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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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dass ich Morecombe und die Zwillinge so lange beschäftige, wie die drei es wünschen.« Livia lachte auf. »Ihr Benehmen ist zweifellos exzentrisch. Aber Sie sind auch überaus charmant. Man gewöhnt sich an Sie.«
    »Verstehe.« Alex drehte sich um, als die Tür hinter ihm geöffnet wurde. Die Frau, die das Empfangszimmer betrat, trug ein Tablett mit Gläsern und einer Karaffe in den Händen. Sie wirkte ein wenig älter als Livia; das blassblonde Haar umrahmte das wohlgeformte Gesicht wie eine Krone, und ihre braunen Augen schimmerten weich und warm.
    »Morecombe hat ausgerichtet, dass wir Besuch haben«, grüßte sie in angenehm freundlichem Tonfall. »Ich dachte, es geht rascher, wenn ich selbst den Sherry bringe.« Sie stellte das Tablett auf der Anrichte ab.
    »Ellie, darf ich dir Prinz Prokov vorstellen«, begann Livia, »Prinz Prokov, das ist Lady Farnham. Meine Freundin und … Anstandsdame.« Sie zwinkerte Aurelia zu, die kurz auflachte.
    »Aber nur auf dem Papier«, hielt Aurelia dagegen und streckte dem Gast die Hand entgegen. »Prinz Prokov, sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Lady Farnham.« Er beugte sich über ihre Hand und hob sie an seine Lippen.
    »Einen Sherry, Prinz?« Livia reichte ihm das Glas, nachdem er Aurelias Hand losgelassen hatte. »Oder ziehen Sie wirklich Wasser vor?« Sie hob die dichten schwarzen Brauen, und es kam ihm vor, als würde es in ihren grauen Augen verschmitzt funkeln.
    Er beschloss, das Funkeln zu ignorieren. »Sherry wäre wundervoll, vielen Dank«, sagte er und nahm das Glas.
    Dann schaute er sich im Zimmer um, schlenderte zum Kamin und versuchte, seine Neugier so beiläufig wie möglich erscheinen zu lassen. Aber innerlich zerriss es ihn fast, möglichst schnell das ganze Haus zu inspizieren, Zentimeter für Zentimeter. Seit Jahren schon hatte er über den Plänen und Zeichnungen des Hauses gegrübelt, wusste genau, wo sich welcher Raum befand und kannte sich sogar auf dem Dachboden aus. Und jetzt war er endlich angekommen.
    Alex nippte an seinem Sherry und betrachtete das Porträt über dem Kamin. Es zeigte eine junge Frau, die jene Kleidung angelegt hatte, wie sie für den Besuch bei Hofe verlangt wurde; bis hin zu den Federn, die in ihrem gepuderten und raffiniert frisierten Haar steckten. Die Frau richtete ihren Blick quer durch den Raum. Ihre blauen Augen schienen förmlich in jeden Winkel zu dringen, und für den Bruchteil einer Sekunde war er überzeugt, dass sie tief in seine Seele geblickt hatte.

3
    U nd was hältst du von ihm?«, fragte Livia zehn Minuten später, nachdem Aurelia den Gast zur Tür begleitet hatte.
    Aurelia zögerte. »Wirklich schwer zu sagen«, meinte sie nachdenklich, »er ist zweifellos sehr charmant. Er ist sehr freundlich und ziemlich attraktiv.«
    »Klingt fast so«, meinte Livia stirnrunzelnd, »als wolltest du ihn mit deinen Nettigkeiten in Grund und Boden verdammen.«
    »Er war doch nur zehn Minuten bei uns«, betonte Aurelia und arrangierte die prächtigen Chrysanthemen in der Vase neu. »Längst nicht genug, um sich ein Urteil zu bilden. Das wäre wirklich nicht fair, nach so kurzer Zeit.«
    Livia seufzte. »Stimmt. Du hast natürlich Recht. Und du hast auch damit Recht, dass er charmant und attraktiv ist. Außerdem ist er ziemlich stur. Was er sich in den Kopf gesetzt hat, das bringt er auch durch.«
    »Wie kommst du darauf? Was ist passiert?« Aurelia musterte ihre Freundin mit einem scharfen Blick über die Schulter, während sie sich mit den Blumen beschäftigte.
    Livia ließ sich schulterzuckend in den Sessel sinken. »Erstens dieser Tanz gestern Abend … und zweitens heute Vormittag …« Sie erzählte, was auf dem Ausritt geschehen war. »Weißt du, Ellie, was mich ehrlich wundert?«, schloss sie, »selbst wenn ich mich darüber beklagen müsste, dass ich manipuliert werde, scheint es mich nicht wirklich zu kümmern. Du musst zugeben, dass es reichlich seltsam ist.«
    »In der Tat«, wiederholte Aurelia und schüttelte sich die Wassertropfen von den Händen. »Mir sieht es danach aus, als würde Prinz Prokov sich aus einem einzigen Grund an deine Fersen heften. Offenbar hat er nur eins im Kopf.« Sie wischte sich die Hände ausgiebig an ihrem spitzenbesetzten Taschentuch ab. »Gestern Abend auf dem Ball musst du einen ausgesprochen mächtigen Eindruck auf ihn gemacht haben. Schon auf den ersten Blick.«
    »Das ist absurd«, widersprach Livia. »Kein vernünftiger Mann

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