte.
    »Ein Kosakenpferd«, erklärte er, »ich habe es selbst mitgebracht.« Er ließ den Blick abschätzig über ihren Schecken schweifen. »Bitte verzeihen Sie, aber ich halte gar nichts von Ihrem Wallach.«
    Livia zuckte mit den Schultern. »Er stammt aus einem Mietstall … was wollen Sie da erwarten?«
    »Ah, verstehe.« Er nickte und schien das Thema beenden zu wollen. »Was für ein glücklicher Zufall, dass wir uns auf diese Weise wiederbegegnen. In der Tat, denn ich hatte die Absicht, Ihnen später am Vormittag einen Besuch abzustatten.«
    »Und jetzt bleibt Ihnen diese Anstrengung erspart?«, fragte Livia mit hochgezogenen Brauen.
    »Niemals würde ich einen Besuch bei Ihnen als Anstrengung empfinden, Ma’am«, entgegnete Prinz Prokov, »im Gegenteil. Ich hätte ganz sicher die größte Freude daran.«
    »Sir, Sie schmeicheln mir.« Livia fiel keine originellere Antwort ein.
    »Keinesfalls.« Er senkte die Stimme und fuhr flüsternd fort: »Ich denke, Sie sollten wissen, dass ich weder Kosten noch Mühen scheuen würde, in den Genuss Ihrer Gesellschaft zu gelangen.« Seine Augen funkelten belustigt, die Stimme klang sanft und einladend.
    »Mit oder ohne Hilfe eines wohl platzierten Brunnens«, erwiderte sie und versuchte angestrengt, seinen einladenden Tonfall zu überhören, scheiterte aber kläglich.
    »Schon besser«, lobte er genauso sanft wie zuvor, »Sie sind recht hübsch, wenn Ihre Augen lachen.«
    Livia starrte ihn an. Inzwischen war ihr überhaupt nicht mehr nach Lachen zumute. »Ich habe keinerlei Interesse an bedeutungslosen Komplimenten, Prinz Prokov. In Russland mögen solche Schmeicheleien gut ankommen. Aber ich kann sehr wohl verlangen, dass man in gebotenem Ernst mit mir spricht.«
    »Und wie kommen Sie darauf, dass ich nicht in gebotenem Ernst mit Ihnen spreche?«, hakte er offenbar unbeeindruckt nach.
    »Sie kennen mich nicht«, entgegnete Livia, »und Sie wissen offenbar nicht, dass es in diesem Land nicht üblich ist, wildfremde Menschen in vertrauliche Gespräche zu verwickeln.«
    »Nun, Sie werden sich schon noch an meine Eigenheiten gewöhnen«, erwiderte er fröhlich lächelnd, »und wer weiß, vielleicht finden Sie eines Tages sogar Gefallen daran. Wie wäre es mit einem leichten Galopp, falls Ihr Gaul sich dazu hinreißen lässt?«
    Prinz Prokov beugte sich seitwärts, zückte die Gerte und versetzte ihrem Pferd einen leichten Schlag in die Flanke. Wie von der Tarantel gestochen, sprang das Tier übermütig vorwärts und raste den Pfad in einer Gangart entlang, die nur entfernt an einen leichten Galopp erinnerte. Livia war zu sehr damit beschäftigt, sich im Sattel zu halten, um ihrer Wut freien Lauf zu lassen, während der Prinz elegant neben ihr galoppierte. Es dauerte nicht lange, bis sie ihre Begleiter hinter sich gelassen hatten; sobald sie außer Sicht waren, zog Alex die Zügel an und zwang sein Pferd in den Schritt. Livias Wallach galoppierte munter fort, und sie brauchte mehrere Versuche, bis sie ihn überzeugt hatte, langsamer zu laufen.
    »Wie konnten Sie es nur wagen?«, schnaubte sie wütend, als sie das Tier wieder im Griff hatte. »Sie haben mich vollkommen überrascht.«
    »Ich wollte mit Ihnen allein sein«, entschuldigte er sich, als wäre es ebenso selbstverständlich wie vernünftig, aus diesem Grund ihrem Pferd einen Klaps zu geben. »Außerdem waren Sie zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, meine Liebe, ob es Sie nun überrascht hat oder nicht. Sie sind in der Lage, ein Pferd mit weit mehr Feuer zu zügeln, als in diesem Ackergaul steckt.«
    »Selbst wenn es die Wahrheit ist«, beharrte sie, obwohl ihre Wut sich langsam verflüchtigte, »niemand hat Ihnen das Recht gegeben, so zu handeln.« Dieser Mann hatte eine Art, die ihn

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